Wer eventuell meine Beiträge gestern verfolgt hat, weiß, in welcher Phase ich mich gerade befinde.
Ich bin 24 Jahre jung und habe meinen ersten Liebeskummer, der wirklich sehr weh tut.
Nun, ich bin eine Person, welcher immer sehr speziell war und wohl auch ist. Ich habe meinen eigenen Kopf, der nicht oft zu anderen passt und meinen Humor versteht auch nicht jeder. Somit bin ich ein ziemlicher Einzelgänger und habe lediglich meine Eltern und ab und an mal Bekannte, welche jedoch auch nur eine gewisse Zeit bleiben.
Aber eigentlich geht es garnicht darum. Ich wollte euch nur zeigen, dass ich eigentlich ganz alleine bin mit meinen Gefühlen und niemanden zum reden habe oder auch niemanden, wessen Meinung mir wichtig ist.
Zu meiner Mutter habe ich eigentlich ein gutes Verhältnis. Sie ist die einzige Person, mit welcher ich prinzipiell über meine Gefühle reden könnte. Über meine Gefühle mit ihr zu reden ist aber ein totales Tabu. Nicht, weil es wirklich „tabu“ ist, sondern, weil sie mich nicht versteht und alles total runterspielt. Das liegt daran, dass wir in den letzten Jahren mit sehr vielen Personen zu tun hatten, die an Depressionen leiden und meine Mutter dafür absolut kein Verständnis hat. Es zählt lediglich ihre ständigen gesundheitlichen Probleme. Das war’s. Keiner darf sonst was sagen oder haben.
Nun bin ich seit gut 9 Monaten vor neuen Herausforderungen gestellt. Erst total schöne (Liebe), nach einem wirklich großen Fehler von mir, vor - wie man sich vorstellen kann - Gefühlen, die total weh tun (Liebeskummer ohne Ausweg). Bisher hatte ich immer noch die Hoffnung, dass alles gut wird. Nun aber scheint es endgültig zu sein. Meine Mutter merkt mir seit Monaten nichts an, auch nicht jetzt, wo gerade die extrem schlimme Zeit in meinem Leben angefangen hat. Und wir wohnen zusammen und sehen uns momentan fast 12 Stunden!
Heute kam mein Vater nach Hause und merkte, dass was nicht stimmt. Mein Vater hat ebenfalls psychische Probleme und ist sonst nur mit sich beschäftigt. Nachdem ich aber durch meinen starken Liebeskummer nichtmal aus dem Bett kam und keine Antworten gab, merkte er, dass was nicht stimmt. Wenn ich aber mit ihm über meine Probleme rede, kommt kein weiser Mann, mit „Vorbildfunktion“, der für mich da ist, sondern immer nur der Satz „kacke“, „ach Mist“, … . Daher reagierte ich auf seine Nachfrage (die sowieso heute das erste Mal kam) garnicht mehr. Meine Mutter bekam mit, dass ihm auffiel, dass es mir nicht gut geht und ignorierte mich weiterhin, anstatt mal zu fragen, was los sei. Abends kam sie rein und sagte nur, dass mein Verhalten übertrieben sei und sagte „bist du wieder depri?“. Das ist ihr Standardsatz. Mehr kommt von ihr nie. Das ist wirklich nicht einfach, da sie theoretisch meine einzige Vertrauensperson ist/ sein könnte.
Bevor jetzt aber kommt, „du bist schon 24, stell dich nicht so an, such dir Freunde, mit denen du reden kannst“... - bitte seht davon ab. Ich weiß selber, dass ich kein einfacher Mensch bin (siehe oben).
Vielleicht noch ein Wort zu meinen Eltern. Seitdem ich ein junger Mann war (und eigentlich schon im Jugenfalter), (so unglaublich das klingt), musste ich ganz viele Probleme meiner Eltern lösen, da sie damit nicht klar kamen. Sie haben immer viel Ballast an mich abgegeben und selber nur gestritten. Vor ein paar Monaten habe ich mich endlich getraut zu sagen, dass es mir zu viel ist und ich auch Probleme habe und damit alleine klar kommen muss (und sie meine Eltern sind, nicht ich). Daraufhin wurde ich nur total zusammengemacht… .
Wenn wir das alles mal weg lassen, habe ich eigentlich ein super Verhältnis zu meinen Eltern.
Aber … mal ganz neutral gesehen und von meinen Eltern mal weg... Was würdet ihr mir raten? Ich komme momentan alleine mit meiner Situation nicht mehr klar. Es ist mein erster, ganz starker Liebeskummer und alles so sehr frisch. Bis zuletzt hatte ich noch die Hoffnung, dass alles gut wird. Nun, ist es aber vorbei.
… „professionelle“ Hilfe ist momentan das Letzte, was ich will! Eigentlich sehne ich mich nur danach, ein Vorbild zu haben und eine Vertrauensperson, die fest im Leben steht und mit der ich darüber reden kann.