Mutter hat nur ein Jahr nach dem Tod meines Vaters einen neuen Freund!
Hallo Leute, und zwar geht es diesmal um eine Familienangelegenheit. Ich komme einfach nicht mehr weiter und das ganze macht mich zur Zeit auch ziemlich fertig. Meine Mutter hat nach dem Tod meines Vaters gemeint, sie würde nie einen anderen Mann als meinen Vater lieben können und würde auch niemals nach einem anderen suchen. Das ganze ist jetzt etwas länger als ein Jahr her und es hat sich alles ziemlich drastisch verändert. Vor vier Monaten hat meine Mutter einen neuen Mann kennen gelernt, mit dem sie nun auch seit drei Monaten zusammen ist. Natürlich freue ich mich, dass sie jemand neuen kennen gelernt hat und wieder lachen kann, was ihr nach dem Tod meines Vaters wirklich schwer fiel, nur ist es nicht mal zwei Jahre her und keiner aus unserer Familie hat es wirklich verarbeitet. Weder ich, noch meine Schwester. Ich liege teilweise mehrere Nächte hintereinander wach weil ich nur am weinen bin. Ich weiß, dass ich es langsam verabeiten sollte, aber ich kann es einfach nicht. Es fällt mir so verdammt schwer da ich so eine enge Beziehung zu meinem Vater hatte. Nun ja, das ganze ist jetzt mit dem neuen Lebensgefährten meiner Mutter nicht wirklich einfacher. Er verbietet mir Dinge, befiehlt mir Dinge und verhält sich so, als könne er komplett über mich bestimmen. Ich schätze mal ich mache es ihm auch nicht wirklich einfach weil ich wirklich nicht sehr freundlich zu ihm bin und mir manch freche Aussagen womöglich auch sparen könnte. Aber ich bemühe mich ja, nur ich bekomme es einfach nicht hin! In letzter Zeit fange ich daran an zu zweifeln, ob meine Mutter meinen Vater denn wirklich geliebt hat wenn sie ihn so schnell vergessen kann und eine Beziehung mit einem anderem Mann führen kann! Ich bitte um Erklärung, da ich selbst einfach nicht mehr weiter weiß! Würde am liebsten einfach von zuhause ausziehen, nur kann ich das meiner Schwester nicht antun, sie hat es schon schwer genug. Ich bin einfach mit meinen Nerven und Kräften am Ende. Danke an alle kommenden Antworten und dafür, dass ihr euch die Mühe gemacht habt, diesen Roman durchzulesen, das bedeutet mir wirklich viel. Danke dafür!
12 Antworten
Ja nach ca. einem dreiviertel Jahr bereits eine neue Beziehung zu beginnen ist recht schnell. Allerdings ist das die Sache der Mutter und nicht deine. Wenn sie sich neu verliebt hat ist das schön für sie und du solltest trotz allem versuchen dich für sie zu freuen.
Aber: Es klingt so, als wohnt dieser Freund bei euch?! Also das finde ich wiederum taktlos. Ob deine Mutter einen Freund hat oder nicht betrifft nur sie aber wenn der dann gleich nach so kurzer Zeit bei euch einzieht und sich in die Familie einmischt und als Autorität auftritt - also das ist wirklich merkwürdig.
Vielen Dank für deine Antwort! Ja, er wohnt bei uns, das ist es ja, was die ganze Sache noch schwieriger macht, als sie eh schon ist.
Ich glaube jeder Mensch hat eine andere Art, um mit Trauer des Verlustes umzugehen. Meine Oma z.B. hatte bereits nach weniger als einem Jahr wieder einen Lebensgefährten, weil sie nicht alleine sein kann. Die Angst zu vereinsamen hat sie womöglich anders denken und entscheiden lassen, als sie es wirklich gewollt hätte.
Meine Mutter hingegen hat nach ca. 8 Jahren erst wieder einen Partner gefunden, mit dem sie so etwas wie eine Beziehung führt. In der Ehe heißt es "Bis dass der Tod euch scheidet" - das ist eingetreten und es ist moralisch nichts verwerfliches daran, irgendwann ein neuen Lebensabschnitt mit einem neuen Partner anzufangen. Das heißt ja nicht, dass man den Ehepartner nicht geliebt hat oder die Zeit mit ihm vergessen wird ... das bleibt immer im Herzen.
Wichtig ist, den neuen Partner zu akzeptieren ... niemand verlangt, dass er deinen Vater ersetzt oder du dich blendend mit ihm verstehst. Aber deine Mutter möchte letztendlich vielleicht auch nicht mehr alleine sein und wenn sie sich mit ihm wieder besser fühlt, musst du das wohl oder übel annehmen.
Du hast es wirklich super schwer. Schau doch mal, ob du in deiner Stadt diozesane Kontaktstelle für Trauerbegleitung findest.
Wie gut kann ich das nachvollziehen und dich verstehen...mir ging es ähnlich als meine Oma gestorben ist und mein Opa dann eine neue Partnerin hatte. (in meinen Augen und in denen meiner Mutter viel zu schnell)....aber was soll ich sagen?
Im Nachhinein hat diese neue Frau meinem Opa wieder zu Leben verholfen, hat ihm gezeigt das er noch lebt...und somit ging es ihm besser. Als ich das verstanden hatte konnte ich auch mit dieser Frau Frieden schließen.
Und dadurch das deine Mutter einen neuen Partner hat ändert sich doch nichts an der Liebe die sie zu deinem Vater empfunden hat. Sie wird ihn sicher immer im Herzen haben, ihn nie vergessen...
Aber Liebe die man (nur) im Herzen trägt reicht einem oft nicht aus wenn es einem kalt ist, wenn man Nähe braucht...und diese Nähe könnt ihr Kinder ihr nicht geben...
Das dieser Mann nun versucht die vaterrolle bei euch zu übernehmen ist natürlich nicht gerade klug von ihm. Darüber solltet ihr vlt. einmal alle zusammen reden. Gebt der Mutter das Gefühl das ihr einverstanden seid, aber keinen anderen vater braucht.
Das alles braucht Zeit um sich einzuspielen, sich zu gewöhnen.....aber bitte bedenke, das die Trauer deiner Mutter eine ganz andere ist als deine. Und vlt. ist es auch gut wenn ihr euch Hilfe sucht....
Ich wünsche Dir alles Gute!
Das kann ich auch gut verstehen wie es Dir geht. Es ist wirklich einfach noch zu früh, daß Deine Mutter einen neuen Lebensgefährten hat und dieser schon bei Euch wohnt. Das ist echt zu früh. Versuche einen Therapeuten zu finden, der Dir hilft in der schwierigen Lage.