lohnt es sich heutzutage lehrer zu werden?
hallo ich spiele mit dem gedanken ein lehramtsstudium anzufangen. obwohl ich den beruf interessant finde, fürchte ich mich dennnoch vor der zukunft bzw. lage dieses berufs.
sollte ich mich dafür entscheiden, wären mathematik und physik meine fächer...
zunächst quält mich die frage der "verbeamtung" und des "berufseinstiegs" 1. kurz nach dem herr mustermann nach fünf jahren sein master in den fächern mathe und physik gemacht hat -> wie geht es für ihn weiter? kann er sofort verbeamtet werden? kann er an einer schule seiner wahl unterrichten oder wird das von wem anders bestimmt? bis spätestens welchem alter kann man verbeamtet werden? was verdient herr mustermann unmittelbar nach seinem 5jährigem studium als einsteiger?
desweiteren habe ich aus unsicheren quellen gehört, dass die wahl der fächer die man vor hat zu unterrichten eine besondere rolle bei der verbeamtung spielt. z.b. haben es sport, kunst, religions und musiklehrer (angeblich) schwerer einen beamtenstatus zu bekommen als deutsch, mathe, chemie und physiklehrer da diese fächer anspruchsvoller sind. ist das wahr? welche faktoren spielen tatsächlich eine rolle bei der verbeamtung? welche fächer sind momentan bzw. in 5 jahren besonders an schulen (gymnasien) gefragt (WICHTIG)? gibt es überhaupt gefragte oder bevorzugte fächer? jemand hat mir mal gesagt als mathelehrer ist man überall gern gesehn und braucht sich in der regel keine sorgen um die verbeamtung zu machen. wahrheit oder lüge?
wie wird man dozent eines lehramtfaches an einer uni? ist das nach dem master möglich oder läuft das über eine ganz andere schiene?
ich danke für jede antwort die kommt. bitte beantortet was ihr könnt aber auch wirklich wisst. hab im internet genug gerüchte, mythen und sonstiges gelesen.
mfg
5 Antworten
Also für mich wäre allein die Anzahl der Urlaubswochen ein Argument, Lehrer zu werden! :-)
Ich bin mir aber auch im Klaren darüber, dass das nicht DIE Art der Antwort ist, die du dir erwünschst! Trotzdem!
OH, die Armen!
Ich habe neulich Ferien eingetragen, bis einschließlich der Sommerferien: 12 Wochen Ferien!
Dann kommt noch der Rest im neuen Schuljahr! Welcher anderer Arbeitnehmer kann das von sich sagen?
Wir haben Probelme, mit unseren mauen 30 Tagen Urlaub, alle Ferien abzudecken! :-(
Du solltest dich zuerst einmal darüber genauer schlau machen, was du schreibst, bevor du solche Fabeln verbreitest.
Ich zitiere einfach mal:
Vorurteil 2: „Lehrer haben drei Monate Ferien.“
Faktum ist: Ferien im herkömmlichen Sinn sind für Lehrer nur die Sommerferien. Alle anderen unterrichtsfreien Zeiten der Lehrer sind zu erheblichen Teilen beansprucht mit Korrekturarbeiten. Zudem haben viele Lehrer auch während der Ferien Präsenzdienst in den Schulen, oder sie sind selbst in der ersten Woche und den letzten beiden Wochen der Sommerferien mit Abschluss- und Planungsarbeiten befasst. Typische Beispiele für arbeitsintensive Ferienzeiten sind die Oster- und Pfingstferien: In diesen Wochen haben sehr viele Lehrer die Korrekturen zu den Schulabschlussprüfungen zu erledigen; dabei handelt es sich oft genug um Arbeiten im Umfang von 20 Seiten pro einzelnem Schüler.
Ja das kann ich nur Bestätigen. Die letzten zwei Wochen der Sommerferien sind in der Regel mit Planungen und Konferenzen belegt. Über Ostern haben die Lehrer auch häufig einiges an Aufwand. Dennoch würde ich schätzen das Lehrer ein wenig mehr als 30 Urlaubstage im Jahr haben, aber nicht so flexibel sind mit dem Urlaub ;)
Zunächst sind Lehramtsstudium um Masterstudiengang zwei verschiednene Dinge.
Mit letzterem kannst du nur über einen Seiteneinstieg Lehrtätigkeit erhoffen.
Verbeamtung setzt eine Schule mit Planstelle voraus, und die werden immer seltener. Angestellte machen den überwiegenden Teil des Kollegiums aus.
