Lohnt sich eine Weiterbildung, wenn ich eh studieren werde?

3 Antworten

Hallo Tuj22!

Also, ich kenne dich zwecks Persönlichkeit, Noten, Engagement usw. nicht.
Dennoch habe ich da eine Idee.

Da du Fachabitur nachholen möchtest und angibst, 20 zu sein, gehe ich davon aus, dass du wohl die Realschule besucht oder vom Gymnasium mit der Mittleren Reife abgegangen bist.

Du hast also nur noch ein Jahr, damit die zweijährige Ausbildung abgeschlossen ist. 1,5 Jahre mehr machen dann auch keinen Unterschied mehr, da normale Ausbildungen eben auch 3,5 Jahre dauern. Zudem wärst du dann Industriemechaniker. Darauf kann man auch aufbauen, wenn es mit der BOS (da du dann eine Berufsausbildung abgeschlossen hast) und dem Studium nicht klappt. Man kann dann auch den Meister, Techniker etc. machen. Und, auch ohne Fachabitur oder Vollabitur könntest du dann bei einer FH bzgl. der möglichen Aufnahme anderer Qualifizierter angenommen werden. Da müsstest du einmal bei deiner FH und bei dir im Bundesland genau nachlesen.

Es geht alles. Ich würde immer den sicheren Weg gehen. Außerdem bist du schon im Berufsleben und die 1,5 Jahre machen es auch nicht tragischer. Denn es ist fraglich, ob du die FOS bzw. BOS schaffst. Und das Studium ist auch nicht einfach.
Es ist unbezahlbar, eine fundierte Ausbildung und bei Bedarf noch den Meister/Techniker nachweisen zu können. Selbst dann könntest du ohne Fachabi an die FH kommen, wenn du die Bedingungen erfüllst.

Allerdings muss man bedenken, dass du dann schon einen gewissen Zeitraum aus der Schule bist. Wie war dein Realschulabschluss bzw. die Mittlere Reife oder der Mittlere Bildungsabschluss? Oder, wie waren die Noten vom Gymnasium?

Ich war auf der FOS und habe immer erlebt, dass Leute, die vom Gymnasium kommen, wesentlich fitter und gebildeter waren. Andere Leute hatten zu kämpfen oder mussten eben mehr leisten. Mit der Zeit vergisst man auch viel. Zudem musst du auch die finanzielle Frage klären. Vielleicht verdienst du jetzt in der Ausbildung mehr. Was ist danach? BAföG (Höhe usw.)? Wohnsituation? Eltern, die dich unterstützen? Nebenbei jobben? Lernpensum und Beruf vereinbar?

Zwecks BAföG und Studium hättest du genug Zeit, da die förderfähige Altersgrenze angehoben worden ist. Auch wenn das Alter irrelevant ist und man die Einschränkung der Diskriminierung zuordnen kann, so liegst du weit darunter, sodass du alles umsetzen und dann dennoch förderfähig wärst.

Wenn du nämlich die Schule nicht packst, dann könntest du zumindest auf den Beruf zurückgreifen.

Du musst also für ich entscheiden, was besser ist und dir liegt.
Oft kann man sich auch nur durch eine fundierte Ausbildung und mehrjährige Tätigkeit im Beruf x für ein Studium qualifizieren. Dennoch meine ich, dass die BOS ein guter Weg ist, da eben auch das Schulische/Theoretische vermittelt wird. Dir fehlt also der ganze Stoff der 11. und 12. Klasse. Zudem werden diverse Themen auf dem Gymnasium schon in der 8. und 9. KLasse gelehrt, sodass man auf der FOS/BOS wesentlich "mehr" lernen muss.

Würdest du dann rein durch den Beruf direkt an eine FH gehen, musst du schon sehr gut sein und kompensieren können, um es zu schaffen. Insbesondere, wenn die mathematische Grundlagen fehlen. Und ein Maschinenbaustudium ist heftig und mathelastig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Tuj22 
Beitragsersteller
 19.06.2025, 22:14

Vielen lieben Dank für deine ausführliche und ehrliche Einschätzung – ich weiß das wirklich zu schätzen!

In der Schule war ich ehrlich gesagt nicht der Beste, aber auch nicht der Schlechteste gewesen. Ich habe mich durchgebissen, aber inzwischen bin ich tatsächlich recht gut – das motiviert mich auch, vielleicht doch den schulischen Weg weiterzugehen.

Finanziell wäre das für mich zum Glück kein großes Problem, da ich währenddessen bei meinen Eltern wohnen werde. Die 1,5 Jahre in der Ausbildung werde ich vor allem mit Drehen und Fräsen verbringen. Klar, das vertieft meine praktischen Fähigkeiten, aber ich frage mich, ob das allein reicht, um mich später fachlich weiterzuentwickeln, oder ob ich nicht doch mehr auf das Theoretische setzen sollte – sei es durch die BOS oder andere Wege.

Fachabi gibt's nicht. Informiere dich, ob du die FH-Reife auch eine Ausbildung mit nur 2 Jahren für den praktischen Teil reicht bzw. dann auch nur 1 Jahr Vollzeit in die Schule musst, wenn du nicht gerade schon die 3jährige FH-Reife-Abendschule machst.

Zu meiner Zeit konnte man sich mit einer abgeschl. Ausbildung vom 1. Praxissemester befreien lassen. Die genauen Details weiß ich nicht mehr, 2 Jahre evtl. zu kurz? Bei der Umstellung auf Bachelor wurde das 1. Praxissemester für alle abgeschafft.

Informiere dich trotzdem auch in dieser Richtung. Und lieber eben bei der Ausbildung weitermachen als wenn du keinen Platz in der Schule bekommst herumgammelst!

notting

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Nein, das ist pure Zeitverschwendung.