Mein Sohn möchte eine Frau sein. Wie gehe ich damit um und bleibt das sicher so?
Mein Sohn war schon als Kind sehr sehr feminin. Auf jedem Kita Bild sitzt er mit verschränkten Beinen und Hand auf dem Knie. Er war schon immer "eine Prinzessin" und wirkte anmutiger und graziöser als die meisten Mädchen und auch als meine beiden Töchter. Auch seine Interessen waren schon immer mehr feminin. Wollte früh Ballett machen und hat sich auch gerne geschminkt als Kind, verkleidet mein ich, nicht ernsthaft geschminkt. Er hat viel ausprobiert, viele Interessen Wechsel gehabt aber es ging immer nur um feminines. Ich war immer geduldig... Entweder Er ist schwul oder das geht vorbei dachte ich. Als er zu seiner Einschulung lange Haare hatte (wollte er) wurde er von seinen Mitschülern verarscht, dass er aussieht wie ein Mädchen und hat von da an oft mit viel Kritik zu kämpfen gehabt. Auch seine Oma (die Mutter meiner Frau) hat ihn zugesetzt, weil er sich im Grundschulalter mal die Nägel lackiert hatte. Sie erwartete immer von mir das ich es ihm verbiete.. Und ich bin ehrlich ich hab ihn auch viel eingeredet und auch oft darauf hin erzogen das er Bedenken soll was andere denken könnten.. Ich weiß auch nicht warum ich sowas teilweise gesagt habe... Es war einfach oft schwierig auch für mich als Vater mich vor anderen zu rechtfertigen. Selbst andere Eltern erwarteten das ich mich rechtfertige, meinten er würde schwul werden weil ich es ihm erlaube oder weil er ohne Mutter aufwächst. Das das Blödsinn ist wusste ich zwar schon, aber hab dann eben doch oft des Friedens Willen viele Sachen falsch gemacht. Jetzt ist er 17 und seit er in der Pubertät ist hat er sich mir gegenüber sehr verändert... Sich eben typisch distanziert. Schminksachen usw hat er immernoch, auch hat er sich auf transsexuellen Seiten registr. Schon lange aber hatte ihn schon sehr lange nicht mehr richtig feminin gesehen. In letzter Zeit fängt er aber wieder an ich sag mal selbstverständlicher damit umzugehen. Jetzt hab ich auch ich sag mal Frauen Unterwäsche im Wäschekorb gesehen und dachte zuerst es wäre normal von meinen Mädchen (was peinlich war, weil sie noch zu jung für diese Art Wäsche sind und ich Sie beschuldigt habe ...). Hab mit ihm darüber gesprochen ob er das gerne trägt und er sich damit wohlfühlt... Es war ihm so unangenehm und er sagte eigentlich gar nichts. Ich hab ihm sogar weil ich es in einem Video im Internet gefunden habe ganz direkt das er geschminkt sehr gut aussieht, mir das gefällt damit er weiß das ich es ok finde... Er reagiert entweder nur mit nem "genervten laut" oder nen Augenrollen oder sonst einen blöden Kommentar. Er weist mich komplett ab. Ich will ihn auf der einen Seite nicht zwingen mit mir zu reden weil ich weiß das es schwierig für ihn ist und ja ich hab auch bisschen Angst was ich dann eigentlich sagen soll. Auf der anderen Seite will ich ihn unterstützen und von mir aus (auch wenn es verrückt ist) Frauen Sachen kaufen und seinen Freund kennenlernen und ihm mit einem Mädchennamen ansprechen wenn er das will. Ich will ihm nehmen wie er ist.
13 Antworten
Er weiß wahrscheinlich selbst noch nicht, wohin die Reise geht. Vielleicht will er wirklich eine Frau werden? Vielleicht ist er auch intersexuell veranlagt und steht gefühlsmäßig zwischen den Geschlechtern? Vielleicht ist es auch nur Spaß am Crossdressing? Da ist noch viel offen.
Wenn er kein direktes Gespräch mit Dir über diese Dinge will, dann wird Dir nichts anderes übrig bleiben, als das zu respektieren. Mit 17 ist er alt genug, um selbst zu entscheiden, mit wem er über welche Dinge reden will.
