Müssen Politiker Politikwissenschaft studiert haben, oder darf sich jeder Laie als Wahlkandidat aufstellen lassen?

6 Antworten

Politiker kann im Grunde genommen jeder werden, der sich halbwegs gut verkauft und nicht wie der letzte Hanswurst rüberkommt, sich überall anbiedert, irgendwelchen alten Opas in der Partei hemmungslos nach dem Mund redet und daraufhin protegiert wird. Das hat nix mit Können oder Kompetenz oder einer Ausbildung oder einem Studium usw. zu tun, sondern damit, dass man sich selbst mit allen seinen Zielen, Träumen, Wünschen und im weitesten Sinne auch seiner Identität aufgibt.

Der Weg in die Politik ist daher wenig spektakulär und hat viel mit Selbstaufgabe zu tun. Ob das erstrebenswert ist, sei dahingestellt. Die Kurzform geht so: Man schließt sich einer Partei an, muss sich anbiedern, den "Großen"/Alten nach dem Mund reden und Netzwerke knüpfen - viel mehr ist nicht dahinter. Man fängt im Wohnort bzw. Ortsverband der Partei an, bahnt sich seinen Weg durch die Gremien, das fängt meist als Beisitzer oder Kassenprüfer etc. im Ortsverband an und führt über einen Posten als Delegierter zum Kreisparteitag immer weiter: man nickt mit dem Kopf, biedert sich überall an, tritt ordentlich nach unten - immer auf die Kleinen und immer feste drauf, bis kein Blut mehr fließt - und dann geht es schon irgendwie weiter nach oben.

Ich hätte selbst ein ganz Großer in der CDU werden können und bekam jegliche Unterstützung zugesagt. Ich hätte gezielt zunächst zum Kreistagskandidaten sowie zum künftigen MdL und "jungen Quoten- und Vorzeige-Ausländer" aufgebaut werden sollen, schlug es aber aus und zog mich aus der Kommunalpolitik vollkommen zurück, weil ich den Rummel um meine Person und den Verzicht auf Privatsphäre sowie permanente Belästigung sogar in der Freizeit oder beim Einkaufen usw. nicht mehr ausgehalten habe und zudem merkte, dass es diverse "Ziehväter" nicht ehrlich meinten (denen ging es nicht um mich, sondern darum, dass sie gut dastehen und "einen jungen Kerl" im Hintergrund wie eine Marionette steuern wollten) und mich niemandem anbiedern wollte.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
anonymos987654 
Fragesteller
 28.10.2023, 14:02

Du scheinst von Politik(ern) nicht so viel zu halten.

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Politiker ist kein Experten-Beruf. Aber in der Politik werden viele verschiedene Kompetenzen auf fast allen Gebieten es Lebens benötigt. Also sind auch viele verschiedene Berufe im Parlament sinnvoll. Nur leider sitzen dort überwiegend Beamte (Lehrer) oder Angestellt im Öffentlich Dienst, die, wenn sie aus dem Parlament ausscheiden wieder in ihren alten Beruf zurückkehren können.

In vielen anderen Berufen ist das schwieriger, zumal Abgeordneter und erst Bürgermeister oder Minister eigentlich eine Vollzeitbeschäftigung ist.

Politiker sind aber meistens nicht ahnungslos, wenn sie ein Mandat annehmen, sondern haben in Parteien und verschiedenen Parlamenten schon Erfahrung gesammelt. In alles andere (z.B. Gesetze und Verordnungen auf ihrem Fachgebiet) müssen sie sich einarbeiten. Außerdem sollten sie möglichst auch die Interessen Ihrer Wähler kennen und was wichtig ist für das Land. Leider denken viele Politker nur bis zur nächsten Wahl und wollen wiedergewählt werden, sodass unbequeme Änderungen, die aber für die Zukunft nötig wären, ausgeklammert werden.

Das darf jeder.

Stelle man sich doch mal vor, deine Bedingung würde zutreffen. Es würde bei weitem nicht genügend Lokalpolitiker geben. Außerdem ist es gerade für diese umso besser, sich in ihrer Umgebung hervorragend auszukennen und Kontakte zu haben, um die Interessen der Menschen zu vertreten. Wenn man zusätzlich dazu noch ein Studium machen müsste, würde das Interesse an der Lokalpolitik, welches eh schon recht niedrig ist, gegen Null gehen. Nun ist aber die Lokalpolitik noch der Teil, der am ehesten Dinge bewegt.

Woher ich das weiß:Hobby – Ich beschäftige mich gerne mit aktueller Innen- & EU-Politik

Jeder Vollidiot darf sich melden.....

es gibt allerdings bestimmte Altersvorraussetzungen für bestimmte Ämter, z.B Bundeskanzler (40) und Bundespräsident(?)....

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!

Rednerin  28.10.2023, 14:09

Würdest du es denn tun?

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Firmian  30.10.2023, 10:16

Nur für Bundespräsident (40). Bundeskanzler kann man schon mit 18 werden. Wir hatten in Österreich ja mal einen, der nicht viel älter war.

Und deutscher Staatsbürger muss man sein.

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