Meine Lehrerin macht sich Sorgen um mich?!
Hey,
meine Chemielehrerin macht sich Sorgen um mich. Ich vermute, dass sie sich schon länger um mich sorgt, da ich schon letztes Jahr in Prüfungsphasen sehr müde, z. T. mager und krank ausgesehen habe. Seit diesem Schuljahr hat sich das noch gesteigert, so dass ich in ihrem Unterricht die letzten 10 Mal praktisch nur noch physisch anwesend war. Das ist ihr u. a. wahrscheinlich aufgefallen (habe mich vorher auf jede Frage, jetzt auf gar keine mehr gemeldet). Dazu hat sich mein Verhalten ihr ggü. stark verändert. Ich grüße sie nicht mehr, wische die Tafel nicht mehr (sonst immer) und beteilige mich weder an Experimenten noch sonst wie im Unterricht. Daraufhin hat sie mich in der Stunde vor den Ferien mal abgepasst (bin in letzter Zeit immer verschwunden so schnell ich konnte). Sie hat gefragt, ob sie Schuld sei an meinem Verhalten, ob sie irgenwas falsch gemacht hätte. Ich habe versucht, sie zu beruhigen und es ihr auszureden. Ich musste dann gehen, hätte aber gerne noch weitergeredet, aber da waren noch andere im Raum, das war mir dann zu öffentlich. Leider hat sie meine Antwort, dass alles in Ordnung sei, wohl nicht gerade überzeugt. ^^
Mit meinem z. T. unbewussten Verhalten in den letzten Wochen habe ich sie, wie mir scheint, sehr verletzt. Klar, ich wäre auch sauer, wenn meine beste Schülerin, die ich auch mag und die meiner Tochter ähnelt (hat sie mir mal gesagt), nicht mehr mit mir redet und mich und meinen Unterricht ignoriert.
Es tut mir so leid für sie, weil sie ein wirklich netter Mensch ist! Ich weiß nicht, warum ich auf einmal so zu ihr bin. Ich bin nur so schrecklich wütend und traurig, weil ich im Unterricht einfach ab einem gewissen Punkt nicht mehr mitgekommen bin und seitdem alles den Bach runtergegangen ist (nicht nur in ihrem Fach). Es lief von Anfang an schlecht (11 P. in der Ex). Ich kam/komme mir sehr allein vor mit meinen Problemen und bin echt sehr oft verzweifelt. Irgendwie habe ich diese Wut und diese Verletztheit wohl auf jmd. anderen übertragen wollen/müssen. Und da war sie halt irgendwie das perfekte Opfer. Das hört sich sehr gemein und hinterhältig an, aber ich hatte einfach keine Kraft mehr, diese "perfekte" Fassade aufrecht zu erhalten. Ich hatte keine Kraft mehr zum Lernen, Konzentrieren, Aufpassen, Mitdenken, Mitmachen, Aufschreiben, Abschreiben. Ich bin nach Hause gekommen und hab bis zum nächsten Morgen durchgeschlafen.
Mit meinen Depressionen klar zu kommen, ist nicht einfach und ich mache es ihr auch nicht einfach, indem ich ihre Hilfe abblocke. Ich bin mir ziemlich sicher, dass sie mich nochmal drauf ansprechen wird. Ich hab sie sehr gern und möchte sie nicht verlieren.
Was kann ich ihr sagen, damit sie mich nicht weiterhin so wehmütig und verletzt anschaut? Meinr Freundin sind ihre Blicke auch aufgefallen. Sie meinte, sie würde mich immer und ausnahmslos mitleidig und wehmütig anschauen, so als würde sie mir gerne helfen, könne es aber nicht. So hat sie es beschrieben.
:( Eure traurige Abbi
4 Antworten
Hallo Abbi, was du beschreibst ist eine Depression und du musst unbedingt zu einem Kinder- und Jugendpsyschologen gehen, der kann dir am besten helfen. Er muss dir dann die richtigen Mediakemente verschreibenm und auch eventuell musst du bei ihm eine Psyschotherapie machenn.
Was deine Lehrerin anbetrifft ist es sehr wichtig, das du mit ihr einmal alleine sprichst und du ihr alles so sagst wie du das auch in deiner Frage hier dargelegt hast. Wenn du nicht mir ihr sprechen kannst dann schreibe ihr einen Brief und du kannst ihn ja nach den Ferien auf das Pult der Lehrerin legen.
Es ist sehr wichtig, das du dich behandeln laesst und regelmaessig Medikamente einnimmst. Denn dann wirst du dich auch wieder besser fuehlen und dich auch wieder konzentrieren koennen usw.