Was Du machen kannst: ihm Rückendeckung anbieten. Zum Beispiel mal anbieten, dass er, wenn er in einer größeren Stadt mal Gleichgesinnte treffen will, ihm durchaus mal ein Bahnticket und 'ne Hotelübernachtung finanzieren würdest. Er wird - so oder so - auf jeden Fall irgendwie Anschluss suchen wollen. Und das ist gerade abseits von Großstädten bei diesem Thema nicht ganz einfach.
wow... würden nur ein paar mehr Menschen (Eltern) so denken und so tolerant sein wie du. :) Hut ab!
Ich glaube in dem Alter ist es normal das er einfach (noch) nicht darüber reden will. Allgemein über´s "Erwachsenwerden", ich denke das hat Garnichts so direkt mit der Sache zu tun, in dem Alter muss man sich selbst erstmal orientieren und rausfinden wer man ist.
Geh einfach nochmal zu ihm und sag ihm das es ok ist wenn er nicht darüber sprechen möchte und mach ihm klar, das egal was kommt du stolz auf deinen Sohn bist und immer hinter ihm stehen wirst und er mit dir über Alles reden kann. Dann lass ihm einfach seinen Freiraum und mach keinen weiteren Wirbel :) und wenn er reden möchte oder ein Problem hat wird er sicher von selbst auf dich zukommen.
Wenn wiedermal sowas ist, wie mit der Unterwäsche, etc. dann sprich ihn einfach garnicht darauf an. :) Vll. ist es auch das was ihn stört. Es ist zwar superlieb von dir das du dann auf ihn zugehst und sagst das er mit dir darüber reden kann und du es nicht schlimm findest, aber das macht die Sache ja irgendwie schonwieder "unnormal" Wenn du seine "normale" Unterwäsche wäschst, dann gehst du ja auch nicht zu ihm und redest mit ihm darüber... also blöd gesagt meine ich damit eigentlich nur über "normale" Sachen spricht man ja auch nicht :D, weil´s einfach NORMAL ist. ^^ ich hoffe du verstehst was ich meine, hab versucht das Wirrwarr in meinem Kopf so gut wie möglich niederzuschreiben ;D
Viel Glück LG
Wow! Du bist sehr tolerant und versuchst, Deinen Sohn zu unterstützen! Finde ich super, das ist sehr selten!
Versuche ihm einfach klarzumachen, daß - egal was ihm auf dem Herzen liegt - Du für ihn da bist und ihn unterstützt und Du kein Problem mit irgendwelchen sexuellen "Sidekicks" hast. Daß Du ihn liebst, weil er Dein Kind ist.
Mit seinen 17 will er versuchen "erwachsen" zu sein und mit seinen Dingen selbst klarzukommen. Das ist auch gut so. Noch besser ist natürlich, wenn er weiß, daß er Unterstützung bekommt, wenn er sie braucht. So lange er alleine erforschen will, was für ihn das Richtige ist, lass' ihn auch machen.
Akzeptiere seine Entscheidung
Ich glaube, Du unterstützt ihn schon genug, weil Du akzeptierst, was er macht.
Er ist noch mitten drin in der Pubertät und da gehen alle Jugendlichen auf irgend eine Weise auf Abstand zu ihren Eltern, egal ob cis oder trans. Und da ist es auch sehr vielen Jugendlichen peinlich, wenn sie auf ihre Vorlieben angesprochen werden, (für sie ist das Schnüffeln, Kontrollieren und Nachbohren) weil sie sich noch als "Kinder" im Gegensatz zu den "Erwachsenen" wahrnehmen. In die neue Rolle des Erwachsenen reinzugehen erzeugt bei jedem Menschen ganz viele Unsicherheits- und Schamgefühle, man könnte ja zurückgestoßen werden als "ja gar nicht richtiger Erwachsener" und ist dann auch im Voraus genervt von elterlichem Mitgefühl (das ist dann nur "Kontrolle, behindern, dreinreden").
Auch wenn er mit den Augen rollt, sag ihm ruhig, dass Du ihn okay findest und dass Du ihn so magst, wie er ist.
Ich hab meinen Eltern seit der Pubertät auch lange Jahre nicht mehr geglaubt, wenn sie behaupteten, mich zu lieben. Dass sie mich unterstützten und mir dne Rücken freihielten hab ich auch lange Jahre nicht wahrgenommen - ich musste erst zu mir selber finden, bevor ich das wieder sehen konnte.
Euch viel Glück und Respekt und Daumendrück!