Müssen wir Christen soetwas tun?


23.06.2024, 21:18

Wenn uns da zum Beispiel jemand im Namen des lebendigen Gottes beschwört um die Welt zu reisen, sollen wir das dann deswegen tun?

4 Antworten

Vor der Kreuzigung und Auferstehung galt das Gesetz des Mose für Juden noch...

Deshalb haben Jesus und die Jünger sich an das Gesetz des Mose gehalten.

Wichtig ist bei der Fragestellung:

Christen stehen nicht unter dem Gesetz des Mose, das allein dem Volk Israel gegeben wurde und dem das Volk am Berg Sinai auch ausdrücklich zustimmte.

Die 5 Bücher Mose enthalten insgesamt 613 Gebote und Verbote, die dem Volk Israel von Mose gegeben wurden. Wer eines dieser Gesetze bricht, bricht das gesamte Gesetz:

  • "Denn wer das ganze Gesetz hält, sich aber in einem verfehlt, der ist in allem schuldig geworden" (Jakobus 2,10).

Jesus hat das Gesetz erfüllt:

  • "Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen!" (Matthäus 5,17).

Was erfüllt worden ist, müssen andere nicht mehr einhalten. Es ist erfüllt!

Jesus ist das Ende bzw. Endziel des Gesetzes des Mose:

  • "Denn Christus ist das Ende des Gesetzes zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt" (Römer 10,4). 

Deshalb stehen Christen nicht mehr unter diesem "Lehrmeister":

  • "So ist also das Gesetz unser Lehrmeister geworden auf Christus hin, damit wir aus Glauben gerechtfertigt würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Lehrmeister" (Galater 3,24-25).

Darum ist es kein Widerspruch, wenn Paulus schreibt, dass der Sabbat nicht gehalten werden muss:

  • "So lasst euch von niemand richten wegen Speise oder Trank, oder wegen bestimmter Feiertage oder Neumondfeste oder Sabbate" (Kolosser 2,16).
  • "Dieser hält einen Tag höher als den anderen, jener hält alle Tage gleich; jeder sei seiner Meinung gewiss!" (Römer 14,5).

Oder Lukas schreibt, dass Christen alle möglichen Tiere essen dürfen, die nach dem Gesetz des Mose verboten waren. In Apostelgeschichte 10,9-15 steht:

  • "Am folgenden Tag aber, während jene reisten und sich der Stadt näherten, stieg Petrus um die sechste Stunde auf das Dach, um zu beten. Er wurde aber hungrig und verlangte zu essen. Während sie ihm aber zubereiteten, kam eine Verzückung über ihn. Und er sieht den Himmel geöffnet und ein Gefäß, gleich einem großen, leinenen Tuch, herabkommen, an vier Zipfeln auf die Erde herabgelassen; darin waren allerlei vierfüßige und kriechende Tiere der Erde und Vögel des Himmels. Und eine Stimme erging an ihn: Steh auf, Petrus, schlachte und iss! Petrus aber sprach: Keineswegs, Herr! Denn niemals habe ich irgendetwas Gemeines oder Unreines gegessen. Und wieder erging eine Stimme zum zweiten Mal an ihn: Was Gott gereinigt hat, mach du nicht gemein!"

Beim Aposteltreffen in Jerusalem wurde darüber diskutiert, welche Gesetze aus dem Gesetz des Mose für Christen aus den Nationen gelten sollen. Jakobus, der Halbbruder von Jesus, Autor des Jakobsbriefes und Leiter der Urgemeinde in Jerusalem fasste zusammen:

  • "Darum urteile ich, dass man denjenigen aus den Heiden, die sich zu Gott bekehren, keine Lasten auflegen soll, sondern ihnen nur schreiben soll, sich von der Verunreinigung durch die Götzen, von der Unzucht, vom Erstickten und vom Blut zu enthalten" (Apostelgeschichte 15,19-20).

Dabei ist auch zu bedenken, dass das Gesetz des Mose nicht schon vor Mose galt. Also weder Henoch noch Noah, Hiob, Abraham, Jakob oder Josef haben sich an das Gesetz des Mose gehalten.


Avena  24.06.2024, 00:28

Sehr gute Infos. Danke.

Vers 63 ist es.

Nein natürlich lässt sich hier Jesus nicht befehlen aber jeder der Gott in den Mund nimmt trägt Verantwortung auch auf Gott zu hören!

Darum geht es dass diese Männer (wie heute auch oft) mit Gottes Autorität arbeiten suchen obwohl sie nicht bereit sind ihm die Ehre zu geben die er sucht! Auch diese Hässlichkeit muss offenbar werden!

Alles hat seine Rechte Zeit und hier eben dieser Moment des schwiegen bis der Priester mit Gottes Autorität meint jetzt sage es doch...

Woher ich das weiß:Recherche

Hallo!

Das Gebot, wahrhaftig Zeugnis abzulegen, bleibt für Christen relevant, auch wenn die spezifische Form des Schwörens, wie sie in der jüdischen Tradition praktiziert wurde, nicht unbedingt erforderlich ist. Es geht mehr um die zugrunde liegende Ethik der Wahrhaftigkeit und Integrität. Ob mündliches oder schriftliches Zeugnis, Christen sollten in jeder Situation die Wahrheit sprechen.

Woher ich das weiß:Recherche

Na ja, hier war es der Hohepriester selbst, der Jesus unter Eid gestellt hat, nicht dieser selbst. Und in der Bibel steht aber durchaus, dass wir zu unserem Glauben bzw. zu Gott stehen sollen.

Wenn es das ist, worauf du hinausmöchtest🤔🙋🏻‍♀️

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

Hummel123539 
Beitragsersteller
 23.06.2024, 21:39

Bedeutet es das wenn mich jemand im Namen des lebendigen Gottes beschwört mich z.b. zu entblößen, das ich das dann tun soll. Würde man uns Christen dadurch dann nicht kontrollieren können durch solche ansprüche?

Epilz  23.06.2024, 21:47
@Hummel123539

Nein, das musst du dann nicht tun. Man darf bei so etwas nicht den Willen von Menschen mit dem Willen Gottes verwechseln. Nur weil jemand etwas in Gottes Namen tut, hat Gott nicht automatisch etwas zu tun. Vor allem soll man bei Gott oder bei dem Himmel oder sonst etwas keinen Eid ablegen, was der Priester in der obigen Bibelstelle getan hat.

Hier war es eben situationsbedingt, dass sich Jesus zu dem Vater bekannt hat, völlig unabhängig von diesem Eid.

1. Petrus 3:15 [Allein Christus, den Herrn, sollt ihr ehren.] Seid immer bereit, Rede und Antwort zu stehen, wenn euch andere nach der Hoffnung fragen, die euch erfüllt.

Jesus Christus hat das an dieser Stelle quasi gezeigt. Und natürlich lügt er nicht und bezeugt auch hier, dass er der Christus ist. Immerhin sollte sich ja erfüllen, dass er gekreuzigt wird.