Mit den Fächern und Bedarf ist es einach: derzeitige Mangelfächer werden verstärkt belegt und sind dann im Überangebot.
Lehrer sind heutzutage - und das verschlimmert sich - zunehmend mit andminstrativen Aufgaben, Konferenzen, Planungsgruppen, Ausschüssen beschäftuigt als mit Unterricht.
Und wenn es soweit kommt, das Lehrer mit Stechuhr ganztätig in der Schule 45 Stunden verbringen müssen, Freistunden für Spontan-Eltergespräche anbieten wie im Sozialamt und ein 10- Stundenraster des Ganztags Gesetz wird, wo ganz nebenbei Vorbereitung und Korrekturen in überfüllte Lehrezimmern abverlangt wird, werden auch die fähigsten Pädagogen der Schule den Rücken kehren.
G imager761
Ein Gymnasiallehrer in Bayern (Studienrat an aufwärts) hat heute ein wöchentliches Lehrpensum von 24 Stunden zu absolvieren. Das klingt erstmal recht gechillt.
Sagen wir mal, der Lehrer ist auch recht flott im Vorbereiten und Planen seiner Unterrichtsstunden, dann ist eine Stunde Vorbereitung pro Unterrichtsstunde ein recht niedriger Wert. Referendare brauchen zur ordentlichen Vorbereitung einer Unterrichtsstunde locker 3-4 Stunden. Zur Vorbereitung gehört eben: was will ich durcnnehmen, was soll hängen bleiben, wie sieht mein Fahrplan für die Stunde aus, welchen Tafelanschrieb mache ich - der wird auf Papier vorgeschrieben, teile ich Blätter aus, mache ich Folien, und und und... eine Stunde Vorbereitung ist da sehr schnell drin.
Das macht dann schon mal 48 Stunden Arbeitszeit. Das ist aber einzig und alleine Lehren und Vorbereitung des Lehrens. Dazu kommen dann aber noch Verwaltungsaufgaben, Korrekturen von Tests, Zweitkorrekturen, und und und...
Realistisch betrachtet arbeitet ein Lehrer, der Vollzeit unterrichtet und seinen Beruf ernst nimmt, in der Woche 40-60 Stunden, also 8-12 Stunden pro Tag der Werkwoche, aber man kann ja auch am Wochenende noch tätig sein.
Dabei gilt allerdings auch, dass es auf das Fach ankommt - ein Sportlehrer schiebt nunmal im Vergleich zu einem Deutschlehrer dazu eine verdammt ruhige Kugel.
Sorry, aber das stimmt nur am Anfang !!! Nach ein paar Jahren unterrichten die sowieso jedes Jahr immer wieder das gleiche dafür braucht man keine Stunde vorbereitung. Soviel Stress haben nur die Anfänger die auch noch motiviert sind. Dies ist vermutlich auch ein Grund warum die schnelllebigen Fächer wie beispielsweise Informatik, in der Schule immer "veraltet" sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die meisten Lehrer wirklich mehr als 40 Stunden arbeiten.
Sicher gibt es Lehrer, die eine ruhige Kugel schieben wollen. Aber danach nur noch nach Schema F unterrichten geht eben dennoch nicht.
Sicher haben sie dann ihre Materialien, fertigen Stunden, keine Frage, aber jede Klasse ist anders, jede Stunde ist anders, und die Korrekturarbeiten werden dadurch auch nicht weniger noch die ständig steigenden Verwaltungs- und Erhebungsarbeiten, die einem das Kultusministerium zusätzlich aufbürdet.
Wer das nicht glaubt, der sollte sich einfach mal mit einem bekannten Lehrer seiner Wahl darüber unterhalten, was er so jede Woche zu leisten hat und wie lange er dafür braucht, ich denke die meisten Lehrer werden froh sein, darüber Auskunft zu geben, das dürfte doch sehr erhellend sein.
Morgens in der Schule und zwei Uhr dann schon am Tennisplatz ist eben ein Klischee, das so in der Realität schon lange nicht mehr zutrifft.
ja jetzt bräuchte man einen echten lehrer in der runde, der das bestätigen oder verwerfen könnte (das mit den arbeitsstunden)
Ja es lohnt sich nach wie vor.Was für Dich wichtig ist in welchen Bereich Du gehen willst also Schulzweig.Grundschule Haupt-,Real-,Gymnasium etc.
ich würd am liebsten gymnasium oder gesamt..... sei so feundlich und erkläre mir warum es sich nach wie vor lohnen würde.... extrem viele lehrer ob beamter oder nicht (beamter deutlich weniger) klagen im internet. insbesondere über ihren lohn
Es gibt heutzutage einen Fachkräfte Mangel gerade im Lehramts Bereich. Viele Lehrer beschweren sich weil die Bedingungen nicht mehr das sind was sie mal waren. Ist schwer zu erklären aus meiner Sicht da ich kein Lehrer bin. Ich denke Du kannst nach jedem Beruf googeln und wirst immer negative Einträge dazu finden.
