Muss man seine Familie lieben?
Ok, liebe Community, seit geraumer Zeit bin ich am wundern und rätseln. Für viele Menschen nimmt die Familie logischerweise einen wichtigen Stellenwert ein. Ich jedoch habe kaum ein Verbundenheitsgefühl mit der meinen. Mittlerweile bin ich 17 und früher hatten wir viel mit meinen Onkeln, Tanten, Cousins, Cousinen, Großeltern etc. gemacht. Auch wir als vierköpfige Familie sind oft in den Urlaub gefahren und haben zusammen Ausflüge gemacht.
Trotzdem fühle ich mich einfach nicht mit ihr verbunden. Alles außerhalb unserer Vierkopffamilie ist mir sowieso relativ schnuppe, die sind wie Bekannte aus der Schule oder vom Sport. Auch bei meinen Eltern ist es so, dass sie für mich einfach wie Mitbewohner sind, und nicht wie andere Leute ihre Eltern wahrzunehmen scheinen. Ich tue im Normalfall was sie sagen, da ihnen das Haus gehört etc. , aber sollte ich jetzt ausziehen müssen, wäre das erstmal emotionalerweise kein Problem für mich. Einzig meine Schwester ist für mich ein bisschen wichtiger, aber selbst da würde ich nicht sagen dass es ein besonders enges Band ist.
So kam es denn neulich auch, dass meine Oma auf dem Sterbebett lag. Mir war das ziemlich wumpe. Das klingt jetzt kaltschnäuzig, aber so war es, ich habe einfach nichts dabei gefühlt. Mir war klar dass meine Mutter traurig ist, aber mich hat das überhaupt nicht getroffen. Da waren meine Eltern und auch ein paar meiner Freunde ziemlich entsetzt.
Und da komme ich auch schon zu meiner Theorie. Und zwar sind Freunde für mich wie das was bei anderen Leuten meiner Vermutung nach die Familie ist. Es sind nicht viele, aber es sind Leute die ich vorsichtig ausgesucht habe und ich seit langem kenne, mit denen ich mich blendend verstehe und die mir auch echt viel bedeuten.
Kennt ihr das? Oder klingt das vollkommen abnormal? Bis jetzt ist mir niemand begegnet dem es so ergeht.... zumindest soweit ich das aus Gesprächen schließen kann, was zugegeben recht dürftig ist ;)
6 Antworten
Mir geht es so mit meiner Mutter. Sie ist für mich einfach eine Person vom Stellenwert her wie eine gute Nachbarin, Kollegin, Bekannte etc., mit dem Unterschied dass sie eben meine Mutter ist. Ich hatte nie eine Verbindung zu ihr, wir haben uns relativ wenig zu sagen, wir streiten uns zwar nicht aber das Verhältnis ist alles in allem eher winterlich. Manche finden das traurig aber ich komme damit aus, weil ich es nicht anders kenne.
Ob das "normal" ist oder nicht sei dahingestellt, das definiert ja sowieso jeder anders. Liebe kann man nicht erzwingen. Weder beim Liebe schenken noch beim Liebe geschenkt bekommen.
Meine jetzige Freundin verstand es, bis sie meine Mutter kennengelernt hat, auch nicht. Auch meine Freunde haben teilweise 'ne recht eigene Ansichtsweise dazu, aber ich kann damit leben. Meine Mutter war schon immer sehr schwierig, und wer sie wirklich kennt der teilt meine Meinung!
Ich komme damit jedenfalls gut klar & bin mir sehr sicher dass ich ohne dauerhaften Kontakt zu meiner Mutter (sie wohnt 5-10 Minuten von mir entfernt) besser lebe als wenn ich täglich mit ihr zu tun hatte. Bin auch maßgeblich wegen ihr mit 23 von daheim ausgezogen.
Jut, ich denke wenn man tatsächlich Probleme mit seinen Eltern hat ist das nochmal etwas anderes. Meine Familie ist eig. recht normal, sofern das möglich ist.
Ja, kommt vor, bist halt bischen gefühlskalt.
Deine Eltern haben dir dein Leben ermöglicht. Ich liebe meine Eltern seit Tag 1, und meine 3 Brüder auch.
Großeltern, Tanten Onkel Cousins und Cousinen.. Alles eine Familie! Und wir lieben uns alle.
Ich glaube ihr seid unsympathisch und A-sozial. Anders kann ich mir das beim besten Willen nicht erklären.
Ziemlich harsch was? Natürlich haben mir meine Eltern ein Leben ermöglicht, und dafür bin ich ja durchaus dankbar. Dass ist aber kein Grund jemanden zu lieben. Zumal ich in diesem Fall auch keine Wal habe.
Was dies mit A-sozial zu tun hat wüsste ich gerne... Ich bin ehrenamtlicher Sanitäter, politisch aktiv, und aktives Gemeinschaft in der Schulorganisation. Viel sozialer sind die Wenigsten...
Unsymphatisch kann ich dir ja gerne sein, auch wenn du mich nie getroffen hast und es dem entsprechend nur eine auf einem Text basierende Meinung ist.
Ok in dem Alter sind Freunde natürlich wichtiger ist keine Frage :)
Wird mit der Zeit keine Angst :)
Ich hoffe ich konnte dir helfen
LG :)
Oh, mit Angst hat das überhaupt nichts zu tun, sondern mit gesundem Interesse ;) Ich habe einfach zu viel Zeit zum Nachdenken, da fängt man irgendwann an sich solche Sachen zu fragen. Aber mal schauen wie sich das in Zukunft entwickelt, ich muss sagen ich habe eig. überhaupt kein Interesse dass sich an dem Verhältnis was ändert, da mir die Familie wie gesagt recht wenig bedeutet.
We shall see :)
sorry das ich mich so spät melde :p
Ach so meinst du das , wusste ich nicht sorry :)
lg
nein du " musst" niemanden lieben!!! Liebe kann man nicht erzwingen ich kenne einige die ihre Familie nicht lieben das kommt heutzutage öfter vor...
Interessanter Ansatz den du mit HEUTZUTAGE bringst. Meinst du es war früher nicht so? Oder seltener? Oder hat man das damals einfach nicht gezeigt, da es gesellschaftlich nicht akzeptierbar war?
naja ich habe heutzutage geschrieben weil ich nicht weiß wie es früher war aber ja ich denke schon das es früher mehr glückliche Familien gab weil Familie früher also vor vielen Jahren glaube ich wichtiger war für die Menschen...
Ja, das klingt genau wie bei mir. Ich sehe das ähnlich wie du und sehe da auch überhaupt keine Probleme. Verwundert hatten mich hauptsächlich all die Kommentare dazu die ich bekommen habe.