Mein Vater macht sich lustig über meine Orientierung?


03.07.2022, 03:40

Ich korrigiere: Er will mir eintrichtern ich könne mein Geschlecht nicht wechseln und ich wäre Krank

7 Antworten

Das ist natürlich pädagogisch betrachtet ein inakzeptables Verhalten und keine Situation, die so bleiben kann.

Du hattest in einer vorherigen Frage erwähnt, dass du gern zu deiner Mutter ziehen würdest. Das wäre durchaus eine Möglichkeit.

Sprich bestenfalls mal allein oder mit einem Freund/einer Freundin mit dem Jugendamt, eventuell lässt sich ja etwas machen.

In erster Linie beispielsweise eine Beratung für deinen Vater oder einen Umzug auf deinen Wunsch zu deiner Mutter.

Woher ich das weiß:Hobby – Queer-Rechte sind Menschenrechte!

Für deinen Vater bricht innerlich da gerade was zusammen. Für Väter sind Söhne oft so was wie der Spiegel ihrer selbst. Und jetzt kommst du und sagst du willst das nicht mehr….als hättest du einen Stein in den Spiegel geworfen.

Kommt noch dein Alter dazu. Mit 13 und der Pubertät wird das Leben zwischen Eltern und Kindern so oder so oft schwierig.

Da kommst du jetzt an und sagst du bist ein Mädchen. Das ist heftig.

Und lass dich nicht von dem Forum hier oder dem Netz insgesamt täuschen: Transsexualität ist in den letzten Jahren zwar mehr Thema geworden, aber als „normal“ sehen die meisten Leute das nicht an, auch nicht, wenn man das heute nicht mehr laut sagt. Und selbst tolerante Menschen haben da oft Probleme mit, wenn es ihre eigenen Kinder betrifft.

Wenn du ein Mädchen bist, stirbt sein Sohn. Mach dir das klar. Das ist nichts was man mal eben so akzeptiert.

vieleFragen08 
Fragesteller
 03.07.2022, 04:00

Wenn ich einen Sohn hätte und er sich so entscheiden würde wäre das zwar schade aber es ist sein Leben da ahab ich nix zu entscheiden

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Pausenraum  03.07.2022, 04:22
@vieleFragen08

Es ist ein Unterschied was man sich als kinderloser Teenager vorstellt, wie man als Erwachsener wäre und wie man dann wirklich ist. Und wenn du das durchziehst, ist die Chance ja gering, dass du je einen eigenen Sohn haben wirst.

Ist aber auch egal, wie du in so einem Fall wärst. Du musst ja einen Weg finden mit deinem Vater klar zu kommen und nicht mit dir. Dann ist er eben anders als du es möchtest. Du bist ja auch anders als er es möchte.

Aber eins musst du dir klar machen: du hast kein Recht darauf, dass andere Menschen ihre Meinung ändern, nur weil du das willst. Machst du andersrum ja auch nicht.

Und nur weil in den letzten Jahren die Genderdiskussion aufgekommen ist, kannst du nicht von allen Menschen erwarten, dass sie das richtig finden und alles was sie gelernt haben als falsch. Rein biologisch hat dein Vater Recht: du wirst genetisch immer männlich sein. Du kannst deinen Körper operieren lassen, du kannst dein Leben lang Hormone nehmen und du kannst deinen Namen ändern. Aber du kannst deine Genetik nicht ändern.

Statt jetzt darauf zu bestehen, dass er dich als Mädchen ansieht, lass das Thema doch erst mal ruhen. Du hast es ihm gesagt, du kennst jetzt seine Meinung. Jetzt muss das erst mal sacken.

Wenn du jetzt pubertäre Dramen abziehst, weil er dich mit Mädchennamen ansprechen soll (wird er nicht und das stellt keine Diskriminierung dar) oder du Kleider anziehen willst, schaukelt sich der Konflikt nur noch mehr hoch.

Nebenbei: dein Vater muß auch noch verdauen, dass du schwul bist (aus seiner Sicht). Gib ihm mal Zeit, so einfach steckt man das nicht weg.

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vieleFragen08 
Fragesteller
 03.07.2022, 12:09
@Pausenraum

Aber ich möchte halt bei meinem Mädchennamen genannt werden.

Und dadurch dass er ja nur "verdauen muss" dass ich ein Mädchen bin hat sich das "Schwul sein" ja erledigt. Weil ich nicht Schwul bin.

