Muss ich an mein volljähriges Kind Unterhalt zahlen?
Ich habe 3 Kinder (14, 18, 19). Ich bin alleinerziehend und berufstätig (Erzieherin in 100% Einstellung). Mein 14-jähriges Kind bekommt Unterhaltsvorschuss, die volljährigen sind beide in einer Ausbildung und erhalten keinen Unterhalt vom Vater. Ich komme mit meinem Lohn alleine für alle Ausgaben aus. Jetzt will mein älteres Kind ausziehen. Es hat kein eigenes Einkommen, ich erhalte nur das Kindergeld für das Kind. Soll es tatsächlich ausziehen, muss ich dann für sein Lebensunterhalt aufkommen? Bin ich dann zur monatlichen Unterhaltszahlung verpflichtet?
Grüße,
B.E.
5 Antworten
Hallo, der unterhalt steht dem sorgeberechtigten Elternteil,indessen haushalt das kind dauerhaft lebt.
Erstmal ist der Unterhalt für SIE um damit für das kind sorgen zu können. Wenn das kind nicht in ihrem haushalt lebt ist auch nicht mit unterhalt. Sie brauchen in dem fall den unterhalt auch nicht an das kind zu geben. Zumal der unterhalt eh für sie ist. Aber wenn das kind nicht im haushalt lebt, braucht der zahlende auch nicht mehr zu zahlen. Hab das hier genau so,schriftlich vor mir liegen vom jugendamt.
Jetzt will mein älteres Kind ausziehen.
Und wie möchte das Kind das finanzieren? Dein Selbstbehalt dem Kind gegenüber liegt bei 1650 Euro bereinigtem Netto. Und wenn es keinen zwingenden Grund für den Auszug gibt, du ihm Zuhause Kost und Logis anbietest, dann musst du seinen Auszug auch nicht finanzieren.
Er macht eine schulische Ausbildung? Dann wäre ohnehin vorrangig BAföG zu beantragen.
Der Vater ist nicht leistungsfähig?
Denn ab 18 müssen ja beide Elternteile Barunterhalt zahlen, wobei wie gesagt, du ihm den Unterhalt in Form von Kost und Logis anbieten kannst. Wurde der Bedarf des Kindes (abzüglich BAföG und vollem Kindergeld) denn überhaupt schon mal errechnet? Das volljährige Kind ist ab 18 im übrigen selbst für die Durchsetzung seiner Ansprüche zuständig.
Das Kindergeld kannst du dem Kind bei Auszug ja weiterleiten, aber wie will es von 250 Euro leben?
Für den Lebensunterhalt kommst du ja derzeit schon auf. Auszug finanzieren: nein, in der Regel nicht!
Das Kind soll erstmal den BAföG Antrag stellen und sehen was bei rum kommt. Wenn es derzeit noch Zuhause wohnt, dann hat es theoretisch Anspruch auf 262 Euro BAföG bei schulischer Ausbildung.
Wenn der endgültige Bescheid steht, dann muss anhand des bereinigten Netto beider Elternteile der Bedarf nach BGB ausgerechnet werden.
Hier kann das Kind ja schon mal schauen, ob es BAföG berechtigt ist.
Zieht es dann aus und würde z.B. derzeit den vollen Satz BAföG bekommen, dann noch das Kindergeld dazu in Höhe von 250 Euro und davon müsste es dann leben.
https://www.mystipendium.de/bafoeg/schueler-bafoeg
Und mit einer eigenen Wohnung liegt der Bedarf des Kindes im übrigen pauschal bei 930 Euro inkl. Kindergeld.
Also rede mit dem Kind wie es sich den Auszug finanzieren möchte und halte es an den BAföG Antrag zu stellen, wenn die Voraussetzungen vorliegen.
Naja das Kindergeld musst du dem Kind geben. Unterhaltspflicht kommt auf dein Einkommen an.
Als ALG2 rauskam wurde entschieden, dass unter 25 jährige nicht so einfach von zu hause ausziehen dürfen, wenn die dann vom Staat leben müssten. Da ALGII erst ab 25 war und Sozialhilfe an unter 25 jährige nur im Notfall bezahlt wird.
Weil das Kind 18 ist und dann dem volljährigen Kind zusteht die Mutter ist barunterhaltspflichtig
für dein 19järiges Kind wirst du wohl keinen Vorschuss bekommen, wenn der Vater nicht zahlt. Allerdings hat auch ein 19jähiges Kind, sofern nicht in einer Ausbildung oder keine abgescchlossene Ausbildung Anspruch auf Unterhalt. also wenn das der fall ist, dem vater auf die füße treten.
übrigens: bei meiner besten Freundin war es noch ein wenig anders. da keiner wusste und bis heute keiner weiß, wo der vater steckt, ist keine möglichkeit da gewesen, unterhalt einzufordern. Mit 19 hat sie aber auch schon selbst geld verdient. vondaher war das Problem gelöst.
lg, Nicki
Nicht ganz richtig. Das 19 Jährige Kind hat nur IN der Ausbildung oder der Schule / Studium Anspruch. Ist es Arbeitslos und länger als 2 Monate in der Ruhephase also zuhause entfällt Vorübergehend der Unterhaltsanspruch komplett. Es muss dann ARBEITEN gehen oder selbst einen Leistungsantrag stellen beim Jobcenter.
Er kann ja auch gänzlich auf Ausbildung verzichten und einen Job annehmen für den es keine Ausbildung braucht z.b Call Center Agent oder hilfsjobs
Ja, bist du, aber nur wenn du leistungsfähig bist. Bist du es nicht, kann dein Kind BAB beantragen und natürlich versuchen beim Vater was zu holen.
Warum "muss" sie das Kindergeld dem Kind geben? Damit unterstützt der Staat die Eltern nicht die Kinder!