Du bekommst aber einen ersten Termin bei einem Psyschologen erst nach einer laengeren Wartezeit. Deshalb wende dich an deinen Hausarzt und sage, ihm das du vermutest du haettest Depressionen. Das ist sehr wichtig, denn dann bekommst du die richtigen Medikamente verschrieben.
Wenn du nur einzelne Symptome ihm sagst, dann wird er dir andere Medikamente verschreiben, die zwar gegen die Symptome gut sind, aber nicht insgesamt gegen deine Depression.
Dann gehoerst du in eine stationaere Behandlung in einer Einrichtung fuer Kinder- und Jugendliche. Bite versuche einmal einen Platz in dem Kinder-und Jugendwohnheim Leppermuehle, Leppermuehle 1, 35418 Buseck zu bekommen, Tel. 06408 5090, info@leppermuehle.de. Ich kenne diese Einrichtung und sie ist sehr gut fuer Kinder und Jugendliche mit psysischen Problemen. Die Aerzte, Betreuer und auch die Therapeuten sind dort sehr kompetent und auch sehr nett.
Dort kannst du neben deiner Therapie auch die Schule besuchen und dann auch einen Schulabschluss machen.
Dad ganze wird vom Jugendamt bezahlt, das fuer dich zustaendiig ist, d.h. das Jugendamt in deiner Stadtverwaltung oder Kreisverwaltung. Das Kindergeld wird uebergeleitet an das Jugendamt und je nach Hoehe des Einkommens der Eltern wird ein kleiner Beitrag verlangt vom Jugendamt.
Der Psyschologe oder der Therapeut, werden von der Krankenkasse bezahlt. Du brauchst nur deine Krankenkassenkarte vorzulegen bei dem Psyschologen. Die Therapiestunden muessen extra vom Therapeuten bei der Krankenkasse beantragt werden, aber dies ist kein Problem. Die Krankenkassen genehmigen 20 bis 25 Therapiestunden zu jeweils 45 Minuten.
Damit du dich etwas besser fuehlst ist es notwendig, das du dir Antidepressiva verschreiben laesst und diese auch dann regelmaessig einnimmst. Erst nach mehreren Tagen wirst du eine Besserung feststellen, dann kannst du wiederm ein einigermassen normales Leben fuehren.
Wenn es nur leichte Depressionen sind dann helfen auch Johanniskrauttabletten aus der Apotheke zunaechst. Diese muessen dann 4 bis 6 Wochen eingenommen werden. Bitte kaufe keine Tabletten im Supermarkt, weil diese zu niedrig dosiert sind.
Vielen Dank fuer die Auszeichnung als hilfsreichste Antwort.
Vielen Dank und gern geschehen. Deine Antworten waren alle sehr kompetent und hilfreich!
Ich werde deine Tipps und Räte berücksichtigen und einige davon sicherlich befolgen. Zum Arzt werde ich auf jeden Fall gehen und zwar diesen Freitag! Hoffentlich traue ich mich da auch was zu sagen...
DH!!!
Liebe Abbi, 20% aller Frauen leiden früher oder später an Depressionen. Dass sich dadurch die Lebensqualität enorm verschlechtert, brauche ich dir ja nicht zu sagen... bitte rufe bei der Telefonseelsorge an und schildere, wie es dir geht. Der Anruf ist (fast immer) kostenlos und du bekommst auch zu ungünstigen Zeiten auf der anderen Seite einen Menschen, der dir Adressen in deiner Umgebung nennen kann. Wegen deiner Lehrerin mache ich mir weniger Sorgen - ich würde an deiner Stelle einen Brief schreiben (und erst am nächsten Tag abschicken). Aber noch mal : wichtiger als deine Lehrerin bist du im Moment! Alles Liebe! Rosarot2007 (für den Fall, dass du noch mal in diese etwas ältere Frage schauen solltest)
Liebe Rosa, vielen Dank für deine Antwort! Ich kann jetzt leider nicht telefonieren, weil ich das so spät abends nicht mehr darf. Meine Mutter ist sehr streng. Und ich habe Angst dort anzurufen. Das klingt komisch, aber ich habe Angst, mir Hilfe zu holen. Allein schaff ich das nicht :(
Meine Lehrerin ist mir sehr wichtig, immerhin ist sie die einzigste, die mir bis jetzt wenigstens etwas geholfen hat und die mich versteht. Aber ich kann es ihr (noch) nicht sagen...
Vielen Dank!
