Kopf funktioniert nicht mehr nach Klavier spielen?

2 Antworten

Das klingt sehr ehrgeizig. Das ist etwa so als ob Du direkt mit schweren Gewichten ins tägliche Krafttraining einsteigen würdest. Beim Klavierspielen ist es auch günstiger zunächst mit sehr leichten Anfängerübungen und -stücken zu beginnen. Die von Dir genannten Stücke sind definitiv keine, die man in den ersten Monaten spielt. Gerade am Anfang ist auch wichtig, dass Dir die richtige Technik von einem Lehrer gezeigt wird. Zunächst sollte ein gutes Fundament zu Grunde gelegt werden.

Es ist völlig normal, dass man sich nicht über einen längeren Zeitraum stark konzentrieren kann. Dein Gehirn muss das Gelernte erst verarbeiten, was in den Pausen zwischen dem Üben geschieht. Es ist nicht nötig länger als eine halbe Stunde auf einmal zu üben. Gönne Dir zwischen den Einheiten genügend Auszeit. Auch mit Pausen sind Überstunden nicht so effektiv. Es besteht auch Verletzungsgefahr. Die Hände brauchen auch Erholung. Wichtig ist, dass Du regelmäßig übst. Wenn Du Dich überforderst, ist es klar, dass der Ermüdungseffekt schneller eintritt. Auch mir geht es bei sehr anspruchsvollen Abschnitten so, dass ich eine Pause brauche oder dann einen leichteren Abschnitt übe. Bei einem einzelnen kurzen Abschnitt genügen etwa 5 Minuten. Dann geht es zu einem anderen. Den vorherigen kann man dann später noch einmal wiederholen.

Als Anfänger ist es umso wichtiger solide in kleinen Schritten und mit Unterstützung von einem Lehrer (und nicht von YT-Videos) vorzugehen.

"Man" gewöhnt sich daran, ja. Die Frage ist, inwieweit du dich wann daran gewöhnst. Du machst da nämlich ein paar grundlegende Fehler:

(1) Du nimmst keinen professionellen Unterricht, sondern unterrichtest dich selbst anhand von Internetvideos. Das ist nicht die Art und Weise, wie man das Klavierspiel lernt, sondern ein höchst problembelastetes Vorgehen, das im Endeffekt nur zu Klimperei führt (wenn überhaupt).

(2) Die Stücke, die du spielst, sind keine Stücke, die man nach zwei Monaten zu lernen beginnt. Dir fehlen schlicht und ergreifend sämtliche Basics, die man sich zunächst einmal erarbeitet. Ein professioneller Lehrer würde das so nicht angehen.

(3) Parallel zu dieser hoffnungslosen Überforderung und dem konzeptlosen (da unterrichtsfernen) "Üben" bringst du dir Notenlesen bei. (Das kann man sich übrigens tatsächlich allein beibringen, ein Lehrer wäre aber auch da nicht verkehrt, wenn man, wie du, absoluter Anfänger ist.) Dass da eine völlige Überlastung entsteht und Kopflosigkeit über dem gesamten Plan steht, ist nur logisch. Deine Erschöpfung insofern also auch. Du musst grundlegend das Thema Klavierspiel anders angehen, so wird das nichts. (Gerade deshalb gibt es dafür ja berufsmäßige Lehrer, weil das eben etwas ist, was man sich nicht alleine beibringt...)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Musikalisch unterwegs seit über dreißig Jahren.
Sad203968 
Fragesteller
 20.05.2022, 20:29

Grundsätzlich stimmt schon , nur , ich habe nicht ganz alleine angefangen , ein guter Freund ist ein improvisierer , er kann sehr gut Klavier spielen , er hat mir die Sitz Position gezeigt , wie man die Finger zusetzen hat und wie man die Pedale benutzt 👌 , sonst weiß ich nicht was ich falsch mit Noten lesen machen würde , denn Noten lernen ist ja nichts verkehrtes nur ein Lehrer würde jeden kleinen Fehler zeigen und würde viel weniger Zeit kosten oder nicht

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