Minotaurus Mythologie

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Der Minotauros (griechisch: Μινώταυϱος; lateinisch: Minotaurus) ist ein Mischwesen aus Mensch und Stier. Gewöhnlich ist die Beschreibung bzw. bildliche Darstellung die eines Menschenleibes und eines Stierkopfes.

Das Tierische ist ein starker Bestandteil in seinem Verhalten. Der Minotauros – mit Eigennamen an einigen Stellen Asterion (Ἀστεϱίων) genannt - ist aus einer Verbindung der Pasiphaë (Πασιφάη), der Gemahlin des Kreterkönigs Minos (Μίνως), mit dem diesem von Poseidon zur Bekräftigung seiner Herrschaftsansprüche geschickten Stier entstanden. Minos hat den Stier danach nicht wie vorgesehen dem Gott Poseidon als Opfer (rituelle Tötung) dargebracht.

Daidalos (griechisch: Δαίδαλος; lateinisch: Daedalus) fertigte eine hohle hölzernen Kuh an, die sexuelle Vereinigung von Pasiphaë und dem Stier ermöglichte. Aus der Paarung ging der Minotauros hervor. Als Pasiphaë ihn gebar, war Monos über das Aussehen entsetzt und wollte den Minotauros töten. Seine Tochter Ariadne stimmte ihn zu Milde um.

Der Minotauros wurde (entsprechend einigen Orakelsprüchen) im von Daidalos angelegtem Labyrinth eingeschlossen, wo ihn Minos bewachen ließ und wo er allein mit Menschenfleisch gefüttert wurde (Servius zu Vergil, Aeneis 6, 24) oder zumindest die als Tribut gesendeten athenischen Jugendlichen fraß. Athen ist als Tribut auferlegt, dafür jährlich bzw. alle 3 Jahre bzw. alle 9 Jahre 7 Mädchen/Jungfrauen und 7 Jünglinge/junge Männer zu schicken.

Theseus tötete den Minotauros im Labyrinth mit bloßen Fäusten (Apollodor 1, 9) oder mit einer Keule (Ovid, Heroides 10, 101 -102).

Hellanikos (FGrH 5 F 144) erzählt, keine Kriegswaffe habe gegen den Minotauros verwendet werden könne.

Der Inhalt der Sage wurde auch rationalistisch umgedeutet.

Nach Philorochos (FGrH 328 F 17a) sagen die Kreter, das Labyrinth sei nur ein Gefängnis gewesen, die dort gefangengehaltenen athenischen Jugendlichen habe der angesehene Feldherr Tauros bei einem Wettkampf zu Ehren des Androgonos als Preis gewonnen. Tauros habe die athenischen Jugendlichen hart und grausam behandelt. Tauros, des Liebesverhältnisses mit Pasiphaë beschuldigt, sei schließlich von Theseus im Ringkampf besiegt worden. Daraufhin habe Minos aus Freude die athenischen Jugendlichen freigelassen.

Palaiphatos, Πεϱὶ ἀπίστων ἰστοϱίων (Von unglaublichen Geschichten; lateinischer Titel: De incredibilibus historiis 2 erzählt, Pasiphaë habe einen schönen Jüngling mit Namen Tauros aus der Gefolgschaft des Minos geliebt, von ihm einen Knaben geboren (der zwar ein Sohn des Minos genannt wurde, wegen seiner Ähnlichkeit mit Tauros aber auch nach diesem ,woraus der Name Minotauros entstand; Herakleitos, Πεϱὶ ἀπίστων ἰστοϱίων (Von unglaublichen Geschichten; lateinischer Titel: De incredibilibus historiis 6). Minos scheut sich, den Knaben zu töten und schickte ihn aufs Land zu den Hirten. Der Heranwachsende verhielt sich unbändig, wollte den Hirten nicht gehorchen, auch nicht vor Minos erschienen. Er flüchtete in die Berge, lebte von geraubtem Vieh, barg sich vor einer Schar des Minos in einer von ihm angelegten Grube, dort wurden ihm Schafe und Ziegen zur Nahrung herabgeworfen, aber auch Menschen zur Bestrafung von Minos übergeben. Theseus, von Minos als Feind ergriffen, gelang es, den Minotauros mit einem von Ariadne herabgeschicktem Schwert zu töten.

