Mitte 30, Single und einsam?
Hallo zusammen,
wie fühlt es sich für euch an, Mitte 30 Single zu sein und sich manchmal einsam zu fühlen?
Ich selbst war verheiratet und hatte genau das, was ich mir immer gewünscht habe: eine Familie. Leider bin ich inzwischen getrennt. Einerseits bin ich erleichtert, weil ich in der Ehe nach der Geburt unserer Kinder nur noch die Rolle des Vaters hatte – mehr war ich irgendwann nicht mehr.
Andererseits fällt es mir jetzt sehr schwer, wieder jemanden zu finden. Besonders, wenn potenzielle Partnerinnen hören, dass ich bereits Kinder habe.
Dazu kommt, dass ich früher mein ganzes Leben auf die Ehe und Familie ausgerichtet habe – viele soziale Kontakte sind dadurch auf der Strecke geblieben.
Ich merke, wie sehr mir echte Nähe und eine Beziehung fehlen.
Wie geht ihr mit solchen Gefühlen um? Und wie habt ihr neue Menschen kennengelernt?
3 Antworten
Ist doch normal erst mal bischen zu schauen,alles zu verarbeiten.gib dir doch die Zeit und irgendwann möchtest du auch wieder jemand kennenlernen. Dann startest du neu, was negativ war, wird nicht mehr so negativ werden...
Ganz die Mitte 30 habe ich nicht erreicht, aber ich bin nicht wirklich einsam. Wer unbedingt eine Beziehung braucht, ist einfach nur unglücklich mit seinem Leben. Ist doch schön, auch mal Zeit für sich zu haben und tun zu können, worauf man Lust hat. Reise mal alleine, lern neue Dinge. Und dann lernt man auch neue Menschen kennen. Aber sich bemitleiden, weil man mit Mitte 30 Single ist, ist einfach nicht das wahre
Und genau das ist das Problem. Sollte man mit 35 eigentlich verstehen. Du bist verantwortlich für dein Leben, niemand anderes. Ja, der richtige Partner kann schön sein. Wenn du aber schon Mental angeknackst bist, weil du Single bist, dann solltest du verdammt nochmal Single bleiben, bis du es hinbekommst, alleine glücklich zu sein. Wer alleine nicht glücklich ist, wird es auch niemals in einer Beziehung sien
Ich glaube, du hast mich da missverstanden. Niemand hat behauptet, unglücklich zu sein. Was ich eher wahrnehme, ist, dass du vielleicht noch nie wirklich das Gefühl erlebt hast, geliebt zu werden – oder jemanden tief und aufrichtig zu lieben. Dieses Gefühl, morgens neben einer Person aufzuwachen und zu wissen: Egal, wie schwer der Tag wird – es ist in Ordnung, weil sie da ist.
Ne, brauche ich nicht. Bin nicht einsam und ganz glücklich so, wie es jetzt ist. Schade, dass du dein Leben von sowas abhängig machst. Aber ist dein Problem, dass du nicht angehen möchtest. Nicht meins
Ich brauch nen Partner.das ging nicht lange gut bei mir alleine.:))
Menschen die einen Partner "brauchen" haben ganz gewaltige Probleme mit sich selbst. Solche Menschen sollten erst recht an sich arbeiten, weil sie sonst niemals glücklich werden können. Ihr kommt mit euch selbst nicht klar, wisst nichts mit euch selbst anzufangen, sucht gleichzeitig krampfhaft nach einer Beziehung, proeziert alles auf den Partner, habt gewaltige Verlustängste, und bleibt Notfalls in einer Beziehung, selbst wenn sie noch so schei*e ist, hauptsache man ist nicht alleine. Solche Menschen brauchen Therapeutische Hilfe, und keine Beziehung
Lass dich nicht fertig machen von Besserwissern. Die Geschichte hab ich selber durch. Menschen die selber keine Eltern sind können es nicht nachvollziehen, wenn wir erklären unser Leben zwischenzeitlich auf die Familie fokussiert zu haben. Wenn diese Welt dann zu Bruch geht, wird viel Raum frei der erst wieder mit Sinn erfüllt werden muss.
Beim Dating rate ich zu Vorsicht. Erstens gibt es Mitte 30 viele Frauen die einen Erzeuger suchen. Andererseits habe ich die Reduktion der hook up culture auf sexuelle Bekanntschaften ziemlich bald emotionslos und ermüdend erlebt. Tinder ist also mehr Fluch denn Segen. Erst Recht für Single Väter deren Marktwert am unteren Ende der Skala liegt. Der Wunsch nach Beziehung kann wiederum sehr leicht an "falsche" Partnerinnen der Restplatzbörse heranführen, wie es mir letztlich passiert ist. Zu guter Letzt sollte Mann Mitte 30 verstanden haben, dass Männer ohnehin keine Sicherheit erwarten dürfen, weder als Single noch als Partner. Auch diese Erkenntnis löst Erwartungshaltung auf.
Die größte Herausforderung finde ich in der Beziehungpflege zu meinen Kindern. Gleichzeitig habe ich darin nach der Scheidung auch den größten Mehrwert entdeckt, weil ich entgegen der Mutter nun meine Vorstellung von Vater-Sein leben darf. Ich hoffe deine Ex macht es dir dabei nicht zu schwer. Und selbst darin habe ich die Möglichkeit gefunden endlich Grenzen Setzen zu lernen.
Aktuell arbeite ich daran mit dem Alleinsein klar zu kommen. Ich habe noch mehr Freundschaften und Verwandtschaften aussortiert und konzentriere mich im Kern auf 4 enge Bezugspersonen. Es hilft wenn ich Paarbeziehung relativiere durch das Wissen um sämtliche Anstrengungen die das erfolgreiche Führen einer Frau mit sich bringt sowie die damit verbundenen Opfer. Jede Medaille hat zwei Seiten. Im Singleleben lohnt Freiheit, Selbstbestimmtheit und Frieden. Diese Qualitäten darf man sich bewusst machen, gerne auch bei einem sonntäglichen Nachmittagsschlaf oder einem spontanen Wochenteiler.
Jeder Mensch ist unterschiedlich: Manche genießen es, ihr Leben in Ruhe und Unabhängigkeit allein zu gestalten, während andere mit einer Partnerin oder einem Partner das Gefühl haben, dass ihr Leben noch vollständiger und erfüllter wird. Für mich das Leben ist schöner zu zweit.