Längere Eingewöhnung bei Brillengläsern mit hohem Brechungsindex?

3 Antworten

Eher im Gegenteil.

Z. B. geht es schneller, sich an geringere Verzerrungen zu gewöhnen, als an größere (etwa wenn man die alte Brille noch einmal verwendet).

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Spritzbeutel666 
Fragesteller
 21.06.2022, 22:10

Vielleicht habe ich mich auch in meiner Erklärung geirrt.

Ist es denn wirklich so, dass ein höherer Brechungsindex Verzerrungen minimiert ? Auf jeden Fall werden die Gläser am Rand dünner durch einen höheren Brechungsindex. Aber werden dadurch auch Verzerrungen weniger ? Vielleicht ja eben nicht und deshalb ist eine längere Eingewöhnung notwendig ... Was meinst du ?

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PWolff  23.06.2022, 09:59
@Spritzbeutel666

Im Detail:

Vergrößerung/Verkleinerung und damit der Sprung am Brillenrand hängt von der Brechkraft ("Dioptrienzahl") der Linse und von ihrem Abstand vom Auge ab. Das ist vom Material unabhängig.

Verzerrungen (korrekt: "Verzeichungen") hängen vom Schliff selbst ab - am billigsten ist ein einfacher Kugelschliff, aber der verzeichnet ziemlich stark; je geringer die Verzeichnungen, desto teurer der Schliff. Das ist vom Material relativ unabhängig.

Aber wenn man schon mehr Geld für höherwertige Materialien ausgibt, gibt man normalerweise auch mehr Geld für einen höherwertigen Schliff aus. Von daher gehen höherwertige Materialien (für dünnere Gläser) und geringere Verzeichnungen Hand in Hand.

Was allerdings eine längere Eingewöhnung erfordert, sind Gleitsichtgläser. (Die Eingewöhnungszeit ist von Person zu Person stark unterschiedlich.)

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Das ist schlichtweg falsch. Ein hoher Brechungsindex verschlechtert die optische Qualität und VERSTÄRKT die Verzerrungen an den Rändern.

Auch macht ein hoher Brechungsindex allein das Glas nicht leichter oder dünner. Ganz entscheidend ist auch die Festigkeit. Eine hohe Festigkeit erlaubt bei Asphärischen Gläsern eine geringe Mittendicke und die ist oft viel entscheidender als der Brechungsindex. So liegen z.B. schon zwischen dem günstigsten Kunststoff-Glas und einem immer noch sehr günstigen Polycarbonat-Glas in der Dicke Welten. Einfach deshalb, weil Polycarbonat sehr bruchfest ist und deshalb viel dünner geschliffen werden kann.

Das kann ich nicht bejahen. Und ich habe schon etliche dünner geschliffene Brillengläser getragen. Meine Erfahrung also: einer längeren Eingewöhnungszeit braucht es nicht.