Lebendig schreiben, ich brauche euren Rat?

7 Antworten

Die Geschichte geht zu schnell.

Versuche die Situationen näher zu beschreiben und Sinnesreize ein zu bauen. Wie es riecht, wie das Licht wirkt, wie die Person fühlt usw..

Baue direkte Reden ein und gestalte Gespräche, baue viele Adjektive ein. Zieh die Geschichte in die änge und lies sie noch einmals durch, um zu sehen, ob es lebendig, oder langezogen wirkt. Alles ist Übeungssache und es wird beides vorkommen.

Stelle Personen näher vor, in dem du sie handeln und sprechen lässt! Auch den Besuch der Familie Itadori solltest du näher beschreiben, die Herkunft, wie sie sich kennengelernt haben, gehe auf die Figuren ein und lass sie leben.

Kurz nach Malons Fünfzehntem Geburtstag, lag er in einer Wiese, etwa zwei Meilen von Selvir entfernt, in der Sonne. Er hatte die Augen geschlossen und genoss die Wärme der Frühlingssonne, spürte die leichte Brise durch seine Haare streichen und die Grashalme die im Wind wehten. Es roch nach Gras und Moos und leicht nach Erde. Malon öffnete seine Augen, kurz blendete ihn die Sonne, doch er liebte den Blick in den Himmel, auf die kleinen Wölkchen, durch die die Sonne ihre Strahlen schickte. Es erinnerte ihn daran, wie gross die Welt sein musste und wie viel es gab, dass er nicht kannte und nicht wusste. Langsam hob er seine Hand zum Himmel und streckte die Finger auseinander.

»Thuora« flüsterte er. »Das Königreich des Schnees und Eises, im Norden«

»Pardinem, Das Königreich der Städte, mit seinen grossen Grafen und Herrenhäusern im Osten«

»Athura« Malon blinzelte müde. »Das Königreich der Berge und Täler im Westen«

»Und Threneya, das Königreich der Meere im Süden«

Malon schloss die Augen wieder und steckte seine Hand zurück unter seinen Kopf. Wie gerne er einmal in einem dieser Reiche wäre, doch Selvir lag zwischen ihnen und gehörte zu keinem der Länder. Etwas südöstlich lag Athura viele, viele Meilen, hinter grossen Bergen verborgen, unerreichbar für die Selvier. Thuora lag nördlich von Selvir, ein langer Streifen aus eisigen Gipfeln,gefrorenen Bächen und Seen und meterdicken Schneeschichten.

So hatte es Malon gehört. Sonst wusste er jedoch nichts über die vier Königreiche, wusste nicht was für Menschen dort lebten, kannte ihre Kulturen nicht, nicht die Sprache die sie sprachen. Doch oft träumte er davon sie Alle zu bereisen, die Sprachen, das Schreiben und Lesen zu lernen. Dies war in seinem Dorf eine Besonderheit und nur sehr wenige, überwiegend die die Alten im Dorf, beherrschten es.

Nach ein paar Minuten setzte Malon sich auf, streckte sich und blickte müde den Hügel hinunter, auf dessen Abhang er sass, hinter ihm der Anfang eines kleinen Wäldchens.

Er steckte seine Hand in die Umhängetasche aus Leder, die er von seinem Vater geerbt hatte. Malon stöberte so oft in der Tasche herum, dass er jeden Gegenstand darin genau erfühlen konnte. Ganz unten lag eine kleine Decke, auf der er stunden sitzend verbracht hatte. Auch ein kleiner Stoss Pergament lag in der Tasche, genau wie ein Becher aus Blech, ein Stück Brot, denn Malon hatte oftmals schon, viele Tage und Nächte abseits des Dorfes verbracht. Ffingerlose Handschuhe aus Leder, sein Messer, dass immer in der Kappe aus Holz steckte und ein stück Kohle, dass er zum zeichnen verwendete. Und schliesslich, der Gegenstand, den er gesucht hatte: Seine Ocarina.

Er hatte sie einem fahrenden Händler abgekauft, als das einzige mal seit er denken konnte, einer im Dorf war. Er sah vollkommen anders aus, als alle Menschen, die Malon kannte. Die meisten hatten sehr helle Haut und dunkle Haare. Malon selbst, war aussergewöhnlich hell und hatte die dunkeln Haare seiner Mutter geerbt. Der Händler jedoch, hatte dunklere Haut gehabt, ganz andere Kleidung getragen und mit einem starken Akzent Gesprochen. Die Ocarina hatte Malon damals ganz andächtig betrachtet und so kam es, dass der Händler sie ihm für drei Goldmünzen verkaufte, auch wenn er sie wohl teurer hätte verkaufen können.

Malon spielte gerne darauf. Es war eines der Dinge die ihm meisten bedeuteten.

