Meine Eltern wollen nicht, dass ich Röcke trage. Was kann ich tun?
Ich M17 trage gerne Röcke und andere feminin gelesene Kleidung. Meine Eltern sind stark dagegen. Meine Mutter akzeptiert, dass ich Röcke bei Freunden trage, hat allerdings ein Problem damit, wenn ich den Rock zuhause trage, da es meinen Vater nervt, und will außerdem nicht, dass ich Röcke im Dorf, d.h. auch in meiner Schule trage. Meine Eltern sagen, dass ich ihnen zuliebe das ganze sein lassen soll, um nicht das Dorfgespött zu werden und ihnen nicht das Lästern und Gespött des Dorfes antun soll. Meine Eltern fragen mich, warum ich es nicht einfach lasse.
Ich bin wie der Meinung, dass der Ort an dem ich lebe groß genug ist, damit das nicht bzw. sehr wenig passieren würde. Die Menschen hier und besonders die in meiner Schule sind alle sehr tolerant und progressiv, das weiss ich, weil ich schon öfters mit Mitschülern über das Thema gesprochen habe.
Ich fände es toll, wenn ihr mir sagen könntet, was ich am besten machen und sagen sollte - bisher bin auf recht viel Wut und Ablehnung gestoßen.
6 Antworten
Das ist eine schwierige Situation. Einerseits kannst du natürlich selbst entscheiden. Jedoch lebst du noch bei deinen Eltern und würdest ihnen damit wirklich Sorgen und Probleme bereiten. Es ist ja von deinen Eltern nicht böse gemeint. Sie haben einfach Angst und Sorgen, denn sie möchten nicht von der Gemeinschaft ausgeschlossen werden, das ist ja auch verständlich, auch sie haben ein Recht auf ein friedliches nettes Leben. Du aber auch. Ich würde deinen Eltern eine Mediation anbieten an deiner Stelle. Geht vorher doch gemeinsam zu einer psychologischen Beratung, Familienberatung usw. und sprecht alle euere Ängste und Wünsche an, das wird euch sicher helfen.
Gleichzeitig könntest du zu deinen Freunden gehen und sagen, du brauchst ihre Hilfe. Sie könnten mir dir gemeinsam zu deinen Eltern gehen und sagen, daß sie euch 3 unterstützen würden und zu dir und deinen Eltern stehen würden, falls Ärger im Dorf aufkommen sollte. Vielleicht beruhigt das deine Eltern etwas.
Alles Liebe
Du hast das Recht zu tragen, was dir gefällt. Aber keinen Anspruch darauf, dass andere deine Outfits toll finden, dich unterstützen oder dir applaudieren.
Viele von uns mussten und müssen für ihren Style kämpfen - warum sollte es dir besser gehen als Punks, Gothics oder Bayern-Fans?
Du willst Röcke tragen, deine Eltern wollen nicht, dass du das tust. Da gibt es keine "angenehme Lösung"...
Du kannst zu deinem Wunsch stehen und dir selbst treu bleiben, das bedeutet aber Ärger mit deinem Vaterund vermutlich Stress zwischen ihm und deiner Mutter.
Oder du ordnest dich unter, was sich ziemlich bescheiden anfühlt und oft dazu fühlt, dass Wut und Frust sich andere Ventile suchen.
Oder du lebst deine Wünsche heimlich aus, was schnell seinen Reiz verliert und irgendwann sowieso rauskommt, so dass du dann nicht nur als Rockträger, sondern auch noch als Feigling dastehst.
Ich würde Variante 1 bevorzugen, was du tust, bleibt natürlich dir überlassen.
Ich nehm erstma Variante 3 und mache einen Termin bei der nächsten Familienberatung :)
Schwierig dir da einen Rat zu geben.
Ich würde vermutlich durchziehen. Es ist dir wichtig, also mach es. Und wenn deine Eltern damit nicht klar kommen immer betonen, dass eben dir das wichtig ist. Als ob du jetzt ein völlig neuer Mensch wärst...
Du bist nun einmal wie du bist. Das kann man nicht einfach ignorieren...
Hab letztens noch so ein Kinderbuch meiner Tochter vorgelesen... "Raffy und sein pinkes Tutu". Die Geschichte passt hier irgendwie..
Wenn du möchtest, trag halt Röcke.
Finde es immer interessant, was so ein Verlangen wie Röcke tragen ausgelöst hat. Hast ja selber betont, dass du es magst als feminin angesehen zu werden, hast du Erfahrungen gemacht die negative Assoziationen mit dem männlichen Geschlecht ausgelöst haben?