Weil wenn er akzeptiert hat dass ich ein Mädchen bin, bin ich ja auch logischerweise nicht mehr Schwul

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Pausenraum  03.07.2022, 13:31
@vieleFragen08

Biologisch gesehen bist du natürlich schwul. Deine Genetik ändert sich nun mal nicht. Alles äußerliche was du machen kannst, ist künstlich und hat mit den biologischen Gegebenheiten ja nichts zu tun.
Aber auch das ist zweitrangig.

Du versuchst mit aller Kraft deinen Vater zu etwas zu zwingen.

Er soll etwas tun, was er nicht will. Du merkst andersrum doch gerade wie das ist. Du sollst ja auch was tun, was du nicht willst.

Er will seinen Sohn behalten und du willst keiner sein.

Versuch dich mal in ihn reinzuversetzen. Aus Sicht deines Vaters willst du, dass er dich bei was unterstützt, was er als falsch empfindet. Wahrscheinlich macht er sich auch Sorgen um dich.

Und glaube mir: wahrscheinlich hat er sich schon ganz oft gefragt, was er falsch gemacht hat und ob es seine Schuld ist, dass du so bist.

Das klingt jetzt für dich erst mal hart und du siehst das alles ganz anders.

Nur egal welchen Konflikt man im Leben hat. Man kommt meist weiter, wenn man es nicht mit der Brechstange versucht, sondern versucht zu verstehen, sich in den anderen hinein zu versetzen. Auch wenn man erst mal scheinbar der Einzige ist, der das probiert.

Bei euch ist das Ganze schon ziemlich eskaliert. Deshalb wäre es besser, wenn du aufhören würdest mit dem Kopf durch die Wand zu wollen und erst mal Ruhe da rein kommen lassen.

Meine Kollegin, die bei ihrem Kind unterstützend war, hat mir mal erzählt, wie schwierig es für sie war. Da ging es auch um Sohn zu Tochter Transformation. Obwohl sie da offener als dein Vater war, hat sie als Mutter ziemlich viel geweint, die Schuld bei sich gesucht und sich totale viele Sorgen gemacht. Und ihr hat es weh getan, wenn sie die Blicke gesehen hat, wenn die Leute gestarrt haben (das tut weh, weil man nicht möchte, dass das eigene Kind leidet).

Wenn sie von ihrem Kind erzählt, kommt sie heute noch durcheinander und sagt manchmal „mein Sohn“ und manchmal „meine Tochter“….obwohl sie den ganzen Prozess begleitet hat, die OP erfolgt ist und ihr Kind in den 20ern ist.

Ich erzähle dir das, damit du ein bisschen besser die Elternperspekive kennen lernst. So leicht ist das nicht.

Ich verstehe, dass du alles auf einmal willst und dass du es sofort willst, aber gib deinem Vater bitte mehr Zeit.

Wie lange weiß er denn überhaupt schon, dass du trans bist? Und was sagt deine Mutter dazu?

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vieleFragen08 
Fragesteller
 03.07.2022, 13:46
@Pausenraum

Damit hätte ich ja auch gar kein Problem, wenn er mir nicht ins Gesicht gesagt hätte dass er Trans- und Homophob ist.

Meine Mutter unterstützt mich aber die Wohnt woanders

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Pausenraum  03.07.2022, 14:05
@vieleFragen08

Dann frag ihn, zum besseren Verständnis, ob er wirklich Angst hat (Phobie) oder Homo- und Transsexualität nur ablehnt. Ich weiß, heute wird das Wort nicht nach der wörtlichen Bedeutung verwendet, aber vielleicht hat er ja wirklich Angst.

Warum ist das für dich denn das Problem? Er war ehrlich. Und wenn er es ablehnt, gilt doch was ich oben geschrieben habe erst Recht.

Du willst , dass dein Vater aus dem Stand raus seine Ansicht (und bei dem Thema auch ein Stück Weltbild) von totaler Ablehnung zu unterstützender Akzeptanz ändert.

Bisschen viel verlangt, oder?

Was spricht dagegen zu deiner Mutter zu ziehen?

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vieleFragen08 
Fragesteller
 03.07.2022, 14:07
@Pausenraum

Also bitte. Ein anderer Name ist jetzt wirklich nicht zu viel verlangt.

Zu meiner Mutter kann ich erst ziehen wenn ich 14 bin. Vorher brauch ich die Erlaubnis beider Elternteile. Und die wird mein Vater mir nicht geben.

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Pausenraum  03.07.2022, 14:16
@vieleFragen08

Äh….DOCH…um dich mit Mädchennamen anzusprechen, müsste er dich ja als Mädchen ansehen. Rest siehe oben.

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vieleFragen08 
Fragesteller
 03.07.2022, 14:22
@Pausenraum

Also würdest du dein Kind bei einem Namen nennen den es nicht haben will?

