Mit dem Auto nach Bulgarien fahren

4 Antworten

Alles Quatsch. Sollten die was verlangen, verlange eine Quittung. Da geben die auf. Die wollen sich ein paar Euros ergaunern.

In den letzten Jahren hat sich viel getan in Bulgarien, insbesondere nach dem EU-Beitritt. Was allerdings Tatsache ist: Es wird nach wie vor unterschieden, woher das Fahrzeug, bzw. die Insassen kommen. Alles was z.B. mit Türkei zu tun hat, wird definitiv zumindest genauer kontrolliert. Die Deutschen werden generell gerne gesehen - solange die Verkehrsregeln eingehalten werden. Ganz anders sieht es mit Deutschen Fahrzeugen aus, die von Fahrzeugführern anderer Nationalität gelenkt werden (die in Kolonne fahren und dann z.B. auf der Autobahn Rast machen, oder bei Überholverbot und Tempo 50 an allen anderen vorbei in die Polizeikontrolle rasen...). Und was Kriminalität / Diebstähle im Allgemeinen angeht: Bulgarien ist meiner Meinung nach nicht so gefährlich, wie es seit Jahren vom Auswärtigen Amt dargestellt wird. Stell' Dein Cabriolet offen über Nacht in Frankfurt ab - da ist kein Unterschied zu Bulgarien... Meine langjährige Erfahrung: Augen auf, Grips einschalten, an die Regel halten - und Bulgarien präsentiert sich als wunderschönes und freundliches Land...

Wir sind im gerade aus dem Bulgarienurlaub wieder zurück. Vor der Reise (mit dem Auto) haben wir sehr viel hier im Netz gelesen. Die tollsten Horrorgeschichten ließen mich schon zweifeln, ob wir uns das wirklich antun wollen. Vor allem vor Rumänien wurde sehr viel gewarnt ( nicht anhalten und schon gar nicht aus dem Auto steigen, Polizisten, die sich auf deutsche Touris stürzen um sie abzuzocken, lästige Bettler und Scheibenputzer, die nur unsere Kohle wollen, unbefahrbare Straßen mit riiiiesen Löchern usw.) Unsere Erfahrung war ganz anders. Die Autobahn quer durch Rumänien ist tiptop in Ordnung. Keine Schlaglöcher, alles sauber ausgeschildert, einfach super. Rastplätze sind sauber und wir haben getankt, gepullert (bei 1000KM muss man ja auch mal :) ) Toilette sollte man aber tatsächlich an der Tankstelle nutzen, da sie dort sauberer sind. Scheibenputzer und Bettler haben wir gar nicht gesehen, an der Tankstelle wird dir das Auto getankt und die Scheibe geputzt, aber das gehört da zum Service. Polizei ist in Abständen auf den Straßen und Autobahnen präsent, aber die tun niemandem etwas. Man sollte sich an die Geschwindigkeiten halten, dann passt das schon. Grenzkontrollen gingen zügig voran, keine langen Wartezeiten und auch diese Beamten waren freundlich. Die Autobahn wird irgendwann mal von oben Ungarn bis Bulgarien durchgehen, dauert allerdings noch n paar Tage, deshalb ist sie zweimal unterbrochen. einmal nur ein kurzes Stück und dann ca 150 KM auf ner Euro-Straße durch die Karpaten. Eine traumhafte Landschaft erwartet euch dort. Staßen und Dörfer alle top. Es ist allerdings empfehlenswert, ein Fahrzeug vor euch zu haben, an das ihr euch dranhängt, weil die Rumänen echt fahren wie die Geisteskranken. Da wird überholt, ohne zu wissen, ob was von vorn kommt, da die Strecke sehr kurvenreich ist, überholen die auf gut Glück. Für die 150 KM müsst ihr ungefähr 2-3 Stunden einplanen. Ab und an habt ihr mal für ein paar Meter einen Eselwagen vor euch oder eine Schafherde mitten auf der Straße, aber das ist da nun mal so, sieht man ja auch nicht alle Tage. :) Wenn ihr also auf der Autobahn und der Euro-Straße Rumänien durchquert, könnt ihr das mit ruhigem Gewissen machen, wie es abseits im Landesinneren aussieht, dazu kann ich nix sagen. Das was ich von dem Land gesehen habe war zivilisiert, ordentlich und landschaftlich traumhaft.

Bulgarien dagegen hat noch sehr viel Nachholebedarf in Sachen Straßenbau usw. Da wir bei Konstanza über die Grenze nach Bulgarien gefahren sind, kann ich leider über den Zustand von Autobahnen dort nichts sagen, denn wir nutzten für die 50 KM zu unserem Zielort die Euro-Straße. Auf bulgarischen Straßen, egal ob Euro- oder Dorfstraße, solltet ihr vom Gas gehen, denn da kann es schon mal sein, dass ihr in Schlaglöcher poltert, wo ihr keine vermutet. Seitenstreifen sind teilweide kaputt und große Absätze. Auch in Bulgarien ist die Polizei präsent, lässt euch aber in Ruhe, ( zu schnell fahren ist ja nicht :) ) Das Land ist sehr heruntergekommen und dreckig, die Ortschaften verfallen teilweise und da, wo die Landschaft schön ist, liegt sehr viel Müll herum. Die Wege und zu Straßen zu gewissen Sehenswürdigkeiten und kleineren Stränden sind echt ne Katastrophe und teilweise unpassierbar. Trotzdem hatten wir einen schönen Urlaub, schönes Wetter und sauberes Wasser.

Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Eindruck vermitteln und die Bedenken nehmen, mit dem Auto diese lange Reise zu unternehmen.

Die Zeiten sind vorbei, spätestens seit EU Beitritt. Da brauchst Du Dir keine Sorgen machen. Solche "Wegelagerer" gibts aber tatsächlich noch in Russland.