Minna no nihongo, gut oder schlecht?

5 Antworten

Es ist nicht gut. Das liegt daran, weil es dir Japanisch nicht so erklärt, wie Japaner sie anderen Japanern erklären würden, sondern versucht einen Weg zu finden, mit dem man so tun kann, als funktioniere japanische Grammatik wie westliche. Das funktioniert nur einfach nicht, bringt unnatürliches Japanisch bei und hält auf.

Das ist auch ein Weg, der in der japanischen Linguistik sehr oft kritisiert wird. Der Versuch etwa, zu behaupten, dass Dinge wie die Verneinung oder das Passiv Verbkonjugationen sind, wird unter anderem dafür angekreidet, dass er zu viel zu großen und redundanten Konjugationstabellen führt. Und da sind wir noch nicht bei dem Punkt angekommen, dass es ganze Abhandlungen auf Japanisch gibt, die kritisieren, dass das in Büchern wie Minna No Nihongo verwendete Japanisch oft sehr unnatürlich ist.

Das ist nur leider etwas, das so ziemlich fast alle Quellen tun, die Japanisch Ausländern beibringen wollen. Und es dürfte wohl auch Bände sprechen, dass aus deinem handelsüblichen Japanischkurs mit 30 Mitgliedern, die diese Werke nutzen, am Ende immer nur so zwei rausgehen, die die Sprache können.

Wenn du die prache wirklich effektiv lernen willst, dann schau am besten mal hier rein: https://kawaraban.de/japanisch-lernen/ Dort erkläre ich allen voran den richtigen Lehrweg, den auch Leute immer nutzen, die nach sechs Monaten bis einem Jahr anfangen, Bücher auf Japanisch zu lesen. Zudem findest du dort Grammatikerklärungen basierend auf rein japanischen Quellen. Hält sich damit wesentlich näher am Original auf und versucht keine Zusammenhänge zwischen westlichen und japanischen Grammatiken zu finden, die letztendlich nicht existieren.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Japanologie studiert und nach Japan ausgewandert
Enoki207  05.01.2024, 04:31

Danke für das bestätigen, meiner Antwort hier. Ich schaue mir deinen Guide immer gerne an ☺️

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Von Experte Kawaraban bestätigt

Also ich hatte es mir mal angeschaut, da es mir eine Freunde mal gezeigt haben und ich als Japanerin muss ich ehrlich sagen: Wer mit den Buch lernen kann, der soll es versuchen, aber wer nicht, lieber nicht. Für das Buch ist eigentlich eher ein Lehrer vorausgesetzt. In diesem Buch wird Japanisch nicht so erklärt, wie wir Japaner es uns gegenseitig erklären würden oder unsere Bücher es tun, trotz das Buch nicht von einem Deutschen entwickelt wurde, wurde es vereinfacht. Selbst wenn du einen Intensiv Kurs hast mit 100 Leuten, gehen vielleicht (falls ein Buch genutzt wird und kein Japanischer Lehrer vielleicht 1-5 Leute raus, die danach etwas drauf haben, da, das reine machen der Aufgaben aus dem Buch nicht gerade Vorteilhaft ist.) Ich habe letztens jemand gesehen auf YouTube, da ich mich anderweitig umgeschaut habe, ich habe mir mal @Kawaraban angeschaut, er erklärt in Deutsch unser Grammatikalisches System ganz gut, für einige Videos brauchst du später eine Mitgliedschaft oder Patreon aber das ist ja nicht schlimm. Schau einfach mal vorbei auf https://kawaraban.de/japanisch-lernen/ dort erklärt er wie man voran kommt und er gibt es auch kein Rundherrum um das Thema, sondern ein Video zum Thema は & が geht vielleicht 7 Minuten und er fasst alles echt toll zusammen, selbst mir als Japanerin hat es das ein oder andere mal geholfen. Zu dem ist er auch recht lustig, schau mal vorbei ☺️ vielleicht lernst du etwas

lg: Enoki 🌸☺️

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Du hast ja offensichtlich schon Erfahrungsberichte dazu durchforstet („Im Internet liest man viel positiv aber auch negatives“). Was könnte hier irgendjemand possibly noch als komplett neue, noch nirgendwo geschrieben stehende Meinung dazu schreiben…? Und noch viel wichtiger: was würde dir diese Meinung bringen? Das Buch liegt offensichtlich direkt vor deiner Nase; schlage es doch auf und bilde dir deine Meinung einfach selbst.

