Mit ihm schlafen um Kindheitstrauma zu überwinden?
Hi, Ich bin 17 Jahre und hab seit einem Jahr einen Freund. Mein Freund versucht immer mich anzufassen und schiebt seine Hand in meine Hose. Da ich mich aber unwohl fühle, schieb ich seine Hand immer weg .Vor kurzem fing er an zu sagen ,,war klar", wenn ich ihn weg schob und ich fing an ein echt schlechtes Gewissen zu bekommen. Letztes mal lag er mit dem Rücken zu mir und er schob meine Hand in seine Hose. Es war okay für mich ,doch denn wollte er mich anfassen( schob seine hand in meine hose) und ich fing an zu weinen.
Zur Vorgeschichte : Als Kind machte ich schlechte Erfahrungen mit ,,dem anderen Geschlecht". Ich war bei einem jungen in meinem Alter (kindergartenzeit) und er zwung mich regelmäßig IHN anzufassen ,während er es bei mir tat. Irgendwann meinte ich ,dass er aufhören soll, ich es nicht will und sagte ihm das ich es meinen Eltern sage. Er versprach mir ,dass es das letzte mal wäre und das war es auch. Ich mochte ihn sehr , da er meine Familie war und ja vielleicht ist es meine Schuld, dass ich nichts sagte aber das ist jetzt nicht das Thema. Ich weiß nicht ob es damit zusammen hängt aber was denkt ihr?
Ich fing also an zu weinen als er mich anfassen wollte und schob seine Hand weg (er merkte nicht ,dass ich weinte). Als er weg war, hab ich viel nachgedacht. Sollte ich mit ihm schlafen, um es irgendwie zu überwinden und es hinter mir zu haben oder sollte ich warten und vllt verschwindet meine Angst? Hattet ihr auch mal sowas in der Art? Und was habt ihr getan?
Ich hab ihm das erzählt aber er weiß es nicht mehr oder hat nicht zugehört.
2 Antworten
Nein, solltest Du nicht. Wenn Dir anfassen schon unangenehm ist, dann solltest Du nicht noch weitergehen. Laß Dir lieber Zeit und wenn Dein Freund nicht warten kann, dann such Dir einen der es kann.
Kommt drauf an, wie ihr Freund das wahrnimmt. Keiner von den beiden bekommt den Mund irgendwie auf um das anzusprechen.
Mehr Kommunikation wäre hier auf jeden Fall gut. Es ist aber auch so, daß sie mit dem Hand wegschieben relativ klar kommuniziert hat, daß hier Stop ist. Eine Erklärung warum und wieso würde hier zwar helfen, sie ist aber absolut nicht erforderlich, denn ein Nein muß nicht begründet werden. Wenn er dieses Nein nicht versteht, dann liegt das Problem hier ausschließlich beim Empfänger, und das finde ich problematisch.
Und wenn er es sich gar nicht bewusst ist, dass er etwas falsch macht? Also wenn es seine 1. Freundin ist und absolut keine Erfahrung damit hat?
Puh, halte ich ehrlich gesagt für eine Charakterschwäche. Ich bin nun auch schon ein paar Tage älter und auch schon vor der ganzen Consent-Debatte aktiv gewesen, und auch damals war klar, daß nein nein heißt, egal ob verbal oder sonstwie kommuniziert. Eigentlich sollte man das nicht erst in Beziehungen lernen.
Vor allem solltest du ihn mal darüber aufklären, was überhaupt los ist. Er weiß ja nichts von der Vorgeschichte und denkt wahrscheinlich, dass er das Problem ist und du ihn nicht willst..
Und dann wäre es wahrscheinlich sinnvoll, wenn du das trauma, was du bis heute hast, mal aufarbeitest. Weiß überhaupt irgendjemand davon? Deine Eltern zum Beispiel? Wenn du es nur in dich hinein frisst, wird es wahrscheinlich nicht besser...
Ich hab ihm das früher mal erzählt aber entweder hat er nicht zugehört oder vergessen .Und tatsächlich hab ich es auch nur ihm erzählt. Hab Angst es jemand anderes zu erzählen
Verstehe. Also grundsätzlich einmal solltest du wirklich schauen, dass du das Trauma aufarbeitest.
Und zu ihm: Er ist nunmal ein Mann. Männer sind problemlöser, und was nicht gelöst werden kann, das nehmen sie eben so hin. Ist sicher nicht immer gesund für den Mann selbst, aber irgendwie funktioniert das.
Jetzt hat er das Problem, dass dir etwas passiert ist, was er jetzt nicht mehr ändern kann, und worüber du auch nicht weiter mit ihm sprichst (was kein Vorwurf ist!). Da du nicht darüber sprichst, weiß er nicht, ob das Problem noch da ist, bzw. warum es dich noch beschäftigt, denn er - als Mann, der er nunmal ist, hätte das ganze in deiner Situation schließlich einfach hin genommen und damit abgeschlossen.
Er hat aber noch nicht verstanden, dass du nicht so funktionierst, wie er. Und dann wundert er sich natürlich, warum du immer abweisend reagierst, wenn er körperliche nähe sucht.
Also zusammen gefasst: Er versteht dich nicht. Er ist noch nicht so weit, um dich zu verstehen. Er meint es aber nicht böse...
Für dich wichtig ist in erster Linie, es aufzuarbeiten. Und vielleicht sagst du ihm besser nochmal, dass es nicht an ihm liegt und dass du noch ein Problem zu lösen hast. Vielleicht versteht er es..
Sie sollte eher ihn darauf ansprechen, anstatt subtile Signale zu senden. Subtile Signale nimmt jeder anders wahr