Mobbing - hilft Ignorieren wirklich?
Ich habe bisher noch niemanden getroffen, bei dem Ignorieren geholfen hätte. Es geht mir dabei um "Mobbing" in der Schule. Hat jemand dazu Erste-Hand-Infos (also nicht a la "Mein Sohn hat die einfach ignoriert und jetzt ist alles wieder gut")? Ist kein akutes Problem; frage aus Interesse.
15 Antworten
Ignorieren hilft nicht...glaubs mir...uns hat das nicht gestört...
Was geholfen hat war der Schulrektor...Androhung auf Schulentlassung im Beisein der Eltern...wenn die Eltern keine Assis sind wird das Wunder helfen...
Warum ich das weiß? Weil ich auf der Seite Stand wegen der du die Frage stellst...keine rühmliche Sache aber war halt so....
Gut bei uns war es so dass derjenige auch ständig bei den Lehrern geschleimt hat und Gift war für den Klassenzusammenhalt...also wir haben nicht alles und jeden gemobbt war nur einmal ein Jahr ein spezieller Kamerad...was keine Entschuldigung ist....
Wenn du dich also gegenüber deinen Mitschülern coll verhältst und es nicht an dir liegt sondern der Typ nur ein Problem mit dir hat weil er Langeweile hat oder dämlich ist, geh zu deinen Eltern red mit Ihnen, red unter 4 Augen in Ruhe nach der Schule mit deinem Rektor...das sollte helfen...
Also, in meiner Regelschulzeit (Sekundarstufe I) hatten wir einen vergleichbaren Fall, denke ich. In der 5. Klasse, oder so, kam ein Junge neu zu uns und der hat sich eben echt weird verhalten - also wirklich er-sollte-mal-zu-einem-Psychologen-gehen-mäßig. Wir haben ab und zu mal versucht mit ihm abzuhängen, aber das hat echt nicht geklappt. Ich denke mal, was da ablief in der Klasse, könnte man schon als Mobbing ansehen. Er hat dann nach dem Jahr die Schule wieder gewechselt. Tut mir immernoch echt leid für ihn, aber er scheint wohl was aus sich gemacht zu haben :)
Meine Erfahrungswerte liegen aber eher so beim letzten Fall: "sondern der Typ nur ein Problem mit dir hat weil er Langeweile hat oder dämlich ist". Da hat ein vermutliches Gespräch mit dem Lehrer ca. 3 Wochen Ruhe gebracht - das war in der Grundschule.
Später war mir das ehrlich gesagt zu blöd, da zum Lehrer zu rennen "der und der ärgert mich" - unsere Klasse war aber recht smooth, die Vorfälle echt harmlos und das Ganze hatte sich auch relativ bald gegessen (präpubertäre Jungs hatten dann mit sich zu tun und ich hatte mich relativ gut in die weibliche Hälfte der Klasse integriert). Und alles nach der 10. Klasse sind dann so Sachen, die man einfach selbst klären muss ¯\_ツ_/¯
Gegen Mobbing hilft ignorieren überhaupt nicht, es macht nur unzufrieden. Mir hat es geholfen, den Leuten aus dem Weg zu gehen und mich mit möglichst vielen anderen Mitschülern anzufreunden. Sobald viele Leute dich kennen und wissen, dass du voll ok bist, trauen sich die Mobber nicht mehr dich fertigzumachen.
Ignorieren hilft meiner Ansicht nicht, denn es hat ja einen Grund, warum der eine gemobbt, ein anderer wiederum aber nicht gemobbt wird.
Das, was einem begegnet im Leben, sollte man nicht ignorieren, das ist doch keine Lösung, für nichts, wie ich meine.
Besser sollte man meiner Ansicht nach selbst mit jeglichen Kränkungen, die man selbst so macht, aufhören.
Ja wahrlich, wenn wir uns selbst beobachten, so stoßen wir dabei auf reichlich Kränkungen, die wir selbst denken.
Ob sie nun gegen uns selbst oder gegen andere gerichtet sind, unsere abwertenden Gedanken, spielt dabei keine Rolle.
Am wirkungsvollsten ist es meiner Meinung nach, selbst das Kränken einzustellen, dann wird alles gut und Mobbing hört auf.
Das kann man kostenlos und schmerzfrei jederzeit ausprobieren. ;-)
Du scheinst noch keine Lösung dafür gefunden zu haben: Probier meine erst mal aus...... also wenn du überhaupt das Zeug dazu hast....
