Meine Tochter (16) sagt ständig das sie nicht mehr leben will und in einer Jugendwohngruppe wohnen möchte, wie kann ich ihr helfen?

5 Antworten

Ja, eure Tochter darf "hinter eurem Rücken" Termine mit dem Jugendamt machen. das JA darf aber z.B. nicht, wenn jetzt nicht irgendwo extreme Zustände hören, nichts weiter machen, als einmal das Gespräch mit euch zu suchen.

Es ist schon mal sehr gut, dass eure Tochter die Energie aufbringt, Lösungen für ihre Probleme zu suchen. selbst sich um Termine bei einem Psyhcologen zu kümmern etc.

Ganz unter uns? Wenn ihr eurer Tochter ermöglichen würdet ih eine Wohngruppe zu gehen, das wäre vielleicht garnicht so schlecht. Sprecht mal gemeinsam, auch mit eurem Ansprechpartner beim Jugendamt über die Möglichkeit. es wäre gut, wenn ihr Abstand gewinnen würdet.

Übrigens: meine Mama hat mal zu mir gesgat, sie würde jede Wette eingehen, dass ich vor meiner großen Schwester das Haus verlasse.

Meine Schwester war immer irgendwie viel mehr Mamakind wie ich. Bis sie ihren Mann kennen gelernt hat. Das hat einiges bis alles geändert :-)

Dass deine Tochter in eine Wohngruppe möchte und Suizidgedanken hat zeigt, dass bei euch Zuhause etwas so schief gelaufen ist und weiter schief läuft, dass sie es nicht ertragen kann.

Frag deine Tochter was das ist, was du und dein Mann falsch machen, wie es laufen muss damit sie sich besser fühlt. Hör ihr dabei zu! Nicht nur ausreden lassen, sondern wirklich zuhören, ihre Gedanken nachvollziehen, versuchen die Perspektive deiner Tochter einzunehmen, alles ernst nehmen, nicht dazwischen reden, nichts runter spielen oder rechtfertigen.

Meistens sind es aber Dinge die man als Kind nicht zu den Eltern sagt, wie zum Beispiel dass man sich ungeliebt, nicht beachtet, nicht wertgeschätzt fühlt, dass man sich nicht ernst genommen fühlt oder das Gefühl hat man dürfe nicht sein wie man ist.

Sie hat übrigens das Recht das Jugendamt einzuschalten und auch eine Therapie zu machen. Wenn du dor mehr Sorgen darüber machst was die anderen Leute denken als darüber woe deine Tochter sich fühlt, dann ist das schon mal eines der Probleme die zu ihren Suizidgedanken beitragen.

Wann hast du deiner Tochter das letzte mal gesagt dass du sie liebst? Ist es üblich dass du sie in den Arm nimmst, oder kamn sie das schon nicht mehr zulassen? Kritisierst du sie öfter als du sie lobst? Wann hast du ihr zuletzt gesagt dass du stolz auf sie bist? Kann sie mit dir offen über alles reden, oder versuchst du immer alles aus deiner Sicht zu schildern und ihr deine Meinung aufzuzwingen? Hast du dich in letzter Zeit mal bei ihr entschuldigt, wenn du dich geirrt oder einen anderen Fehler gemacht hast?

Ich denke dass vieles mit dem Vater und seinen Problemen zusammen hängt, aber auch mit deinem Verhalten. Zum Beispiel rechtfertigst du sein Desinteresse mit seiner Kindheit. Das ist vielleicht eine Erklärung, aber keine Rechtfertigung. Du nimmst ihn vor ihr in Schutz anstatt umgekehrt. Deinem Kind fehlt etwas Grundlegendes und ich vermute dass es Liebe, Geborgenheit, Zuneigung, Vertrauen, Verständnis, Anerkennung und Respekt ist.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Entweder eine Familienhilfe vom Jugendamt anfordern oder du gehst mit ihr zum Hausarzt. Bei Suizidgedanken kann er sie in eine Klinik oder Tagesklinik einweisen. Es ist besser das zu organisieren als eine Beerdigung. Die Wartezeiten bei Therapien sind viel zu lang.

Das ihr euer Bestes gebt, ist gut, aber so wie es klingt, wird eher Schaden angerichtet. Fragt SIE was sie braucht, hört ihr zu, wenn sie sagt was sie an euch stört, fragt warum für sie das Zusammenleben mit euch für sie unzumutbar ist. Nicht beleidigt sein, nicht verteidigen. Anhören, ernst nehmen, einige Tage reflektieren und dann nochmal mit Lösungsvorschlägen zusammensetzen.