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Pausenraum  03.07.2022, 14:24
@vieleFragen08

Um mich geht es hier nicht. Ich bin nicht dein Vater.

Du kannst zur Erziehungsberatungsstelle gehen. Vielleicht können die dir weiter helfen. Am Besten gleich zu einer städtischen.

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vieleFragen08 
Fragesteller
 03.07.2022, 14:26
@Pausenraum

Nein ich machs auf meine Art: Ich höre nicht auf den Namen. Wenn er mich bei meinem Geburtsnamen anspricht reagiere ich einfach nicht.

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Pausenraum  03.07.2022, 14:36
@vieleFragen08

Du musst wissen was du machst. Du wählst also den Weg des Streites und der Eskalation. Kannst du machen.

Behalte die Erziehungsberatungsstelle trotzdem mal im Hinterkopf. Die haben ausgebildete Leute und wissen auch, wie man Eltern dabei hilft mit der Transsexualität ihrer Kinder klar zu kommen. Außerdem können sie auch Rat geben, was das Aufenthaltbestimmungsrecht angeht. Bei euch hat sich ja was verändert in der Beziehung und auch bei 13jährigen muß das Kindeswohl an erster Stelle stehen. Deshalb der Rat gleich zur städtischen Beratungsstelle zu gehen, wegen dem kurzen Dienstweg zum Jugendamt.

Aber wie gesagt: mach wie du denkst😉

Ich klink mich jetzt mal aus.

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Ich kann dich ganz gut verstehen, aber auch deinen Papa. für ihn ist das auch alles nicht leicht.

Das ändert natürlich nichts an eurer situation.

Ich muss ganz ehrlich zugeben, auch ich halte mich für einen recht offenen Menschen, aber auch ich hege meine Zweifel daran, dass es richtig ist, dass man ab 14 einfach mal eben selbst entscheiden kann, ob man lieber Junge oder Mädchen wäre und das eben so umtragen lassen kann, und das eben ohne dass Fachleute sich das vorher angesehen haben und es für berechtigt befinden.

Ohne denen, die da tatsäclich ein Problem mit ihrer Identität haben zu nahe treten zu wollen, aber es gibt eben leider in dem Alter immer mal wieder Leute, die mal eben einen leichten Anflug von Indenttätskriese haben und das mehr oder weniger aus einer Laune heraus ändern lassen!

Ohne dich von deinem Vater zu trennen, z.B. zu deiner Mutter zu gehen oder ohne dass jemand deinem Vater klar macht, dass es eben bei dir keine dumme Laune oder sonst was ist, wird das nichts werden!

seit neustem, wie gesagt geht das ja alles auch ohne Psychologische Begleitung - so die Theorie! In der Praxis ist es aber besser, wenn EUCH! also dir UND deinem Papa jemand hilft es zu verstehen.

Ich will dir an der Stelle mal ein wenig die Illusion rauben, er wird es wahrscheinlich nie vollends verstehen! aber mit etwas Hilfe von au0en wird er lernen können, damit umzugehen.

lg, Nicki

Manche Menschen verstehen das nicht…

Da kannst du leider nicht viel machen, außer zu akzeptieren, dass dein Vater es leider nicht akzeptiert. Tut mir wirklich unglaublich leid.. :(

Such dir Menschen die dich verstehen, und dich unterstützen in deiner Meinung, bzw. Orientierung und deinem Gefühl dahingehend.

Ganz viel Glück und Liebe Grüße❤️‍🩹

Da kann man fürchte ich gar nix tun.

Bei meiner Mutter zum Beispiel sind die spezifischen Geschlechterrollen so tief verankert, dass ich ebenso mit einer Wand diskutieren könnte.

Sie findet es zum Beispiel schwul, wenn Männer sich die Achseln rasieren. Da dachte ich mir auch nur so: WTF

Bei meinem „Outing“ war ihre Reaktion nur, ich hätte einen Vollschaden. Seit dem habe ich das Thema nie wieder angesprochen.

Versuche irgendwie das nicht so an dich heranzulassen und sei einfach du selbst. Und wende dich an die Leute, die dich lieben, wie du bist. (:

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Bin seit meiner Geburt single und kenne mich von daher aus
vieleFragen08 
Fragesteller
 02.07.2022, 22:44

Das tut mir leid für dich

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Lelelele123456  02.07.2022, 22:47
@vieleFragen08

Alles gut xD

Es macht mir nichts aus. Schließlich ist das nur ein kleiner Teil von mir, der eh keinen was angeht. Sie ist ein guter Mensch; nur halt etwas… nun ja… altmodisch, was das betrifft 😂

Sie diskriminiert ja keinen dafür, also was soll’s

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