Der spätantike Autor Johannes Malalas, Chronographia (Χϱονογϱαφία) 4, 107 – 108 erzählt in einer Fassung, die auf Verhältnisse des Römischen Reiches ausgerichtet ist, Minos habe auf dem Totenbett den Minotauros, Sohn der Pasiphaë und ihres Sekretärs Tauros, als Nachfolger bestimmt. Die Senatoren hielten es für Frevel, von jemand regiert zu werden, der in einem Ehebruch gezeigt worden war, riefen Theseus herbei, um den Minotauros zu bekämpfen, und gaben ihm Ariadne zur Frau. Als Theseus kam, verließen alle den Minotauros. Als der Minotauros den Verrat erkannte, floh er in das Labyrinth –Land und verbarg sich in einer Höhle. Jemand teilte dies Theseus mit, der den Minotauros heraustrieb und sofort tötete.

EIgenschaften und Fähigkeiten

Der Minotauros wird in der Mythologie als Ungeheuer dargestellt. Er verschlingt seine Opfer. Der Minotauros ist grausam und wild. Er ist wegen der Mischung aus Mensch und Tier und wegen seiner Hörner gefährlich. Der Minotauros kann fürchterlich brüllen. Er ist anscheinend ziemlich groß und stark, aber einem Heroen wie Theseus unterlegen.

Albrecht  02.07.2014, 12:18

antike Texte sind z. B.:

Bakchylides 17, 2, Isokrates, Rede 10 (Helena [Ἑλένη]), 26 – 27; Kallimachos, Hymnos 4 (Auf Delos) 310 – 313; Catull 64, 76 – 111; Ovid, Metamorphosen 8, 152 – 182; Ovid, Heroides 10, 101 - 110; Diodor 1, 61; 4, 61; 4, 77; Plutarch, Theseus 15 – 19; Pausanias 1, 13; 1; 1, 27, 10; 2, 31, 1; Palaiphatos, Πεϱὶ ἀπίστων ἰστοϱίων (Von unglaublichen Geschichten; lateinischer Titel: De incredibilibus historiis 2; Herakleitos, Πεϱὶ ἀπίστων ἰστοϱίων (Von unglaublichen Geschichten; lateinischer Titel: De incredibilibus historiis 6; Apollodor 3, 1, 4/3, 9 - 11; 3, 15, 8 – 9/3, 210- 215; Apollodor, Epitome 1, 7 – 9; Hyginus, Fabulae 40 - 42

Informationen:

Jan Stenge, Minotauros. In: Der neue Pauly (DNP) : Enzyklopädie der Antike ; Altertum. Band 6: Mer – Op. Stuttgart ; Weimar, Metzler, 2000, Spalte 235 – 236

Susan Woodford, Minotauros. In: Lexicon Iconographicum Mythologiae Classicae : (LIMC). Band VI 1: Kentauroi et kentaurides - Oiax et addenda Hekate, Hekate (in Thracia), Heros equitans, Kakasbos, Kekrops. Zürich ; München : Artemis-Verlag, 1992, S. 574 – 581

Hans von Geisau, Minotauros. In: Der Kleine Pauly : Lexikon der Antike, auf der Grundlage von Pauly's Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft. Unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter bearbeitet und herausgegeben von Konrat Ziegler und Walther Sontheimer. Band 3: Iuppiter – Nasidienus. Stuttgart : Druckenmüller, 1969, Spalte 1135 - 1136

Karl Kerényi, Die Mythologie der Griechen : Götter, Menschen und Heroen. Sonderausgabe. Stuttgart : Klett-Cotta, 2013. Teil 2, S. 182 - 186

Robert von Ranke-Graves, Griechische Mythologie : Quellen und Deutung. Autorisierte deutsche Übersetzung von Hugo Seinfeld unter Mitwirkung von Boris von Borresholm nach der im Jahre 1955 erschienenen amerikanischen Penguin-Ausgabe. Neuausgabe in einem Band. 17. Auflage. Reinbek bei Hamburg : Rowohlt, 2007 (Rororo ; 55404 : Rowohlts Enzyklopädie), S. 305 – 316

Franz Poland, Minotauros, In: Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft : RE XV,2. Met bis Molaris lapis. Stuttgart : Druckenmüller, 1932, Spalte 1987 – 1394

Johann Hugo Helbig: Minotauros. Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Herausgegeben von Wilhelm Heinrich Roscher. Band II.1: Laas – Myton. Leipzig : Teubner, 1894 - 1897, Spalte 3004 - 3011

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Der Minotaurus wurde von Theseus im Labyrinth des Dedailos besiegt. Davor wurde der Minotaurus, von Herakles (seine 8. Aufgabe) gebändigt. Nach dem Bändigen, schickte Herakles den Minotaurus auf die Peleponnes, wo er großen Schaden machte......

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