Warum klagen Lehrer über ihren Beruf? Zunächst einmal wegen der Vorurteile, die viele über ihren Beruf haben. Schau dir mal alleine Emsers Kommentar oben an, der ist dafür typisch, der sieht nur zwölf Wochen Ferien und denkt sich: "Aha, drei Monate Urlaub, superrr!", was aber in den meisten Ferien wirklich abgeht, davon hat er keine Ahnung. Angenommen, du bist Deutschlehrer und hast Abituraufgaben in den Pfingstferien zu korrigieren. Sagen wir 30 Stück, das ist doch mal eine nette Anzahl. Deutschlehrer sind gearscht, weil sie eben wirklich viel zu korrigieren haben, jede Arbeit ist anders, sie müssen sich in jede erstmal einlesen, und dann noch den Rest korrigieren. Ein geübter Korrektor braucht für eine Arbeit mindestens 30 Minuten, eher noch mehr, bei Abituraufgaben sicherlich eine Stunde, die sind ja einen Zacken umfangreicher. So, 30 Arbeiten zu einer Stunde macht schon mal 30 Stunden Korrekturarbeit. Dazu wird er aber auch noch eigene Klassen haben, von denen er vielleicht Arbeiten mit in die Pfingstferien zur Korrektur nimmt, was letzten Endes bedeutet, dass der Lehrer in diesen Ferien mehr oder weniger die Zeit hauptsächlich mit Korrekturen verbringen wird. (Mathe ist da einfach netter zum Lehrer, weil man zu jeder Aufgabe eine Musterlösung hat - und danach schneller vorgehen kann). Kann ja auch sein, er nutzt die Restzeit noch, weitere Unterrichtsstunden vorzubereiten, ein Physiklehrer geht vielleicht in die Lehrmittelsammlung und bereitet ein paar Versuche vor, und und und...
Der Lohn selber ist reichlich. Ein Gymnasiallehrer ist in A13 nach Einstieg, das sind 3000 Euro brutto. Das ist nicht das, weswegen die Lehrer vielfach klagen. Die Lehrer klagen heutzutage oft über ihre Schüler, die Lehrpläne, die Kultusministerien und vor allem die Eltern, die alles besser wissen und sich von den Lehrern mal gleich gar nichts mehr sagen lassen.
Bist wohl Deutschlehrer auf Gym. in Bayern ;)
Das Problem was du nennst mit Korrekturen gilt aber auch nur für sprachliche Fächer. Und für soein Gehalt wie Lehrer bekommen muss man in der Wirtschaft deutlich mehr leisten als ein Lehrer. Schließlich muss man zusätzliche Altersplanungen für die auch noch berücksichtigen, mehr Puffer für mögliche Durststrecken müssen auch geplant sein, mehr Weiterbildung ist für die in der Wirtschaft auch nötig, sonst sind die arm dran. Fakt ist, dass du in der Wirtschaft für solche Gehälter entweder eine menge Glück brauchst oder kein Privatleben hast, ständig unterwegs bist und mindestens eine mindest 50 Stundenwoche hast. Und das bei vergleichbaren Bildungsstand.
Der Beruf des Lehrers hat vielleicht seine (falschen) Vorurteile, aber ist sicherlich kein Beruf wo die Leute stöhnen müssen.
Hmm.. Mach das, was dir Spass macht. Das habe ich auch für mich erkannt. Mache bald mein Abi und da war ich dann schon mal am überlegen. Aber jetzt weiß ich, ich will und werde Filme machen, egal wie oft und wie viel (es) im Geldbeutel klingelt ;)
Sie dir doch einfach mal die Lehramtsprognosen der Bundesländer an. dann hast du Infos aus erster Hand. Hier mal für NRW: http://www.schulministerium.nrw.de/ZBL/Chancen/Prognosen.pdf
Nur können Lehrer sich Urlaub nicht nehmen, wie sie wollen, und müssen auch teilweise in den Ferien kräftig arbeiten und korrigieren.