Muss man sich "schämen" wenn man nicht den 2-Kinder-Famillienmodell folgt?
Die Überschrift sagt eigtl. schon alles aus. Mein Mann und ich denken, dass uns unser Sohn ausreicht und wir kein zweites Kind haben wollen. Irgendwie fühlt sich das trotzdem komisch an, weil alle um einen herum 2 Kinder haben, so nach dem Motto "Das ist die perfekte Familie, das muss so sein"...
Sind Einzelkinder denn wirklich so verzogen und fühlen sich einsam, weil sie kein Geschwisterchen haben? Was denkt ihr darüber?
13 Antworten
Keiner m u s s sich schämen, ob er Kinder hat oder keine.
Einzelkinder nehmen auch keinen Schaden, sofern sie nicht von vorne bis hinten verwöhnt werden und man auch den Kontakt zu anderen Kindern sucht.
Es ist die Entscheidung des Paares, wie viele Kinder sie sich anschaffen, denn die anderen müssen sie weder erziehen, noch müssen sie für sie sorgen.
Es hat keiner das Recht, sich darüber aufzuregen, wie viele Kinder jemand hat oder ob er keine haben will.
Daran ist überhaupt nichts verwerfliches, auch wenn ihr gar kein Kind oder 8 Kinder hättet, denn es ist einzig und allein Eure Entscheidung.
Unvermeidbar ist es, dass ein Einzelkind nicht so sehr das Teilen lernen kann wie Geschwisterkinder und daher eher dazu tendiert, verwöhnt zu sein.
Bei Geschwistern ist das Problem, dass sie sich idR sehr oft streiten, im ewigen Kampf / Wettstreit stehen.
Einzelkinder können natürlich sehr verzogen sein. Ist eben die Frage wie man sie erzieht. Einsam sind sie, wenn die Eltern nicht viel Zeit für das Kind haben oder es keine Freunde hat. Ein Haustier und Vereine sind bei Einzelkindern oft gut für die Entwicklung.
Meiner Erfahrung nach sind Einzelkinder besser im Kontakt mit anderen, da sie wissen das sie nur so Spielkameraden finden. Geschwister dagegen sind zwar mehr den Umgang mit anderen gewohnt, aber zT schon "geschädigt" durch die Erfahrungen mit den Geschwistern.
Letzen Endes, wenn ihr sagt ein Kind reicht und zwei wären zu viel, ist das eben so. Es ist gut zu wissen wo die eigene Belastungsgrenze liegt, davon kann ein Kind nur profitieren.
Das Leute jeden bemäkeln, der nicht exakt der Norm entspricht, ist leider normal. Schämen muss man sich garantiert nicht.
Geschwister sind auch kein Garant, dass es darunter keine "verzogenen" Kinder gibt. Auch nicht, dass diese sich bis an ihr Lebensende verstehen werden.
Es ist ebenso ungerecht, Einzelkindern automatisch "Verzogensein" zu unterstellen.
Nein, ich bin Einzelkind und es ist vollkommen in Ordnung so. Eine Familie kann auch mit mehr oder weniger Kindern gut funktionieren.
Ich bin wohl weniger verzogen als viele mit Geschwistern in meinem Alter und man lernt früh sich auch mal alleine zu beschäftigen. Ich bin zwar eher ein Einzelgänger, aber ich fühle mich nicht einsam und mir fehlt auch kein Geschwisterchen.
Lasst euch nicht von Stereotypen einschüchtern. Wenn eure Familie so wie sie ist perfekt ist, dann lasst sie auch so.