Er stand auf, die Tasche schlug ihm dabei ans Bein, was ihn nicht im Geringsten bekümmerte. Malon holte tief Luft und schloss die Augen, er hatte ein einziges Lied gelernt, denn es war das einzige im Dorf, von dem sie die Noten hatten, doch er spielte es fast nie.

Lieber stand er im Wind und liess sich von ihm leiten, liess die Töne mit dem Wind tanzen und durch die Gräser streichen. Meist spielte er, wenn niemand zuhörte und wenn er doch bei einer Dorffeier spielte, fühlte es sich anders an, weniger magisch.

Hier ein kleiner Ausschnitt aus meiner geschichte, damit du vielleicht besser verstehen kannst, was ich meinte. Die Geschichte ist noch nicht fertig und wird nochmals überarbeitet, dh bitte über Schreibfehler und schlechte Forulierungen hinwegsehen :)

Woher ich das weiß:Hobby – Schreibe selbst gern Geschichten
RhinoLover 
Fragesteller
 11.12.2022, 11:43

Vielen Dank! Das hilft mir wirklich sehr. Ich hoffe du hast nichts dagegen wenn ich deine Tipps verwende (Sachen aus deiner Geschichte schaue ich natürlich NICHT ab.)

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0Naya0  11.12.2022, 11:45
@RhinoLover

Ja sicher! Ich muss sagwn ich hab lange gezögert um das zu posten, ich bin sehr empfintlich was meine geschichte angehtXD also danke, dass du nichts kopierst!

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RhinoLover 
Fragesteller
 11.12.2022, 11:46
@0Naya0

Das wäre ja total unfair! :) Es ist ja deine Arbeit

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RhinoLover 
Fragesteller
 11.12.2022, 11:50
@0Naya0

Nsja, hätte ja sein können das deine Geschichte da schon teilweise öffentlich ist damit ich sie lesen kann. Sie interessiert mich nämlich brennend

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Frank6188  11.12.2022, 12:02

Alles richtig, bis auf den Hinweis, viele Adjektive zu verwenden. Man vermeidet Adjektive und ersetzt sie durch Verben, um eine Handlung aktiver darzustellen. Eine Sonne ist nicht heiß, sie brennt. In deinem Beispiel hast du dies selbst beherzigt.

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eciruam100  11.12.2022, 12:43

Mir gefällt dein Schreibstil 👍🏼

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eciruam100  11.12.2022, 12:47

Noch ein Kommentar von mir: Die Buchidee aus deiner letzten Frage klingt nice. Ich habe kürzlich auch ein Fantasy Buch mit nem „Riesenadler“ geschrieben :D.

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Ich habe nur den Anfang deiner Story gelesen, da mir das wegen der Bildauflösung zu anstrengend zu lesen ist.

Aber hier sind einige wichtige Schreibtipps, die dir vermutlich helfen können:

  • show, dont tell (wenn du etwas ohne Beweis behauptest, dann muss dir der Leser das einfach glauben). Wenn du z.B.: sagst: „Er sah wütend aus“ gibst du keinen Beleg für die Wut. Wenn du aber z.B. sagst: „Er zog die Brauen (wütend) zusammen und es schien, als tanzten kleine Flammen in seinen Augen“ wirkt die Szene sofort lebendiger und glaubwürdiger.
  • nutze einzigartige Metaphern und Vergleiche, die nicht alltäglich sind (denke dir neue aus).
  • formuliere bildlich (man kann gehen, oder aber schleichen, hasten usw.)
  • schreibe detailliert, aber lasse dem Leser seine Vorstellungskraft
  • Mache dir die atmosphärische Stimmung zu Nutze (wonach riecht es?, wie ist das Lichtsetting?, welche Geräusche sind zu hören?, …)
  • nicht von hinten erzählen (falsch wäre z.B.: „Er ging durch die Tür, nachdem er angeklopft hatte.“ Richtig wäre: „Er klopfte an und ging durch die Tür.“)
  • vermeide Füllwörter wie doch, irgendwie, offenbar, anscheinend (immer wenn du ein Wort streichen kannst, ohne dass sich ändert was du sagen möchtest ist es ein Füllwort). Aber du musst auch längst nicht alle davon streichen.

Am wichtigsten ist weiter zu schreiben, mit der Zeit wird man immer und immer besser, glaub mir.

Stelle dir vor du erlebst das was du schreibst. Was nimmst du wahr? Wie fühlt es sich an? Was siehst du in den Gesichtern deiner Mitmenschen?

Woher ich das weiß:Hobby – Ich habe eine Fantasy-Trilogie geschrieben und lese viel.
RhinoLover 
Fragesteller
 11.12.2022, 12:46

Danke für diese Tipps <3333

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Es ist schwierig konkrete Tipps zu geben, wenn man den Text nur als Bild hat.