Liebe Abbi, danke für deine Rückmeldung. Hast du eigentlich schon mal mit eurem Hausarzt gesprochen? Vielleicht leidest du einfach nur unter Eisenmangel oder hast Probleme mit der Schilddrüse.... Wenn der nichts findet, kann er dir sicher noch andere Adressen nennen. Wie auch immer, momentan sieht es so aus, als würdest du dir mit deinen Problemen eine Menge Steine in den Weg legen, deren Beseitigung irgendwann noch mehr Kraft kosten wird. Und je früher du dir Hilfe holst (vielleicht auch bei deiner Lehrerin), umso weniger Steine kommen letzlich zusammen - und Hilfe braucht jeder irgendwann mal - du wirkst jedenfalls nicht so wie jemand, der als "Dauerpatient" enden wird ..... Viel Erfolg wünscht dir Rosa
Ich nehme schon Eisenpräperate ein. Die helfen aber nichts... Meine Mutter will mich sowieso zu einer Blutuntersuchung schleifen. Also ich melde mich, falls da was bei rauskommt. Ich bin mir aber ziemlich sicher, dass es sich hauptsächlich um eine psychische Erkrankung bei mir handelt. Danke liebe Rosa :) Ich hoffe, es wird bald alles etwas leichter und besser werden. Wenn nicht, sehe ich echt schwarz :(
Wieso nimmst du Eisenpräparate ohne Blutuntersuchung - das wäre das erste, was man machen müsste! Wenn du so stark abfällst, wäre eine eingehende körperliche Untersuchung das einzig Sinnvolle! Und übrigens: eigentlich sind psychische Erkrankungen auch nix anderes als körperliche Probleme - ein Hormonmangel im Gehirn (z.B. Dopamin fehlt). Aber die anderen Probleme (Schilddrüsenhormone - Mangel etc) sind einfacher therapierbar. So also: viel Erfolg beim Arzt - vielleicht findet er ja etwas! ... und sei deiner Mutter dankbar, dass sie sich offensichtlich auch um dich kümmert, nicht nur deine Chemie-Lehrerin ;-) (nur von wegen : zum Arzt schleifen..) . Ich schau demnächst noch mal im Kommentar-Kasten nach dir! Bis dahin alles Liebe von Rosa
Weil meine Muttr meinte, ich sähe immer so müde, blass und krank aus. Auf meinen Wunsch, einen Psychologen aufzusuchen, bekam ich aber nur Hohn und Spott zu hören. Klar, sie kümmert sich natürlich um mich. Aber nicht in der Art und Weise, wie ich es z. Z. bräuchte. Meine Ch-Lehrerin versteht mich da besser, weil sie das auch z. T. durchgemacht hat und letztendes sogar 'nen Bandscheibenvorfall hatte und ein halbes Jahr pausieren musste. Sie geht einfach auf mein psyhisches Problem ein (was auch immer das jetzt genau ist) - im Gegensatz zu meiner Mutter, die das ausblendet und mir unterstellt, ich seie faul und lasse mich gehen usw. Das zieht mich ziemlich runter...
Vielen Dank Rosa :)
Hallo Abbi, Eisenpräparate ohne Diagnose zu futtern ist keine gute Lösung... Eisenmangel kann viele andere Ursachen haben, Blässe und Abgeschlagenheit auch. Gegen einen Besuch bei eurem Hausarzt oder einem anderen netten Arzt/ einer netten Ärztin in eurer Gegend sollte niemand etwas einzuwenden haben (frag mal bei deinen Freundinnen nach oder schau im Internet nach Empfehlungen). Manchmal sind auch Frauenärztinnen prima Gesprächspartner, wenn es keinen guten Allgemeinmediziner bei euch geben sollte. Wenn es dann zu einer Überweisung zu einem Psychologen o.ä. kommt, wirst du auch gleich eine Empfehlung haben und deine Mutter wird dich eher unterstützen. Ob und wie du in diesen Prozess deine Chemie-Lehrerin integrierst, ist dir selbst überlassen. Da dich die angespannte Stimmung zu ihr jedoch offensichtlich sehr belastet, wäre (mindestens) ein kurzes Wort (Abgeschlagenheit als Grund für deine Demotivation eine Option..). Viele gute Gedanken, bis zum nächsten Mal (vielleicht), komm gut in das nächste Jahr! Rosa
Danke Rosa für deine Hilfe! Hoffe, du bist gut rübergerutscht :D Ich werde schauen, was sich machen lässt. Mit meiner Ch-L werde ich auch kurz reden. :) Alles Liebe Abbi
Das hört sich gut an! Dir alles Gute und ich werde weiter an dich denken! Alles Liebe sendet Rosa
Naja wie wäre es wenn du ihr sagst, dass du gern mal mit ihr reden willst, aber unter vier Augen. Dann kannst du ihr alles das was du jetzt hier geschrieben hast erzählen. Vielleihct kann sie dir ja helfen. Du schreibst ja selber du hast nicht mehr die Kraft eine Fasade aufrecht zu erhalten. Wenn du ehrlich zu ihr bist muss du keine Fasade mehr aufrecht erhalten. Ich würde mir auf jednefall jemand suche mit dem man drüber reden kann. Vielleicht sogar psychologischen Rat.
