Mein volk wird beleidigt

14 Antworten

Ich vermute, dass nicht "dein" Volk beleidigt wird, von den Menschen, welche dich als Kurdin bezeichnen, sondern, dass sie schlicht und ergreifend nicht wissen, wer oder was Zaza sind.

Du kannst diesen Unterschied den Menschen erklären, bei welchen du denkst, dass sie dir zuhören, dass sie dich verstehen und dass es sie auch wirklich interessiert. Wenn das alles zutrifft, dann werden sie in Zukunft wissen, welchem Volk du angehörst.

Aber ...du wirst damit leben müssen, dass die meisten Leute weiterhin in dir Kurdin sehen werden ... und daher würde ich dir raten, nimm es dir nicht zu Herzen, sei nicht gekränkt, denn beleidigen will dich persönlich damit bestimmt niemand (es geschieht einfach nur aus Unwissenheit - und die wirst du nicht ausrotten können), und "dein" Volk kann durch solche Missverständnisse absolut nicht beleidigt werden.

Was Du als Beleidigung eines Volkes oder Ethnie ansiehst, ist Deine eigene überhebliche Meinung gegenüber Nicht-Zaza. Früher hat man Volksgruppen nach Rassen eingeteilt und sie charakterlich und moralisch als minderwertig beurteilt. Die moralische Komponente ("Beleidigung") gegenüber anderen Ethnien solltest Du in der Zukunft unterlassen!

Mit welchen Argumenten willst Du andere überzeugen, wie gut Du und wie schlecht deren Einstellung ist? Anscheinend liegst Du hier falsch mit Deiner Frage.!

Als Jugendlicher habe ich folgendes getextet:

Es sind unser Eltern, die uns am meisten Leid bringen. Vaterland und Muttersprache.

Was zum Geier soll das bringen? Mir sind die Holländer, in deren Nähe ich aufgewachsen bin, kulturell und mental näher als die Bayern. So what?

Wir sollten uns immer primär als Menschen begreifen. Volkszugehörigkeit hat nur was mit der Farbe des Passes zu tun.

Es ist doch keine Beleidigung, wenn man die Bezeichnung "Zaza" nicht kennt (hab ich auch noch nie gehört) und dich einer anderen "Gruppe" zuordnet. Für mich ist "Kurde" allerdings auch kein Schimpfwort, daher kann ich deinen Ärger nicht so ganz nachvollziehen.

Die These einer Abstammung der Zazaki-Sprecher aus dem Nordiran (MacKenzie, 1962) konnte durch eine aktuelle genetische Untersuchung, in der auch 27 Zellproben von Zazasprechern aus der Türkei analysiert wurden, nicht gestützt werden. Die Studie hatte genetische Merkmale von „Kurden“ aus verschiedenen Regionen (Türkei, Georgien, Iran, Turkmenistan) untereinander und mit geographisch benachbarten Gruppen aus Westasien, dem Kaukasus und Zentralasien verglichen. Dabei zeigten die „kurdischen“ Gruppen allgemein die höchste Übereinstimmung mit den westasiatischen und die geringste mit den zentralasiatischen Gruppen. In ihrer Verwandtschaft zu den europäischen und kaukasischen Gruppen fanden sich jeweils umgekehrte Verhältnisse für die maternale und für die paternale Erblinie. Für die untersuchten Zazasprecher ließ sich allgemein eine recht enge genetische Beziehung zu den anderen „kurdischen“ Gruppen aufweisen. Die Studie betont allerdings auch, dass bisher nur wenige genetische Untersuchungen an kurdischen Gruppen vorliegen.[10]

Laut der Studie weisen Zazas den höchsten Anteil von R1a1*M17 im Nahen Osten auf (25,9 %)[11], diese DNA-Linie ist vor allem unter slawischen und indischen Völkern verbreitet[12]. Sie wird mit indoeuropäischen Einwanderern aus Südrussland in Verbindung gebracht[13][14]

Der „Kurden“-Experte Martin van Bruinessen zog für die (zum großen Teil Zazasprachigen) „kurdischen Aleviten“ 1997 den Schluss, es sei unwahrscheinlich, dass die Frage nach ihren Ursprüngen jemals eindeutig und überzeugend beantwortet werden könne, doch werde die Debatte darüber voraussichtlich noch anhalten.[15]

http://de.wikipedia.org/wiki/Zaza