Du schreibst eher eine Zusammenfassung, statt einer Geschichte. Du informierst den Leser, statt den Leser die Dinge spüren und erleben zu lassen.

Schreib nicht WAS sie fühlen, sondern WIE sie es fühlen. Schreib nicht WAS sie erfahren, sondern zeig dem Leser WIE sie es erfahren, mach eine Szenerie daraus. Du beschränkst dich nur auf Informationen und ignorierst alle Sinne. Was tut man, was fühlt man, was denkt man? Beschreibe eine Szenerie mehr. Zb die wärmende Tasse Tee in der Hand oder der kühle Wind auf der Haut.

RhinoLover 
Fragesteller
 11.12.2022, 11:25

Dankeschön:)

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Ich denk, das große Problem von deinem Schreiben ist, dass du nur runter erzählst, aber nichts tatsächlich zeigst. Grade deine 'Vorstellungsrunde' leidet darunter. Weil, wenn du sagst "Er sah böse aus aber er war sehr sanft", ist das total langweilig zu lesen. Beweis es mir. Schreib mir eine Situation, in der man das sieht. Du hast schon die Situation mit dem Zug, fang doch einfach direkt dort an. Das mit dem Brief kannst du immer noch erklären, wenn man dann liest, wie deprimiert Ren drein schaut.
Am besten: Streich deine Vorstellungsrunde komplett, die bringt niemandem was sondern ist einfach nur langweilig. Stell dir vor, Harry Potter würde anfangen mit "Lily und James Potter hatten ihren Sohn Harry ganz doll lieb. James hatte dunkles, wildes Haar und Lily hatte rotes Haar und strahlende grüne Augen. Sie lebten in einem Haus mit 4 Zimmern, das James aus dem Vermögen seines Großvaters Fleamont gekauft hatte. Ihr Sohn Harry hatte die grünen Augen seiner Mutter und das schwarze Haar seines Vaters, und am liebsten mochte er sein Eulen-Mobile..."
Das würde kein Mensch lesen wollen. Fang da an, wo die Geschichte anfängt.

Eine Sache, die mir auch aufgefallen ist: Es wirkt, als würdest du einfach willkürlich Phrasen aus anderen Büchern nehmen und einsetzen, weil sie dort gut geklungen haben. ZB "Und dann war da auch noch Minato", wenn du eigentlich mit diesem angefangen hast. Oder "Silhouette des Zuges am Ende des Horizontes". Silhouetten sind nicht 'winzig kleine Punkte ganz weit weg', sondern 'schemenhaft erkennbar'. Und warum ist der Zug am Horizont, wenn er von einem anderen Planeten (ergo: Aus dem Weltraum, von oben) kommt?
Benutz solche Phrasen nur, wenn sie auch passen.

Woher ich das weiß:Hobby – Viel gelesen und viel selbst geschrieben
RhinoLover 
Fragesteller
 11.12.2022, 11:24

Danke für die Tipps 😔✌️ Was ist eine "Vorstellungsrunde"?

Naja, der Zug kommt von der Erde aber die Insel Harmonia ist auf einem anderen Planeten. Es ist als würde man durch eine Art Geheimes "Portal" fahren und auf der anderen Seite fährt der Zug normal weiter

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Frank6188  11.12.2022, 14:37
@RhinoLover

Mit der Vorstellungsrunde meint der/die Ratgeberin das Einführen der handelnden Figuren. Du stellst die Personen dort dem Leser vor.

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Seraphiel0  11.12.2022, 16:47
@RhinoLover

Ich meinte damit, dass du anfängst mit einem Absatz, wo du nacheinander die Charaktere benennst und Fakten über diese aufzählst, ohne das irgendwas passiert.

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Versuche mehr Charakterisierung reinzubringen. Eher mehr langsam als in nem Zeitraffer so Zbs:

Zeitraffe - Er hob seine Hand und schlug zu

Langsam - Er hob seine Hand, schloss sie zu einer Faust und hob sie voller Frustration, doch bevor er zuschlug kam ihm der Gedanke in den Sinn, ob es nicht das falsche ist. Doch er zögerte nicht lange sondern holte Kräftig aus um sie seinem Gegenüber so heftig ins Gesicht zu schlagen, dass dieser von seinem Stuhl fiel und einige Zähne verlor.

Versuche Dinge mehr zu umschreiben. Wenn nicht alles aber einiges. So bringst du mehr Leben in die Geschichte und achte darauf, dass du nicht immer mit Pronomen vorne anfängst sondern mit anderen Worten anfängst (machst du eh schon gut)

Woher ich das weiß:Hobby