Meine Familie verschwendet ihr Potenzial?

5 Antworten

Probleme löst man nur, wenn man sie angeht. In Deinem Fall bedeutet das, dass Du Dich mit Deinen Eltern an einen Tisch setzt und ihnen erzählst, was bei Dir ein Unbehagen auslöst, und nichts anderes.

Vermeide es, dabei einen vorwurfsvollen Unterton anzuschlagen. Das wirkt in solchen Situationen kontraproduktiv und führt zu einer Abwehrhaltung. Es ist so schon möglich bis wahrscheinlich, dass Deine Eltern angegriffen fühlen und im Gegenzug Dich verbal attackieren. Oft kommen dann Aussagen wie „kompletter Unsinn“ etc, Bleib in jedem Fall ruhig und sachlich und erkläre ihnen, dass du ja selber hoffst, dass Dich Dein Eindruck täuscht, dass Du aber eben dieses ungute Gefühl hast, das Du gerne loswerden würdest. Fokussiere Dich also immer auf DEIN Problem und nicht auf das Problem Deiner Eltern, das für sie selber vermutlich keines ist.

natürlich weiß man nicht was bei anderen so in den 4 Wänden abgeht

Genau das ist der Punkt.

The grass is always greener on the other side.

und dabei merkst du nicht, dass du auch in einer bubble gefangen bist.

mehr ist das nämlich nicht.

mathefrage2024 
Fragesteller
 23.04.2024, 22:47

Man kann mir ja sagen in welcher Bubble ich gefangen bin, dann kann ich mich ja eventuell reflektieren und daraus befereien.

0
pony  23.04.2024, 22:49
@mathefrage2024

in der "ich möchte eine heile welt" bubble.

bis zum zwölften, dreizehnten lebensjahr, in akademikerfamilien auch bis zum sechzehnten lebensjahr, ist die völlig okay. danach sollte man die nadel holen und die seifenblase platzen lassen - oder wenn du den vergleich lieber magst - aus seinem kokon herauskriechen, die flügel entfalten und seinen eigenen blick auf die welt haben.

0
mathefrage2024 
Fragesteller
 23.04.2024, 22:57
@pony

Wir leben nicht in einer heilen Welt, ich wurde letzte Woche in Marokko überfallen, mir wurde übers Bein gefahren wegen 3€, ich weiß was es auf dieser Welt für Probleme gibt. Trotzdem darf ich hier, wenn ich schon die Möglichkeit habe, auch meine Chance nutzen, damit meine Familie eine gutes Leben führt und unnötige Probleme vermeidet, wenn sie schon das Glück hat, hier zu leben.

0

Irgendwie kann ich dich nicht wirklich ernst nehmen.

Erster Absatz (Finanzen, Bildugnsgrad, Beruf): Alles völlig irrelevant für die komplette Frage. Keine Ahnung wieso der überhaupt da ist.

Dritter Absatz (Alkohol): Ehrlich gesagt, lächerlich. Einfach nur lächerlich. "Alkoholiker-Familie" weil die Eltern mit Freunden mal ne Flasche Wein oder ein Bier trinken. In welcher Parallel-Welt lebst du.

Zweiter Absatz (Bubble): Ja, es scheint deine Mutter hat sich da in etwas reingesteigert. Das könnte man jetzt ernst nehmen, aber wenn ich dann wieder etwas lese dass es dich stresst dass dort "Krümel" rumliegen...

Wie du damit umgehen sollst? Geh mal raus deinem goldenen Käfig in das echte Leben um zu verstehen wie echte Probleme aussehen, wie normale Menschen leben o.O

Achja, was ich noch gar nicht aufgegriffen habe: Welches Potenzial wird denn verschenkt bitte? Welches Potenzial wird denn verschenkt wenn sie mal ein Bier trinken? Welches Potenzial wenn die Wohnung nicht perfekt aufgeräumt ist? Da geht kein Potenzial verloren, ausser vielleicht dem Potenzial deinen Vorstellung an eine perfekte Famile nicht gerecht zu werden.

mathefrage2024 
Fragesteller
 23.04.2024, 22:52

Erster Absatz, weil es verständlich sein sollte, dass das Leben noch im Griff ist, und wir nicht Familie Ritter sind.

