Lehrplan im Deutschunterricht sinnlos?
Guten Tag, ich besuche derzeit die 10. Klasse und habe eine ganz spezielle Frage bzgl. den niedrigeren Klassen. Die Schüler bekommen im Deutschunterricht jedes mal gelehrt, sich Begriffe wie Subjekt, Akkusativ u.Ä zu merken. Ich verstehe leider den Sinn hinter solch einem Lehrplan nicht.
Ich habe keine Probleme beim Schreiben, kann mich ebenso in bester Weise wörtlich ausdrücken und muss eingestehen, dass ich solche Fachwörter garnicht mehr weiß.
Wieso kriegen die Schüler dann immernoch diese Art von Deutschunterricht nahegelegt? Wäre es nicht besser, eine Art Kurs einzuführen, wie man sich richtig unterhält?
Denn anscheind können sich ja anscheind 80% der Schüler nichtmals ausdrücken. Wörter wie "Alta" und "ey man.. ja man..." sind ja schon alltäglich.
Grüße,
Liebe/r thelooker,
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7 Antworten
Thelocker: Ich habe noch selten in gf einen so guten Beitrag gelesen wie deinen hier. Ich gratuliere dir.
Du hast dir eigene Gedanken erlaubt, anstatt - wie es sonst oft gemacht wird - ein Gesetz (hier ist es derLehrpan) als das "Wort Gottes" anzubeten.
Natürlich hält man sich in einem zivilisierten Land an die Gesetze, wenn sie einmal da sind. Aber man darf/soll sie hinterfragen.
also wirklich: Klar ist hinterfragen gut, da geb ich dir völlig recht. Aber solltest du nicht auch versuchen, etwas genauer auf die Frage einzugehen? Ich finde Grammatikunterricht nicht so sinnlos, wie er in dieser Frage dargestellt wird. Immerhin geht es dabei auchg darum, einen Text genau zu lesen und zu erfassen und die wenigen (!) Fachausdrücke, die dann zu Beschreibung halt nötig sind, nicht lernen zu wollen/können, wirkt schon sehr bequem. Ich korrigiere sehr oft fremde Texte und manchmal (nicht immer natürlich) ist es so, dass zu mangelnden Grammatikkenntnissen auch massive Fehler auf der Inhaltsebene kommen (mangelnde Kohärenz, fehlen von Logik). Besteht da wirklich kein Zusammenhang?
Und noch etwas: Wir sprechen hier nicht von grammatischen Finessen, sondern von absoluten basics. Ich finde es schon sehr seltsam, wenn man Begriffe wie Subjekt und Akkusativ einfach so "vergisst"...
Das ist wichtig, wenn man andere Sprachen wie z.B. Latein lernen und verstehen will...
Es stimmt sicher, dass ein Muttersprachler dieses Wissen eigentlich nicht benötigt, um sich gut ausdrücken oder die Regeln anwenden zu können. (Frag mal einen Deutschen, was ein Funktionsverbgefüge ist oder wie die n-Deklination funktioniert). Und denen, die es nicht können, hilft es häufig auch nicht. Das liegt aber auch daran, dass viele Lehrer sich gar nicht die Mühe machen, sich selbst mit dem Sinn dieser Regeln vertraut zu machen und zum Beispiel zu vermitteln, inwieweit Grammatik nicht nur tote Regel, sondern auch Sinnträger ist. Hinzu kommen tödlich langweilige Übungsformen. Wir haben in der fünften Klasse gelernt, den Akkusativ rot und den Dativ grün zu unterstreichen - und? Das hat niemandem genutzt. Erst viel später habe ich Freude an der Grammatik gefunden, am Tüfteln und Selbst-Regeln-Erstellen ... und natürlich ist dies auch e i n Grundstein, um leichter weitere Sprachen zu erlernen.
Insgesamt habe ich den Eindruck, dass Deutsch gegenwärtig wie eine Fremdsprache unterrichtet wird.
Ich gebe dir Recht, den Unterhaltungen von Jugendlichen kann man teilweise nichts abgewinnen. Es sind nicht alle, das möchte ich hier betonen, aber auffällig viele, bei denen man sich fragt, ob sie überhaupt am Deutschunterricht teilgenommen haben. Zum ersten Teil der Frage, die Bezeichnungen Adjektiv usw. wurde schon vor 30 Jahren bei uns gelehrt und es hat nichts geschadet.
Genau das habe ich auch. Wir nehmen das im moment auch durch aber das wird alles in der Prüfung abgefragt.
Die fragen in den prüfungen ja ab was du in den letzten 10 jahren in der schule gelernt hast.
Ich hasse es auch und verstehe nicht wofür aber leider muss es sein -.-