Lieber evangelisch oder altkatholisch werden?

6 Antworten

Keine von beiden, denn dein Beitritt zu einer von beiden währe heuchlerisch. Arbeitgeber, die von ihren Mitarbeitern eine bestimmte Konfession verlangen, müssen sich über Heuchler allerdings nicht wundern.

Labryslady 
Fragesteller
 30.04.2018, 20:46

Wie ich weiter unten schon geschrieben habe, ich finde es heuchlerisch als christlicher/konfessioneller Träger Geld vom Staat zu nehmen. Wer über die Religionszugehörigkeit seiner Mitarbeiter bestimmen will, sollte auch auf öffentliche Gelder, finanziert durch Steuern, verzichten. So lange aber christliche Einrichtungen wie Kindergärten, Altenheime, Krankenhäuser etc. sich über öffentliche/staatliche/kommunale Gelder finanzieren, sehe ich auch nicht ein, warum ich nicht das Recht haben sollte, in einer solchen Einrichtung zu arbeiten. Da man mir dieses Recht jedoch als Nicht-Christin verwehrt, bleibt einem ja nichts anderes übrig als Interesse an deren Glauben zu heucheln. Es geht ja schließlich bei einer Arbeitsstelle um die Existenz eines Menschen und dessen Familie.

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okieh56  30.04.2018, 21:44
@Labryslady

Das kannst du nur allein entscheiden. Ich verurteile deine Entscheidung auch nicht, die du ja selbst für heuchlerisch hältst.

Was meinen zweiten Satz angeht, sind wir uns aber offenbar völlig einig. Nach dem Arbeitsrecht dürfte der Arbeitgeber dir die Konfession nicht vorschreiben, nur machen kirchliche Einrichtungen oft ihre eigenen Gesetze - und dies wird leider geduldet.

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Wenn du eigenlich nicht vor hast, dich wieder einer Religionsgemeinschaft anzuschließen, finde ich die ganze Geschichte mehr als Heuchlerisch von dir.

Aber anyway.... die Evangelischen sind in der Regel etwas toleranter und weniger verbissen als die Röm-Kath.... zumindest aus meiner Erfahrung aus.

Ansonsten, falls du die Sache etwas ernster nehmen möchtest und nicht nur aus deinem persönlichen Vorteil aus agieren möchtest, würde ich dir raten, beide Gemeinden zu besuchen, einmal in eine Messe zu gehen, und dann zu entscheiden bei wem du dich wohler gefühlt hast.

Labryslady 
Fragesteller
 30.04.2018, 12:46

Wie schon gesagt, ich gehöre bereits einer Religionsgemeinschaft an, eben keiner Christlichen und würde die Religionszugehörigkeit nur offiziell ändern, damit ich eine Arbeitsstelle bekomme. Meinen inneren Glauben wechsele ich natürlich nicht.

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Labryslady 
Fragesteller
 30.04.2018, 12:52

Wie schon gesagt, ich gehöre bereits einer Religionsgemeinschaft an, eben keiner Christlichen. Und ich würde meine Religionszugehörigkeit nur offiziell ändern, damit ich eine Arbeitsstelle bekomme. Meinen inneren Glauben wechsele ich natürlich nicht.

Und was heißt hier ich bin heuchlerisch? Soziale Einrichtungen der Diakonie, Caritas etc. werden zu einem großen Teil aus Steuergeldern finanziert, vor allem die Lohnkosten. Also zahlen hier auch kräftig Nicht-Christen mit. Dennoch verlangen Caritas und co. als Arbeitgeber eine christl. Konfessionszugehörigkeit. Wer ist denn da heuchlerisch? Heuchlerisch finde ich es, wenn sie staatliche Gelder annehmen, aber dann Menschen anderer Religionszugehörigkeit ihre berufliche Zukunft verbauen.

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Ich würde Dir ebenfalls die evangelische Kirche empfehlen. In der Beziehung dürften die ev. Pfarrer noch am ehesten offen für Dein Anliegen sein. Besteht die ev. Kirche doch selbst aus vielen Gläubigen, die selbst nicht mehr so recht glauben können.

Aber bist Du Dir denn sicher, dass dieser Schritt noch von Nöten ist? Das Urteil des Europäischen Gerichtshofes von neulich ist Dir doch hoffentlich bekannt?

https://hpd.de/artikel/katholisch-operieren-evangelisch-fenster-putzen-war-gestern-15493

Labryslady 
Fragesteller
 30.04.2018, 16:16

Vielen Dank für den Artikel. Ich werde ihn mir nachhher mal in Ruhe durchlesen.

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dann schon eher den Protestanten oder Altkatholiken, da diese doch noch offener und toleranter sind.

Kann ich beides nicht bestätigen, Protestanten sind nicht offener oder toleranter als andere, da kommt es sehr auf den einzelnen Menschen an. Ich kenne sehr spießige und intolerante protestantische Menschen und Gemeinden. Und ich kenne sehr offene und tolerante Katholiken. Ich kenne nur eine altkatholische Familie und bei denne war es so, das die Tochter aus dieser strengen und konservativen Familie ausgebrochen ist, weil die Grenzen sehr strikt waren und man kaum Kontakt zu anderen Familien wollte, die eine andere Religion haben wollte.

Ob du jetzt eine christliche Konfession annehmen möchtest, um besser deine berufliche Zukunft planen kannst ist deine Sache und enthalte ich mich der Meinung.

Aber das du so eine pauschale Frage stellst, gespickt mit Vorurteilen.... naja

Labryslady 
Fragesteller
 30.04.2018, 14:03

Ich habe mich vielleicht falsch ausgedrückt. Ich meinte nicht einzelne Kirchenmitglieder oder evangelische/altkatholische Familien, sondern die Konfessionen allgemein. Z.B. ist eine Scheidung und Wiederverheiratung in der evangelischen und altkatholischen Kirche nicht ausgeschlossen, bei der römisch-katholischen Kirche schon.

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Ich könnte mir vorstellen, dass Du in der evangelischen Landeskirche die wenigsten Probleme bekommen wirst.

Ich selbst bin von der Einstellung her Deist, was ja nicht allzu weit von den unitarischen Universalisten entfernt ist, stehe auch dazu und bin trotzdem noch Mitglied in der Kirche.

Ich habe sogar den Eindruck, dass so manche Pastoren mit ihren Ansichten sehr weit in eine universalistische Richtung gehen.