Zum Thema Lehrbücher allgemein: die einzigen objektiven Kriterien sind denke ich mal, ob das Buch 1) korrekt ist, ob es 2) für den (durchschnittlich gebildeten) Lernenden verständlich geschrieben ist und ob es 3) inhaltlich genug lehrt, dass man Ende auch wirklich weitergekommen sein wird. All diese 3 Kriterien erfüllt das Minna no nihongo. Darüber hinaus gibt es aber noch subjektive Kriterien, zum Beispiel das Layout. Manche Leute lernen sehr visuell, mögen Farben, Illustrationen hier und da, kleine Maskottchen oder ähnliches, die einen durch das Buch „begleiten“… Ich zum Beispiel nicht. Farben akzeptiere ich maximal im Pastellbereich; Hervorhebungen will ich nur in Fettdruck haben. Wenn gefühlt jedes dritte Wort in einem halbseitigen Lesetext gelb markiert und in roter Kursivschrift ist, weil das Buch mir signalisieren will „Hier, dieses Wort, das ist neu, merk dir das!“, dann fühle ich mich verarscht (ich weiß selbst, wenn ich ein Wort nicht kenne, danke). Und irgendwelche „süßen“ Charaktere, die mir auf jeder Seite „zurufen“, dass ich ganz toll dabei bin und weiter ganbatten soll, brauche ich persönlich auch nicht. Minna no nihongo ist für mich layouttechnisch noch im grünen Bereich.

Und um nochmal auf „Im Internet liest man viel positiv aber auch negatives“ zurückzukommen: du wirst kein Buch ohne irgendeine negative Bewertung finden, so wie du auch keins ohne positive Bewertung finden wirst. Wer schreibt diese Bewertungen überhaupt? Sind das überhaupt echte Menschen, in Zeiten von Bots und ChatGPT? Und selbst wenn sie echt sind, haben sie vielleicht irgendwelche Hintergedanken? Wollen sie das Produkt bewerben? Oder wollen sie Negativwerbung machen, um mehr oder weniger direkt Werbung für ihr Konkurrenzprodukt zu machen? Deshalb komme ich als Fazit auf meinen ersten Abschnitt zurück: das Buch liegt eh schon vor dir, finde heraus, wie gut oder schlecht es für dich ist.

Edit: Ich wollte noch schreiben, die drei Lehrbücher, die ich persönlich am besten fand, denen ich viele Aha-Momente und eine Menge Lerninput verdanke, werden heute gar nicht mehr gedruckt und waren auch davor nicht unbedingt in Buchhandlungen kaufen, die musste ich mir auf Umwegen besorgen. Das Lehrbuch wiederum, das ich am schlechtesten fand („Nihongo de dooso“, ← sic!) ist nach wie vor erhältlich, genauso wie das Buch, das ich am zweitschlechtesten fand („Japanisch im Sauseschritt“). Soviel zum Thema…

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Japanisch in der VHS, an der Oberschule, an der Uni,...
Kawaraban  19.12.2023, 00:43

Minna No Nihongo ist inhaltlich nicht korrekt, da es Erklärungen nutzt, die komplett gegen das gehen, was in Japanischen Grammatiken für Japaner geschrieben steht. Und die Kritiken innerhalb der japanischen Linguistik an diesen Werken sind auch nicht grundlos entstanden. Es kommt mir nur so ein wenig vor, als triffst du deine Bewertung, ohne überhaupt über die größere Diskussion dieser Linguistik informiert zu sein.

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Es gibt eigentlich kein besseres Lehrbuch als das Minna no Nihongo. Kommt aber natürlich auf den Lehrer und den abgezielten Unterricht an, denn das ist in erster Linie ein Nachschlagewerk für Lehrkräfte (an dem sich im Grunde auch alles in dem Bereich Japanischlehre orientiert) und kein Buch, was Schüler für sich durcharbeiten.

Nifer95 
Fragesteller
 17.12.2023, 16:49

Und welches Buch wäre für Selbstlerner ideal? Ich wollte nur für mich selbst lernen.

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Kawaraban  17.12.2023, 22:19

Du sagst oft, dass dieses Buch so ideal für Lerner ist. Gleichzeitig verlinkst du sehr oft rein Japanische Seiten, die die Grammatik komplett anders erklären. Wie passt das denn zusammen?

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Mit das beste Buch zum Japanisch lernen. Allerdings muss man schon ordentlich Zeit reinstecken da es relativ intensiv ist.