Könntest mit solchen Kommentaren gleich mal beginnen. xD
Ich schrieb nicht von Verweigerung, sondern von Eigenverantwortlichkeit.
Aber gut, wir haben zwar alle den gleichen Himmel, aber halt nicht den gleichen Horizont. xD
Ich frage mich, wieso ich damals nicht auf deinen Kommentar reagiert habe, war mir wahrscheinlich zu dumm. Aber da eben jemand meinen Kommentar geliked hat, bin ich gerade wieder darauf gestoßen und jetzt habe ich Zeit.
Ich muss keine Lösung finden, denn es geht hier um kein konkretes Problem, sondern eine grundsätzliche Frage. Davon abgesehen, dass es bereits einige gute Antworten gibt, viel kann man dazu ohnehin nicht mehr ergänzen.
Ja, Eigenverantwortlichkeit. Ich frage mich, ob du bei vergewaltigten Frauen auch an ihre Eigenverantwortlichkeit appelierst, Stichwort: zu kurzer Rock. Das Schlimme ist, es würde mich nicht überraschen. Victim blaming nennt man das.
Und was den Horizont betrifft, nun, bei manchen Menschen ist das ein Kreis mit dem Radius 0. Und das nennen sie ihren Standpunkt. Erinnert mich an dich.
Würdest du dich auch nur im geringsten mit Mobbing beschäftigen, würde dir auffallen, dass JEDER Opfer werden kann und die Gründe in der Regel zweitrangig sind. Wer mobben will, findet auch einen Grund. Aber natürlich werden Menschen mit schwachem Selbstbewusstsein eher Opfer als andere. Das sind Fakten und common sense. Weiter werde ich das jetzt nicht ausführen, ich bin Pädagoge mit einigen Jahren Erfahrung und kenne auch privat Menschen, die Opfer von Mobbing wurden oder selbst gemobbt haben. Ferner arbeite ich ehrenamtlich bei der Telefonseelsorge und habe auch dort eine pädagogisch-psychologische Ausbildung absolviert. Was hast du?
Schönen Abend noch. :-)
Ignorieren ist oftmals schwer..
wenn du immer wieder hörst, wie jemand über dein Aussehen lacht und dich hässlich findet etc., dann kannst du nur so tun, als würdest du es nicht hören (habe ich auch oft getan), aber es hinterlässt Spuren in deinem Herzen.
Trotzdem rate ich Betroffenen immer, dass sie es nicht allzu ernst nehmen sollen. Immerhin sind es Leute, denen man nicht wichtig ist und sie sind einem auch nicht wichtig. Sie haben kein Mitspracherecht, wenn es um einen selbst geht.
Ein Tipp, den ich aber viel eher gebe: Sich Hilfe zu suchen. Den Eltern das sagen oder noch besser zu Lehrern gehen. Entweder einem Lehrer, den man mag, den Klassenlehrer oder dem Vertrauenslehrer.
Bei mir hat das in der Tat auch genützt. Wir wurden alle (Täter und Opfer) zu einem Treffen eingeladen und haben darüber gesprochen. Die Täter haben wiedermal die Standardaussage "Das haben wir nicht gewusst, dass es dich/euch verletzt." gebracht.. naja, aber es wurde danach besser!
Es ist kein Zeichen von Schwäche, wenn man sich Hilfe sucht!
Also ich besuche aktuell auch die Schule und fungiere auf der Schule auch als Mediator(Streitschlichter). Ich habe selber Erfahrungen gesammelt was das mobben angeht, da ich selber mal nicht der beliebteste war. Ich hatte aber nie ein allzugrosses Problem und konnte mich eigentlich ganz gut wehren da ich halt selber nie wirklich klein war und eher kraeftig gebaut. Das wichtigste ist einfach selber das Problem in die Hand zu nehmen und den Mobber direkt damit zu konfrontieren, heisst man muss nach der Schule mit dem Mobber reden und ihm seinen Standpunkt erklaeren. Wenn es nichts mehr bringt muss das über eine dritte Person geklärt werden, jemand neutrales, Mediator oder Lehrer muss sich der Sache annehmen. Das wichtigste ist einfach zu reden und nicht die Klappe zu halten. Man muss das Problem ansprechen und nach einer Lösung suchen.
Wow, so viel Realitätverweigerung am Sonntagabend. xD