Ich würde gerne zu einem Psychologen gehen und habe mich auch schon einmal informiert. Meine Mutter meinte dazu nur: "Und was willst du dann da? Was soll das bringen?" Sie versteht mich nicht. Und meine Lehrerin hat mich verstanden, weil sie das selber durchgemacht hat z. T. Sie ist die einzige, die merkt, dass es mir nicht gut geht und die das auch nachvollziehen kann. Ich möchte sie nicht unnötig belasten. Aber es wäre schon gut, mal mit ihr zu reden. Ich wünsche mir Hilfe, aber entweder werde ich nicht unterstützt, oder ich habe Angst, sie zuzulassen. Da ist doch paradox...
Danke!
Naja aber wenn die Lehrerin merkt, dass etwas nicht stimm und du ihr nicht sagst, was los ist, dann belastest du sie wahrscheinlich noch mehr, als wenn du dich ihr anvertraust. Wenn dich deine Mutter bei der suche nach einem Psychologen nicht unterstützen kann, kann das ja dann vielleicht die Lehrerin. Ich wäre wirklcih ehrlich zu ihr, wenn du das Gefühl hast sie kann dir helfen, dann versuche dir auch helfen zu lassen.
Ja, sie leidet mit mir :/ Ich musste ihr auch versprechen, dass ich es nicht übertreibe mit Lernen usw., was ich ihr aber nicht versprechen konnte. Das hat sie sehr traurig gemacht. Ich werde mit ihr reden. Sie ist eine wirkliche Stütze im Gegensatz zu meiner Mutter... Danke dir!
Das ist wirklich heftig. Ich dachte niemals dass in Deutschland so viele Leute depressiv sind und sich ritzen! Merke jetzt erst so langsam wie gut es mir geht im Gegensatz zu vielen anderen..
Das ist eine schöne Einsicht :). Ich hoffe sehr, dass es dir auch weiterhin so gut geht. Ich dachte auch, dass ich alles hätte, bis ich so einiges verloren habe - letztendes den Sinn im/am Leben. Das ist sehr unangenehm und schränkt einen im Alltag ziemlich ein. Herzlichst Abbi
Ja danke das wünsch ich dir auch. Pack das leben an den Hörnern :)
Die ganze Depression zieht mich noch mehr in ihr schwarzes Loch, weil ich wegen ihr mein Abi nun schon versaut habe und wahrscheinlich die 11. wiederholen muss. Es ist für mich ganz arg schlimm plötzlich so schlechte Noten zu schreiben, obwohl ich viel gelernt habe und noch schlimmer ist es, mit ansehen zu müssen, wie das Leben immer wertloser wird. Das mit dem Arzt ist so eine Sache... Der Hausarzt hat nur freitags offen, zum Kinderarzt will ich nicht mehr, weil meine Mutter immer sagt, ich soll da hingehen (bin 17, 5) und ich schaff das einfach nicht alleine. Das ist alles so anstrengend. Als würde jede kleine Tätigkeit enorm viel Kraft benötigen. Schon Zähneputzen oder Kochen empfinde ich als eine starke zusätzliche Belastung. Ich komm ja morgens kaum aus dem Bett. Ohne Unterstützung von außen wird das nichts. Meine Mutter macht sich immer lustig und sagt: "Bist du mal wieder schlecht gelaunt, oder was? Hast du Depressionen, lach." Ich finde das ÜBERHAUPT NICHT lustig!!! Es ist grauenvoll täglich weinend im Bett zu liegen, chronisch müde, zu nichts mehr fähig, freudlos, hoffnungslos, leer...
Wo soll ich da anrufen? Was soll ich sagen? Wie komm ich da hin? Wer zahlt das? Allein schafft man das als Depressiver gar nicht, glaube ich, zumindest schaff ich das nicht. :(((
Deine Antwort ist trz sehr, sehr lieb. Danke!!!