Meine Freundin hasst meinen Vater, was soll ich tun?
Hallo liebe Community,
ich bin am verzweifeln.
Ich bin mit meiner Freundin seit ca. 5 Jahren zusammen und vor ca. 2 Jahren ist meine Mutter gestorben.
Somit bleibt seitens meiner engeren Verwandtschaft nur mein Vater, als meine wichtige Bezugsperson.
Mein Vater ist Alkoholiker, aber ein extrem friedlicher.
Meine Freundin hasst ihn dafür und streitet mit mir wegen jeder Kleinigkeit, die ihr an ihm nicht passt.
Die Beziehung leidet oft darunter.
Ich muss anmerken, dass wir immer schon eine recht impulsive Beziehung haben, was einerseits nicht schlecht ist, da immer Feuer in der Beziehung ist und es nie langweilig wird und nicht alles zur Gewohnheit wird.
Andererseits belastet mich das sehr, ich bin ein Mensch der über Probleme sprechen will, der gerne beide Ansichten einsieht und nach 1 Stunde spätestens die Segel wieder in Richtung schöne Beziehung hissen möchte.
Sie ist der Mensch, der alles in sich reinfrisst und stundenlang Stille will, bis sich die Wogen wieder von selbst glätten.
Ich bin Polizist und habe eigentlich eine sehr gute Menschenkenntnis, aber bin halt oft der, der sich lieber unterwirft, bevor die Beziehung kaputtgeht daran.
Zurück zu meinem eigentlichen Problem.
Ich möchte, dass die beiden einfach miteinander auskommen und normal reden können. Er liebt meine Freundin, als wäre es seine eigene Tochter, also er könnte sich keine bessere Schwiegertochter vorstellen.
Mein Vater ist jedoch ein Mensch, der sehr oft Mitleid sucht, vor allem seitdem meine Mutter verstorben ist, als wäre er der Arme an der ganzen Geschichte.
Weswegen ich ihn auch bereits des Öfteren in die Schranken gewiesen habe.
Das hasst meine Freundin und ich stehe wiedermal dazwischen.
Ich möchte gerne auf Kommentare wie „Familie steht über Freundin“ verzichten, da ich selbst meinen Standort zu diesem Thema habe.
Ich möchte bitte eine objektive Meinung, mit allen Fakten, die eventuell weiterhelfen könnten.
Meine Frage wäre halt:
Immer wieder versuchen, meiner Freundin einzureden, sie solle meinen Vater akzeptieren, so wie er ist.
Oder
Den Kontakt der beiden zueinander einfach kappen und ihn und sie getrennt in meinem Leben führen.
LG
Euer stolzer österreichischer Polizist, der dem Impfzwang eher skeptisch entgegenwinkt und selbst noch nicht geimpft ist.
MPO
3 Antworten
Der letzte Satz ist ja wohl vollkommen unnötig und irrelevant.
Du kannst sie nicht zwingen ihn zu mögen. Mir würde sein Verhalten auch sehr auf den Senkel gehen. Das du seine gefährliche Krankheit entschuldigst und relativierst, macht es nicht besser. Wenn du deinem Vater nicht helfen willst rauszukommen aus der Sucht, ist das schade. Du kannst jedoch nicht sie zwingen die Konsequenzen zu tragen. Also mach was mit deinem Vater alleine und akzeptiere das deine Freundin diese Sucht nicht in ihrem Leben will.
Danke für deine Worte, bei dem letzten Satz, habe ich nicht nachgedacht. Sorry dafür.
Ich entschuldige seine Krankheit nicht, ich kenne ihn nur nicht anders. Teilweise fühle ich mich, wie sein Vater.
Ich habe bereits oft mit ihm über eine Behandlung gesprochen, auch eindringlich versucht ihn schon dazu zu drängen, aber irgendwie blockt er ab und sieht natürlich keinen Fehler bei sich.
Er trinkt zum Beispiel gar nicht, wenn es zu Besuch ist, was früher auch nie war, das hat er für mich/uns gemacht.
Euer stolzer österreichischer Polizist, der dem Impfzwang eher skeptisch entgegenwinkt und selbst noch nicht geimpft ist.
Was genau hat das mit deiner Frage zu tun?