Wenn dein Mann seine Kindheit nicht verarbeitet hat, sollte er das übrigens dringend nachholen. Denn sonst wird er im besten Falle nie eine gute Bindung zu eurer Tochter aufbauen und im schlechtesten Fall sie in den Suizid treiben.

Wenn sie wirklich auf der Kippe steht, solltet ihr sie dabei unterstützen in eine Notfallklinik zu kommen. Und ich hoffe sie ist bei einem Therapeuten auf der Warteliste, nicht bei einem Psychologen. Zusätzlich sollte sie Termine bei einem Psychiater haben.


OzeanAusblick 
Fragesteller
 14.05.2024, 03:25

Hallo, ich will ehrlich sein, ich weiß das ich meiner Tochter keinen Gefallen damit tue indem ich ihr nicht mehr Hilfe hole, aber ich weiß einfach nicht genau wie ich ihr mehr helfen kann, und mein Mann macht das ganze auch nicht einfacher. Er hätte vor einer Weile für 6 Monate in Therapie gehen können, aber er hat abgelehnt weil er das alles für Gehirnwäsche hält. Ich persönlich weiß nicht was ich davon halten soll, aber sein Leidensdruck aus der Kindheit ist immer noch ziemlich enorm und beeinflusst sich auch auf unsere Ehe. Ich möchte das es meinen Töchtern gut geht, aber es ist alles zu viel.

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Ave!

Hallo, meine Tochter redet seit neuesten immer mehr darüber das sie sich das Leben nehmen möchte, ich bin besorgt aber ich möchte auch nicht überreagieren.

Wenn sie das sagt 112 und ab in die Psychiatrie.

Da gibt es einfach kein "überreagieren". Das sind eindeutige Aussagen und wie willst du damit leben, wenn sie es immerzu ankündigt und dann irgendwann in die Tat umsetzt? Wirst du dann jemals wieder glücklich werden?

Mit dieser klaren Aussage ist eine Psychiatrie das einzige, was angebracht ist. Ob es nun einfach um Aufmerksamkeit geht oder tatsächlich die Absicht dahinter steckt sich das Leben zu nehmen - in beiden Fällen ist die Psychiatrie das einzig akzeptable Mittel.

Wie kann ich ihr helfen, und sie dazu ermutigen sich nicht umzubringen?

Psychiatrie. Nichts anderes. Du kannst diese Fachbezogene Hilfe einfach nicht leisten - und schon gar nicht rund um die Uhr.

Sie denkt das sie besser in einer wohngruppe aufgehoben wäre und das sie es bei uns nicht mehr aushält, obwohl wir unser bestes versuchen.

Sekundär kann ihr auch bei diesem Wunsch in der Psychiatrie geholfen werden, denn jede psychiatrische Einrichtung muss einen Sozialarbeiter stellen, der exakt für solche Angelegenheiten da ist.

Weiß jemand, wie ich ihn dazu ermutigen kann sich mehr die Probleme unserer Tochter anzuhören? Ich schaffe das nicht alleine.

Mit "Probleme anhören" ist es nicht getan. Sie braucht eindeutig professionelle Hilfe.

Verzeih meine passiv-aggressive Antwort, aber ich finde dein (euer) Verhalten absolut inakzeptabel und gefährlich.


Lukas2408  14.05.2024, 02:50

DANKE !!!!! Wie kann man bei so einem Thema auf Gutefrage.net kommen..... Ist doch ganz eindeutig, lieber hasst mich meine Tochter das ich sie in die geschlossene gesteckt hab, als das sie sich umbringt !

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OzeanAusblick 
Fragesteller
 14.05.2024, 03:32

Hallo, ich danke Ihnen für Ihre Antwort. Ich möchte nicht das meine Tochter in eine Psychiatrie muss, ich weiß das ich ihr nicht genug helfe, aber ich weiß einfach nicht was ich noch tun soll. Ich bin überfordert und ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich sage ihr andauernd das alles gut wird, aber es scheint nichts zu bringen. Die Psychologin hat mir geschrieben, daß noch 5 Familien vor meiner Tochter dran sind bevor sie einen Termin bekommt. Das finde ich zwar auch nicht schön, aber ich kann eigentlich nicht viel mehr machen als darauf zu warten das sie einen Termin kriegt.

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