Nope. Ich bin mir ehrlich gesagt nicht ganz sicher woher das kommt. Röcke sind sehr bequem und ich fühle mich darin einfach wohler.
Ja gibt viel bequeme Kleidung. Kommt das wohlfühlen vielleicht auch einfach von der Aufmerksamkeit, die du kaum auf einfacheren Weg bekommst
Da ich mich sowieso in recht linken bubbles herumtreibe habe ich recht wenig Aufmerksamkeit bekommen. Außerdem geht es doch bei Mode sowieso meistens um Aufmerksamkeit. Ich habe Röcke sehr lange auch für mich selbst im geheimen ausprobiert und es auch dann schon gemocht.
Kann ja auch eine Kombination aus mehreren Sachen sein. Drang nach Verbotenem, negative Konnotation des männlichen Geschlechts und der damit einhergehenden Erwartungshaltungen, Ängste diese Erwartungen nicht erfüllen zu können, Aufmerksamkeitsdrang. Weil wenn du sie nur für dich tragen wolltest, würdest du ja nicht den Drang verspüren sie in der Öffentlichkeit gegen den Willen deiner Eltern zu tragen
Diggi, was geht bei dir? Drang nach verbotenen? Und der Draufgänger trägt dann Röcke?
Wir sind alle cool damit wenn du damit nichts anfangen kannst. Aber laber den armen Kerl doch nicht mit scheiße voll...
Tatsächlich ist es ein psychologisch gut untersuchtes Phänomen, dass Heranwachsende einen Drang nach von Eltern verachteten Dingen bekommen. Zudem war es nur ein Teilaspekt
Ich fühle mich größtenteils einfach in Röcken wohl. Das hat vielleicht irgendwas mit meinem Selbstbild zu tun und wie ich mich gerne anderen Menschen mitteile, aber ich glaube nicht, dass das durch Ängste ausgelöst ist.
Deine Kleidung ist nicht Teil deiner Identität? Welchen Teil deiner Identität willst du zum Ausdruck bringen? Dass du lieber die stereotypisch femininen Eigenschaften annimmst und auch die damit einhergehenden Erwartungen?
Ich trage ja ohne das Wissen meiner Eltern schon länger Röcke. Ich habe ehrlich gesagt nicht gedacht, dass es ein Problem für sie wäre und mich ihnen eher nicht mitgeteilt, weil ich mich selbst zunächst damit ausprobieren wollte.
I guess? Nicht wirklich glaube ich... Ich mag mich einfach in Röcken
Aber du hattest bestimmt eine Erwartungshaltung was deine Eltern davon halten, wenn sie eine so starke Meinung in dem Bereich haben. Eine weitere Begründung könnte der natürliche Drang sein Teil einer sozialen Bewegung zu sein, LGBTQ ist halt die einfachste zum reinkommen. Sind alles natürlich nur Theorien, kenne dich ja nicht
Ich bin bereits Teil von LGBTQ aber ich finde es irgendwie frech, mir unter dem Deckmantel von spekulation abzureden, das ich es mag Röcke zu tragen und an mir zu sehen. Die Konversation hatte ich schon oft genug. Woher das ganze jetzt kommt finde ich sowieso recht irrelevant.
Interessant, dass du es irrelevant findest. Die Suizidraten bei Transmenschen zeugt vom Gegenteil von Irrelevanz
Wir reden ja aber noch gar nicht von Transmenschen. Ich würde mich in dem Fall, das ich Trans sein sollte und dementsprechen handeln würde, mich schon informieren und beraten lassen, allerdings nicht auf gutefrage. Ich find in dem Fall eher die Beweggründe zum Suizid interessant.
Wofür man sich die Gründe für das Trans werden ansehen muss, die Überschneidungen mit den Gründen für Cross-Dressing haben und die Gründe die ich genannt habe haben auch eine Korrelation mit Suizidalität
Niemand wird trans. Entweder man ist es oder nicht. Die hohe Suizidrate bei trans Personen kommt durch die Intoleranz in ihrem Umfeld zustande.
Studien widersprechen dir, auch bei Transpersonen, wo es nicht mehr unterscheidbar ist, dass sie ein biologisch anderes Geschlecht haben, haben eine erhöhte Suizidrate. Zeig mir eine Studie die gegenteiliges beweist
Naja Lösungen mit seinen Eltern finden wollen wir doch alle. Ich hatte sowieso nicht vor, damit aufzuhören, ich weiss aber nicht, wie ich meinen Eltern bei diesem Konflikt bestenfalls begegnen soll. Deswegen frage ich nach Rat, was ich tun kann, da mit Sicherheit andere Menschen schon Erfahrungen gemacht haben.