Kann man Klaviersüchtig werden?
Ich hab vor etwa 3 Jahren autodidaktisch das Klavierspielen angefangen und spiele seitdem fast jeden Tag etwa 1-4 Stunden in vielen kleinen Abschnitten (hab zuhause ein keyboard in meinem Zimmer).
Seit etwa einem Jahr kann ich Problemlos zweihändig improvisieren. Seit dem Zeitpunkt habe ich aber in Gedanken auch immer die Tasten vor mir. Dabei fühlt es sich so an, als ob ich wirklich spielen würde, oft sind es nur kurze Melodien von 3-6 Noten auf einem engen Bereich. Ab und zu bewege ich dazu auch unbewusst die Finger. Ich höre dabei auch die Noten. Manchmal, wenn ich die Stücke versuche in echt zu spielen, stimmen die Noten überein, manchmal ist es ganz was anderes.
Das Problem ist, dass ich mich wegen dem Klavier nicht mehr konzentrieren kann. Überall wo ich bin erscheint mir das Bild vom Klavier und den Tasten und die Musik die dabei rauskommt. Hab seitdem auch schwere Schlafstörungen, weil ich die Bilder nicht aus dem Kopf kriege und dann liege ich bis morgens um 4 da und zucke mit den Fingern.
ich hab für 1-2 Wochen versucht, das Klavierspielen zu beschränken und bin auf Violine umgestiegen, oder hab mich mit Gitarre abgelenkt, aber dadurch wurde das mit dem Klavier nur ncoh intensiver. Nun möchte ich wissen, ob das ein bekanntes Problem ist und wenn ja, was man dagegen tun kann.
6 Antworten
Damit Du Dir nicht wie ein Wunderkind vorkommst, teile ich Dir mit, daß mein Klassenkamerad U. H. - heute in einem internationalen Orchester in GB, das regelmäßig nach Japan düst - tgl. 6 Stunden Klavier und Cello geübt hat (während der Schulzeit - ich konnte ihn mal einen Tag ohne sein Wissen beobachten!). Abends spielte dann die ganze Familie gemeinsam - mir zu Ehren. Zum Abitur hatte er bereits 3 Semester an der Musikhochschule hinter sich und hat es dann auch noch innerhalb des letzten Jahres geschafft, von einem Notendurchschnitt 3-4 auf 1 bis 2 zu kommen. Um Meister zu sein rechnet man mit 10-tsd. Übungsstunden - in was auch immer. Kann man Dein Keyboard eigentlich auf CEMBALO-artige Klänge umstellen ? Das wurde mich reizen. Magst Du die technische Bez. D. Keyboards/Fa. hier mal angeben (falls ja) ?
Ich habe keinesfalls gemeint, dass ich ein "Wunderkind" oder sowas bin, wollte nur sagen, dass ich darunter leide. Ich habe Musik nie gelernt und spiele auch dauernd Fehler und kann nicht mit anderen Leuten mithalten, die das wirklich gelernt haben.
Was du mit dem Keyboard meinst versteh ich nicht so richtig, es hat eben alle standard MIDI-töne. Es ist ein Roland EM-15 falls dir das weiterhilft.
Die Musik will aus dir raus, dann lass sie raus - Suche nach anderen "Besessenen", Gitarristen, Schlagzeuger.., tu dich mit ihnen zusammen und macht Musik.
Du siehst ja selber, dass es nichts bringt, diesen Drang unterdrücken zu wollen.
Die Musik ist offensichtlich dein Weg - gehe diesen Weg. Warum machst du ein Problem daraus? Freue dich doch über dein Talent!
Mein lieber Junge - ich bin fast 46 - ich habe in meinem Leben immer wieder was geändert- und ich werde auch jetz in nächster Zeit wieder was ändern. Denn ich bin auf Erden, um in Freude leben zu können. Mein jetziger Arbeitgeber lässt sich mit meinem Gewissen nicht vereinbaren. Darum bin ich zur Zeit auf der Suche nach Kursen und Möglichkeiten, wie ich mit meinen Talenten Geld verdienen kann - habe nämlich 2 Kinder zu ernähren.
Ich rate dir wirklich, deine Freude am Spiel nicht zu unterdrücken sondern auszuleben. Wenn du dazu stehst und dein Talent bejahst, werden sich dir auch Möglichkeiten eröffnen. Bitte!!!
Das, was Du hier beschreibst nennt man nicht Krankheit sondern Begabung. Unter dieser "Krankheit" litten meines Wissens nach Mozart, Beethoven und Bach.
Als Therapie schlage ich Dir vor: Mach die Sache zu Deinem Beruf!!! Ich wäre froh, wenn einer meiner Schüler dieses Leiden hätte.
Erfreue Dich doch Deines schönen Hobbys! Ich halte die Frage für falsch gestellt ... es ist schön zu lesen, dass Du weit über drei Stunden pro Tag spielst! Das bereichert Dich mehr und mehr. Ja ... je länger man spielt je mehr will man haben ... Im übrigen auch ich spiele tgl. mindestens drei Stunden täglich, wovon eine gute Stunde nur an Fingerübungen draufgeht. Allerdings spiele ich nicht auf ein Keyboard sondern auf einen Bechstein^^. Es ist schon ein Unterschied ob Akustisch oder elektronisch. Hast Du gewichtete Tasten? Wenn nein und Du solltest einmal an einem richtigen Klavier bzw. Flügel sitzen, bekomme keinen Schock. Eine ganz andere Baustelle ...
ja ich hab akustisches klavier natürlich viel lieber als ein keyboard (meins ist nicht gewichtet) und man kann mit viel mehr Gefühl spielen. Ich hab bisher immer in jeder freien Pause in meiner alten Schule auf dem Klavier gespielt, aber da kann ich jetzt nicht mehr zurück :( Hab auch schon gedacht mir ein Klavier zu kaufen und wahrscheinlich erst mit einem elektrischen Klavier mit gewichteten Tasten und Pedalen anzufangen, aber leider ist das finanziell außer Reichweite. Ein gebrauchtes Klavier geht auch nicht, weil da ja selten funktionierende elektrische Klaviere zum Angebot stehen, aber für was anderes hab ich im Moment keinen Platz.
man kann nach so ziemlich allem süchtig sein, spielautomaten, alkohol, drogen, tv, pc, etc..... warum nicht auch nach klavier? nur hier ist es schwer eine beratungstelle zu finden. denke mal das es ein ehr seltenes problem ist. villt. solltest du erstmal mit freunden oder der familie drüber reden. versuche einfach mal dein klavier spielen ein wenig abzubauen. aber langsam.
naja ich habe mich vor einigen Jahren schon für einen anderen Weg entschieden: Bildende Kunst. Musik war für mich da zwar immer begleitend aber da ich über keinerlei musikalische Ausbildung verfüge, blieb das immer im Hintergrund.
Und die Suche nach anderen "Besessenen" finde ich sehr schwierig, die meisten die ich kenne haben entweder keine Motivation zum Spielen oder sie wollen sich nicht auf das Niveau eines "Nichtakademikers" runterlassen.
Ich bin jetzt 20 und ich glaube es ist jetzt schon zu spät, was groß zu ändern.