Mein Rat: lass dich impfen und trenne deinen Vater und deine Frau so gut es geht.
Eben, das wird nicht gehen, du willst auf keinen der beiden Menschen verzichten, es ist für dich wesentlich entspannter die zu trennen als immer zwischen den beiden zu stehen.
Vielen Dank für die Worte. Ich werde es versuchen.
Hab mir gedacht, dies wird zum Thema, ich machs raus.
Erstmal herausfinden, was sie so an ihm stört. Vermutlich erinnert er sie an jemanden, an den sie schlechte Erinnerungen hat (ihr eigener Vater?).
Mein Vater ist jedoch ein Mensch, der sehr oft Mitleid sucht, vor allem seitdem meine Mutter verstorben ist, als wäre er der Arme an der ganzen Geschichte.
Dazu sind Alkoholkranke idR kein angenehmer Umgang.
Das ist kein Grund, ihn zu hassen. Und der FS hat geschrieben, dass er ein "extrem friedlicher" Alkoholiker ist.
Ich denke Hass ist auch ein übertriebener Ausdruck, eher Gereiztheit bei dem Thema und Abneigung / Abscheu.
Ganz ehrlich, wenn man eine Sucht hat und die nicht beseitigen will, sondern er und der FS es immer nur schön reden, er jammert und Mitleid will, wie soll man ihn da mögen? Friedlich heißt übrigens nur das er ruhig ist solange er den Alk hat und macht eine Sucht auch keinesfalls besser. Mir wäre auf jeden Fall sehr unwohl wenn ich immerzu sehe wie jmd seiner Sucht fröhnt.
Ich verstehe nicht, weshalb du sofort einen Suchtkranken, der sich nicht so einfach helfen lassen will (was auch nach 40 Jahren Sucht nicht so einfach geht), abstempelst, als wäre er ein schlechter Mensch. Ich habe nie geschrieben, dass er ständig jammert, oder immer Mitleid sucht. Es kommt eben vor, hin und wieder, deshalb hasst man doch nicht, oder? Hasst man heutzutage so einfach? Aber wie du schon sagst, Abscheu trifft es dann eher. Toleranz sollte trotzdem noch großgeschrieben werden, gerade, wenn dir jemand Liebe und Respekt entgegenbringt.
LG
Mir ist bewusst das Suchtkranke sich nicht helfen lassen wollen. Du klingst jedoch nicht danach als würdest du das Problem wirklich verstehen. Das Süchtige sich nicht helfen lassen wollen ist normal. Nur gibst du ihm (so weit ich das hier lese) auch keinerlei Grund dafür. Ich war selbst Suchtkrank und kenne andere Süchtige. Ohne dringenden Grund gibt man die Sucht nicht auf. Du solltest zu einer Suchtberatung gehen, um zu erfahren was du tun kannst.
Als schlechten Menschen stempel ich ihn nicht ab. Ich sagte nur das ich verstehen kann das deine Freundin sein Verhalten nicht mag und keine Geduld mit seiner Sucht hat.
Du hast geschrieben: "Mein Vater ist jedoch ein Mensch, der sehr oft Mitleid sucht (...) als wäre er der Arme an der ganzen Geschichte."
Wir gesagt, ich bezweifle das es Hass ist, was sie empfindet.
Toleranz mit Sucht zu haben ist sehr gefährlich. Wie gesagt, du vermittelst ihm damit das es okay ist und das es keinen Grund gibt was zu ändern. Natürlich sollte man ihn nicht fertig machen deshalb, aber du solltest bedenken das sie keine Jahrzehntelange Verbindung zu ihm hat und man manche Menschen einfach nicht mag.
Ja, ihr Exfreund hatte einen Alkoholiker als Vater, aber eher das absolute Pendant zu meinem Vater, da er immer aggressiv war.
Weswegen ich auch verstehe, dass sie sich nicht wohl fühlt.
Aber er behandelt sie immer gut und möchte auch alles immer richtig machen.
Dann stören aber immer wieder die kleinsten Kleinigkeiten und lösen Streit aus zwischen mir und ihr.
Aber danke für die rasche Antwort.
Es tut halt weh, möchte, dass sich alle verstehen… aber verstehe natürlich, dass das nie funktionieren wird.