Leben vorbei mit 26?
Wegen meiner Perspektivlosigkeit fühle ich mich fast schon so als wäre mein Leben vorbei.
Jeden Tag das Selbe! Ich weiß kaum was mit mir anzufangen.
Aufgrund einer Erwerbsminderung gehe ich nicht arbeiten. Ich beziehe Bürgergeld von der Stadt (nicht vom Jobcenter).
Normale Tätigkeiten langweilen bzw. unterfordern mich. Da ich nur einen Hauptschulabschluss habe, stehen mir leider nicht alle Türen offen.
In wirtschaftlicher Hinsicht hab ich Schulden ohne Ende. Insolvenz geht aufgrund nicht vorhandener Erwerbsobliegenheit nicht.
Meine Wohnung ist im Eimer. Hab wegen eines Wasserschadens in mehreren Räumen keine Böden mehr.
Bzgl. Umzug gestaltet es sich verdammt schwierig. Suche schon seit Oktober 2022 nach Wohnungen, aber finde nichts.
Bezogen auf Beziehungen bin ich eine Katastrophe schätze ich. Zur Familie kein Kontakt, lediglich sporadisch mit meiner Mutter.
Neue Freundschaften oder eine Beziehung aufzubauen ist für mich fast unmöglich.
So lange es oberflächlich bleibt, gibt es kaum Probleme. Hatte z. B. schon viele Treffen, aber eine Beziehung (längerfristige Freundschaft oder tiefgründigere Beziehung, etc.) aufzubauen gestaltet sich für mich so gut wie unmöglich. Ich bin ziemlich speziell.
Ich weiß nicht wohin mit meiner Zeit. Habt ihr Tipps?
2 Antworten
Das alles hört sich wirklich echt belastend an und für dich selbstverständlich auch Aussichtslos. Aber im Leben gibt es immer Lösungen, auch wenn du diese vielleicht nicht direkt erkennst. Außerdem kannst du dir möglicherweise Beratung holen und dann langsam anfangen, jedes Problem anzugehen, um Lösungen zu finden. Mache kleine Fortschritte (schätze diese immer und unbedingt!) und sieh das nicht als Ganzes Problem an!
Ich wünsche dir dabei viel Erfolg und hoffe, dass du bald auch wieder die schönen Seiten des Lebens erleben kannst.
Also außerhalb der akademischen Ausbildung stehen dir auch mit dem Hauptschulabschluß alle Türen offen. Es ist ein verbreiteter Irrglaube, dass eine Ausbildung im dualen System einen bestimmten Schulabschluß erfordert. Finde ein Unternehmen, dass dich ausbildet oder einen öffentlichen Träger (Rentekasse, Jobcenter etc. finanzieren das bei auch nur minimalen Erfolgsperspektiven) und du kannst sehr wohl eine solide Ausbildung machen.
Ich spreche da durchaus aus Erfahrung und habe auf Basis des Schulabbrecher-Abschlusses nach Klasse 9 dann mittlerweile einen Bachelor-Abschluß in der Tasche, bin Ausbilder und Prüfer der IHK... Das geht auch, auch wenn es natürlich durchaus etwas härter ist und man mehr Zeit braucht. Aber so wie deine Aussage klingt hast du davon ja mehr als dir Lieb ist.
Und DAS holt einen dann auch durchaus mal aus psychischen Tiefs raus, weil einem das ein ganz anderes Selbstwertgefühl mitgibt.
Und: Insolvenzverfahren gibt zwar eine Erwerbsobliegenheit mit, aber wenn du eben nicht erwerbsfähig bist steht DAS dem nicht im Wege. Erwerbsobliegenheit bedeutet ja nur, dass du das dir mögliche tun musst um einer Erwerbstätigkeit nachzugehen und das im Zweifel auch belegen musst, dass du dich bemühst. Und wenn du krank bist und daher nicht kannst eben ggf. dagegen etwas unternehmen musst um vielleicht wieder auf den Arbeitsmarkt zu kommen (ReHa z.B.).
Sonst wäre ja weder ein Knacki noch ein AGL2-Empfänger oder Rentner jemals in der Lage, sich über ein solches Verfahren finanziell zu berappeln und bessere Voraussetzungen für einen Neustart zu schaffen.