Missbrauchen die Leute die Krankschreibung, obwohl sie nicht wirklich krank sind?

4 Antworten

Ja nun, gleichzeitig sind in den letzten Monaten die Fallzahlen bei Corona wieder durch die Decke gegangen. Also, diese angeblich beendete Pandemie, die ungebrochen grassiert und reihenweise Arbeitnehmende außer Gefecht setzt...

Auch sonst macht man es sich sehr einfach damit, Arbeitnehmenden vorzuwerfen, sie würden "krank feiern" und deshalb würden hohe Krankenstände existieren. Nehmen wir mal an, dass manche das tatsächlich tun. Warum machen sie das dann?

Für die allermeisten Menschen ist ihr Job schon deutlich mehr als reines Geldverdienen. Ein Job gibt Tagesstruktur, soziale Kontakte, das gute Gefühl, etwas Nützliches zu tun und zu einem gemeinsamen Ziel beizutragen. Richtig wohl fühlt man sich dabei, wenn man sich zudem mit dem Arbeitgeber identifiziert und für die eigene Arbeitsleistung Anerkennung und Wertschätzung erfährt. Deshalb ist für viele Menschen ihr Beruf und ihre Arbeit auch ein ganz zentrales Element ihrer Identität.

Daraus kann man schließen, dass es bei der Arbeit echt richtig hakeln muss, damit jemand den illegalen Weg des "Krankfeierns" geht, anstatt seinen Job zu machen. Und genau da müssen Arbeitgeber eben genau schauen, was los ist und was sie tun müssen, um ihren Mitarbeitenden wieder die positiven Aspekte ihres Jobs zu bieten! Einfach die Mitarbeitenden als faule Drückeberger abzutun, wird das Problem schließlich nicht lösen. Und trifft eben auch meist nicht zu, da der Griff zur AU in sehr vielen Fällen eine Art letzter, verzweifelter Ausweg aus einer Situation ist, die schon sehr lange am eigenen Wohlergehen nagt...

Eine nichtsaussagende Schlagzeile!

Ist 10 % jetzt viel oder wenig? Sprich: sind die Zahlen gestiegen - war es früher weniger? Oder war es schon mal mehr und sind 10 % ein Tiefststand? Mit allein dieser Zahl kann man nichts anfangen und alles andere ist reine Spekulation (was übrigens auch gerade mit den Messerangriffen geschieht - man hat keinen Vergleich).

Wenn die Krankenzahlen gestiegen sind, muss man der Sache auf den Grund gehen. Im Sommer stiegen die Krankmeldungen im Bundesgebiet überall an. Liegt es also an einer Grippewelle oder ähnliches? Wenn nicht, liegt es vielleicht an internen Problemen, dass sich die Leute schneller und öfter krank melden? Ist das Problem also hausgemacht?

Dagegen könnte der Konzern was tun und die Zufriedenheit der Mitarbeiter steigern.

Wer vom Arzt krank geschrieben wird, ist krank^^ Da kann die Bild so viel recherchieren (was sie gar nichts angeht), wie sie will.


Eifel2024  23.12.2024, 14:05

Und auch wenn die Arbeitgeber es wohl nie lernen, Krankheit ist kein Kündigungsgrund. Sollte VW also jetzt pauschal allen krankgeschriebenen unterstellen einfach blau zu machen und ihnen deshalb verhaltensbedingt kündigen, gibt es einen großen Knall vor dem Arbeitsgericht.

Knapp 10% ist ein durchaus realistischer Wert. Der Zielwert von unter 4% ist Wunschdenken.