Dritter Absatz, ja, weil ich nicht abschätzen kann, was in anderen Familien als Normal gilt.

Mich stresst es nicht nur wegen ein paar Krümeln, sondern dass sie so krass andere Lebensbereiche vernachlässigt um sich auf so etwas zu konzentrieren.

Ich bin schon aus meinem goldenen Käfig rausgegangen. Ich war bis vor einer Woche noch in Marrakesch und letztes Jahr in Palästina, wo ich wegen 3€ mit einem Messer bedroht wurde. Ich weiß was Armut ist, und dass selbst eine Bürgergeld Familie in Deutschland keine wirkliche Armut erfährt, im Vergleich mit anderen Ländern.

Ich darf mich trotzdem noch um mein eigenes Leben kümmern, und versuchen daran zu arbeiten. Auch mit meiner Familie darüber zu sprechen.

0
MertIs  23.04.2024, 23:09
@mathefrage2024
Dritter Absatz, ja, weil ich nicht abschätzen kann, was in anderen Familien als Normal gilt

Tja, das merke ich, dass du keine Ahnung hast vom "normalen" Leben der "normalen" Leute. Wenn es dich interessiert: Im Schnitt trinkt jeder hierzulande knapp 92 LIter Bier im Jahr, dazu noch 24 LIter Wein und 5 Liter Schnaps. Dürfte durch echte Alkoholiker etwas verzerrt sein aber als Richtmarke reichte es. Übrigens, noch vor 40 Jahren war es das 2-3 fache an Bier...

Mich stresst es nicht nur wegen ein paar Krümeln, sondern dass sie so krass andere Lebensbereiche vernachlässigt um sich auf so etwas zu konzentrieren.

Naja, da kann man erstmal nicht viel machen würde ich sagen. Verstehe ich aber nicht so ganz wie sie den ganzen Tag nur am Handy sein kann. Spätestens auf Arbeit sollte sie ja wohl abgelenkt sein und anderes zu tun haben. (Wenn sie arbeitslos ist wäre es hingegen sowieso empfehlenswert sich nen Job zu suchen - dann hätte sie auch was zu tun statt sich durchgehend irgendwo reinzusteigern und müsste sich auch zwangsweise mit anderen Themen beschäftigen - aber auch darauf hast du ja keinen Einfluss.)

Ich war bis vor einer Woche noch in Marrakesch und letztes Jahr in Palästina, wo ich wegen 3€ mit einem Messer bedroht wurde.

Nein bist du nicht, zumindest hab ich nicht den Eindruck. Du hast mal, naja, ich nenne es mal Armuts-Tourismus betrieben. Bist in ein ärmere Gegend geflogen - und danach zurück ins alte Leben im goldenen Käfig. So klingt das für mich. Nen Einblick in das "normale" Leben hierzulande scheinst du aber irgendwie nicht zu haben, so mein Eindruck.

Ich darf mich trotzdem noch um mein eigenes Leben kümmern, und versuchen daran zu arbeiten. Auch mit meiner Familie darüber zu sprechen.

Ja darfst du. Aber ich versuche es mal mit einem Vergleich weil du das Thema Autos angesprochen hast. Wenn du wohin gehst und leute volljammerst dass du dir nur einen einzigen porsche leisten kannst und dir so große sorgen machst weil du frühers immer zwei davon hattest - und jedem dem du das vorjammerst fährt selbst nen 20 jahre alten VW Polo - dann wird man sich nur wundern in welcher abgehobenen Wohlstands- und Wohlfühlblase du lebst und wenig Verständnis dafür haben. Hier ist es genauso. Nur eben nicht mit Autos.

0

Manchmal ist ein gutes (materielles) Leben nicht wertvoll genug. Dies merken manche Menschen - aber sie wissen nicht, was denn wirklich fehlt. Man kann sehr viel besitzen, und doch arm sein.