Lernen aber vergessen?

4 Antworten

Baue dir einen Gedächtnispalast.

Ein Gedächtnispalast ist ein Ort, den du so gut kennst, dass du gedanklich in ihm herumgehen kannst. Beispielsweise dein Zuhause.

Jetzt ist es einfach.

  • Du nimmst bspw. dein Zimmer und suchst dir 10 markante Gegenstände in darin. Ich empfehle, insbesondere für Anfänger nicht mehr als 10 Loci (So nennt man diese Ankerpunkte) pro Raum, weil es sonst überfordern kann. Als Locus solltest du keine zu detaillierten Gegenstände nehmen. Ein Sofa und ein Fernseher eigenen sich perfekt dafür.
  • Du musst dir, bevor du deinen ersten Gedächtnispalast baust aussuchen, ob du immer im, oder gegen den Uhrzeigersinn laufen möchtest. Mal so mal so macht keinen Sinn.
  • Nun suchst du dir bis zu 10 Objekte in deinem Zimmer, die sich möglichst an den Wänden befinden, sodass du, wenn du einmal im Kreis läufst nach und nach an den Objekten vorbei kommst. Objekte, die sich in der Mitte des Raumes befinden, eigenen sich eher für Fortgeschrittene. Wenn du möchtest kannst du diese auch nummerieren. Das bleibt aber dir überlassen. Wichtig ist aber, dass du diese Gegenstände immer in der gleichen Reihenfolge abläufst.
  • Ich füge hier in Bild eines Beispiel Gedächtnispalastes zu, damit du eine Vorstellung von dem hast, was ich dir hier erzähle.
  • Diese Gegenstände musst du nach der guten alten Schule auswendig lernen und bevor du anfängst mit einem Gedächtnispalast zu arbeiten, musst du ihn immer zu 100% können. Das bedeutet, dass du nicht ewig überlegen musst, was welche Loci nacheinander kommen, sondern du bspw. wie aus der Pistole geschossen "Bett, Fernseher, Nachttisch, Lampe, Schrank" sagen kannst. Natürlich sind das jetzt sehr allgemeine Beispiele und dein Palast wird sich höchstwahrscheinlich davon unterscheiden.
  • Wenn du dich in deinem Gedächtnispalast bewegen kannst ohne überlegen zu müssen welcher Gegenstand als nächstes kommt bist du bereit für die Praxis.
  • Du verknüpfst jetzt mit jedem Gegenstand einen Teil des Stoffes, den du dir merken möchtest.
  • Nehmen wir an, du möchtest für einen Religionstest die 10 Gebote auswendig lernen. Das erste Gebot lautet "Du sollst den Gott, deinen Herren heiligen und ihm dienen. Nun denkst du dir ein markantes Bild dafür aus. Je verrückter, desto besser, denn das Gehirn merkt sich außergewöhnliche Bilder besser, als normale, die du ständig siehst. Das Bild muss übrigens für dich einprägsam sein, nicht für jemand anderen. Mir fällt zum ersten Gebot das Bild eines Alten Herren mit Bart und Heiligenschein ein, vor dem ich knie und ihm somit diene. Du kannst ein komplett anderes Bild vor dir haben, das ist vollkommen in Ordnung.
  • Nun nimmst du das erste Objekt in deinem Gedächtnispalast und "legst das Bild dort ab". Der Grund, warum der Gedächtnispalast so gut funktioniert ist, weil das Gehirn sehr gut darin ist, sich Orte zu merken. Wenn du auf einer Party bist, musst du ja wenn du gehst auch nicht erst 20 Minuten überlegen, wo du deine Jacke abgelegt hast. Dein Gehirn speichert diese Information besser, als irgendeine, für das Gehirn zusammenhanglose Information. Deshalb brauchst du auch außergewöhnliche Bilder. Lustige, brutale und erotische Bilder eignen sich besonders gut. Lass deiner Fantasie freien lauf.
  • Du musst jetzt also das Ausgedachte Bild der Information, also im Falle des Beispiels den Alten Herren mit Heiligenschein vor dem du kniest und das Objekt aus dem Gedächtnispalast verknüpfen. In meinem Beispielpalast ist das erste Objekt ein Bett. Also könnte ich mir vorstellen, dass Gott auf dem Bett liegt und ich davor knie und ihm diene. Bestimmt gibt es bessere Bilder, aber es ist ja nur ein Beispiel.
  • Dies machst du dann für jedes Gebot. Also jedes Objekt wird mit einem Bild von einem Gebot verknüpft, und das möglichst Außergewöhnlich.
  • Wenn du jetzt in deinem Gedächtnispalast umhergehst wirst du die Informationen präsenter denn je vor dir haben. Weil dein Gehirn sich die seltsamen Bilder gemerkt hat.

Dies erfordert natürlich Übung und lässt sich nicht so einfach in der 5-Minuten Pause vor einem Test erlernen. Aber wenn man diese Technik perfektioniert hat man es beim lernen um ein vielfaches einfacher. Man kann diese Technik auch noch mit anderen Methoden kombinieren um sich bspw. Zahlenkombinationen merken zu können. Das Beispiel hier ist wirklich nur ein Simples. Wenn du mit den Bildern alleine nicht so gut zurecht kommst, kannst du noch Geräusche oder Gerüche dazunehmen. Je mehr Sinne du einbeziehst, desto besser wirst du dir die Information merken. Aber Bilder allein funktionieren schon sehr gut.

Ich schicke dir per DM noch einen Link zu einem YouTube-Kanal, der nur Videos zu diesem Thema macht. Wenn ich den hier reinschreibe, wird die Antwort gelöscht. Danke GF.net Team ^^

Ich wünsche dir viel Glück beim lernen zu lernen.

Hier das Beispiel Bild:

Bild zum Beitrag

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
 - (Schule, Sprache)

Beim erstmaligen Lernen eines Sachverhaltes befüllt man lediglich sein Kurzzeitgedächtnis. Die Informationen gehen durch regelmäßige Wiederholung ins Langzeitgedächtnis über. Die Abstände der Wiederholung (bzw der Abrufung des Wissens) sollen zu Beginn kürzer sein, können aber dann nach und mach ausgeweitet werden.

Durch verbindung mit anderen dingen, das hängt ziemlcih von deinem Lerntyp ab, ob du laut gesagtes oder gehörtes besser behältst oder beim lesen/hören herumläufst, oder dir Schaubilder malst. Probiers aus.

Durch ständige Wiederholung.

B3n2002  31.10.2020, 20:38

Das allein ist nicht sehr effektiv.

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