Mathestudium - Wie lange an Aufgaben sitzen?
Hi Leute,
Ich studiere zwar Physik, aber habe vor allem Probleme mit den Mathevorlesungen und wende mich daher auch an die Mathematiker. Die Aufgaben kriege ich zwar immer hin, allerdings habe ich das Gefühl, dass dafür immer seehr viel Zeit drauf geht (was schätze ich mal auch normal ist). Trotzdem frage ich mich, wie man die Zeit, die man reinsteckt optimieren bzw. besser planen kann. Man sagt ja auch, dass man nach 2 Stunden eh nicht mehr konzentriert ist. Also wie macht ihr das? Setzt ihr euch 4 Stunden an das Blatt bis ihr etwas hinkriegt, macht ihr jeden Tag ein bisschen was und wie plant ihr eure Lernpausen?
LG Ich
2 Antworten
in deiner Frage steckt viel Lernpsychologisches. Ich bin Mathematiker (emeritiert) und habe in meiner aktiven Zeit rausgefunden, bei komplexen Problemstellungen sehr achtsam Körper und Geist miteinzubeziehen. Ich schaffe das scheinbar mühelos, sechs sieben Stunden am Rechner zu arbeiten, sagen wir, ich bin beschäftigt mit einem Algorithmus. Wenn ich merke, oha, jetzt komm ich keinen Schritt mehr weiter, und bin schon dabei, ganz aufzugeben, dann mach ich, was man auch in der psychotherapeutischen Kurzzeittherapie NLP macht: ich steh auf, verändere also zunächst bloß meine Körperhaltung, der folgt eine Veränderung meines Geisteszustands, meiner Atmung, der Körperpanzer beginnt sich zu entspannen. Ich mach was ganz anderes, zum Beispiel fang ich an Pfannkuchen zu braten, was weiß ich. Und wenn ich dann zurückkehre zu meiner Problemstellung, seh ich plötzlich ganz neue Wege und Lösungspfade, die ich zuvor nicht hab sehen können. Der Prozess ist also nicht zeitoptimiert oder zeitoptimierbar, aber wenn man die Eigendynamik von Körper und Geist nicht mit einbezieht, scheitert man zu leicht und verliert zumindest ebenfalls Zeit mit leerem Grübeln und Starren.
Gut geschrieben. Was anstatt Pfannkuchen backen auch sehr gut hilft, ist einfach mal ein Stück spazieren zu gehen oder zwischendurch Sport zu treiben. Das führt auch regelmäßig zu einem mentalen Reset.
doch, schon, das ist aber gekoppelt an deine Tageskondition. Ganz allgemein gesprochen sind 2 Stunden aber schon realistisch, weniger sollte es gar nicht sein, eine gewisse Selbstdisziplin soll man schon aufbringen. Aber wenn du merkst, irgendwo hängt es und du kommst gar nicht weiter, dann probier das mal, was ich oben gesagt hab. Viel Glück!
Hi,
ich kenne das auch, wenn das Semester nur aus Arbeit und Schlaf besteht. Natürlich kommt es häufiger mal vor, dass für die Aufgabe der eine Geistesblitz fehlt um den Ansatz zu finden. Wenn ich dafür länger als ein/zwei Stunden brauche, versuche ich etwas entspannendes zu machen, z.B. Duschen, mich etwas hinlegen (aktuell vielleicht in die Sonne) oder meinetwegen meditieren. Meistens denke ich dabei aber über die Aufgabe weiter nach, das geht einfach nicht aus meinem Kopf. Es kommt sehr häufig vor, dass der richtige Ansatz auf einmal in meinem Kopf erscheint.
Mir hat das bisher sehr geholfen, vielleicht ja auch dir ;-)
Das mit dem Geist und Körper ist ein interessanter Ansatz, werde ich auf jeden Fall mal ausprobieren!
Aber du würdest also sagen, dass es nicht klappt, wenn ich mir vornehme, mich zum Beispiel jeden Tag 2 Stunden an die Aufgaben zu setzen?