Lokführer und Informatik-Ausbildung?

2 Antworten

Bis zu dem hoffentlich noch fernen Tag, an dem Du vielleicht berufsunfähig wirst, wird sich in der Informatik so viel verändert haben, daß Du wieder weitgehend Anfänger sein wirst und fast von vorn einsteigen mußt. Deshalb würde ich, wenn es denn mein Traumberuf wäre, lieber gleich Lokführer werden.

Vielleicht würde ich mich dann in der Freizeit mit Informatik befassen, aber nur soweit es Spaß macht und die notwendige Erholung nicht beeinträchtigt. Ein kritischer Punkt ist dabei, daß ja beides sitzende Tätigkeiten sind, und daß das in zu großem Ausmaß der Gesundheit ziemlich schaden kann, wenn man keinen Ausgleich dafür hat.

Deshalb würde ich Sport und Entspannung nicht zu kurz kommen lassen und so etwas tun, um das Risiko der Berufsunfähigkeit zu mindern. Und ich würde darauf vertrauen, daß ich, falls es doch nötig wird, ja eine Umschulung machen kann und dann keine veraltete, sondern eine aktuelle Ausbildung habe.

Eine Verwandte von mir ist zufällig Personalverantwortliche bei der Deutschen Bahn. Sie würde Dich im Bewerbungsgespräch sicher fragen, ob Du mit der ersten Ausbildung unzufrieden warst und warum Du nicht gleich die Ausbildung zum Tf gemacht hast. Ein Nachteil ist das nicht zwingend, allerdings wird man Deine Motivation sehr genau anschauen, da Deine Altersgenossen nach ihrer Lehre schon Geld verdienen und Du mit erfolgreicher Erstausbildung ein Risikokandidat für den Abbruch der Lehre bist. Außerdem musst Du damit rechnen, dass nicht immer konstant viele Tf ausgebildet werden. Manchmal gehen gerade im Regionalverkehr Strecken an Konkurrenten der DB verloren, und längst nicht alle bilden selbst aus. Ich würde daher raten, keine Zeit zu verlieren und Dich gleich auf den Beruf zu bewerben, den Du auch ausüben willst.