Kokain macht alles kaputt?
Mein Freund sollte jetzt eigentlich in seiner Therapieeinrichtung sein. Er war seit Monaten clean, wir hatten tolle Pläne und er hat sich um sich und auch um mich sehr bemüht. Wir sind erst frisch zusammen, kennen uns aber schon ewig, er ist was besonderes für mich und ich hatte das Gefühl das es echt ist was wir haben. Jetzt hat er letzen Samstag die Therapie abgebrochen und kokst seitdem um sein Leben. Samstag/Montag/Donnerstag kam er kurz. Jedes mal um zu beichten oder nach Geld zu fragen. Ansonsten ist er nicht erreichbar, schiebt mich aufs Abstellgleis und vergisst uns. Als hätte er nun andere Prioritäten. Sitze seit einer Woche zuhause, mach mir Sorgen, erreiche ihn nicht und hab keine Ahnung wo er ist. Habe Angst das er sich zum zweiten mal total in den Drogen verliert. Koks, Party und Frauen. Sein Kick wenn er die Welt ausblendet. Ich scheine ihm egal zu sein, sonst wäre es wichtig das ich hier leide. Trotzdem fordert er da sein in Form von Geld&das ich seine Sachen aus der Einrichtung hole. Traut sich nicht selbst. Ich bin total überfordert damit. Bis vor einer Woche war alles super schön, tolle Pläne, ein tiefes Gefühl füreinander und von einer auf die andere Sekunde ist es als hätte jemand auf Stopp gedrückt! Wie soll ich ihm begreifbar machen, das ich gehen muss wenn er mich so behandelt als wäre ich nicht da und alles andere ist wichtiger? Kann man jemandem der kokst, überhaupt ein zufriedenes Gefühl fürs Leben geben oder sollte man so jemanden ziehen lassen? Es tut echt weh grade und er sieht es nicht mal :-(
7 Antworten
Bei harten Drogen kannst Du nix tun. Ziehen lassen ist meistens das beste für den nicht konsumierenden.
Oft ist die Droge stärker als alles andere. Das bemerkst Du an Dingen wie "nach Geld fragen"
Es soll Therapieeinrichtungen geben, bei welchen man bei einem Verstoss raus fliegt. z-B. "konsumieren".
Meistens wenn Drogen mehr Geld benötigen als man einnimmt, fängt "das falsche" an.
"klar" ist bei konsum oft fraglich. Hat man sich für den "entzug" entschieden, weill mal wieder die letzten tage zu wenig geld für den "täglichen kick" übrig war, oder weil er bermerkt hat, das er so wie er lebt eigentlich gar kein Leben hat und "zurück auf diesen Planeten" finden will. Wieder mitbekommen was um ihn und vorallem "IN IHM" abgeht.
Viele wissen dass sie zum a"_loch muttieren, und schwanken dann zwischen wut auf die sucht und sich selber und hass/liebe auf jene welche ausbeutbar wären.
Schwehr zu erklären und die richtigen worte zu finden...
ps
Denk vorläufig nicht an "wir". Er muss. Du nicht.
Mit klar meinte ich, das er seit einigen Monaten nicht konsumiert hat, die Therapie sollte ihn festigen. Nur hat sie das genaue Gegenteil bewirkt und jetzt wo er wieder dieses High Gefühl hat, wird dieser Gedanke keine Rolle mehr spielen. Zwingen kann man ihn ja nicht. Würde ja auch keinen Sinn machen. Es ist nur so bitter das er nicht sieht was er anrichtet und das es ihm egal ist. Ich schreibe mitten in der Nacht mit wildfremden Menschen und heule mich aus. Frage mich nur was er erwarten würde wenn es umgekehrt wäre :-?
etwas ähnliches wie du jetzt erwartest. weisst du, bei koks kann ein problem entstehen, dass du dich "gut" fühlst. Jetzt nicht direkt auf den zustand bezogen, sondern auf die persönlichkeit. Beim "normalen" selbstwertgefühl bist du vielleicht im selbstbild "ok". Mit Koks "gut" oder"einfach Genial".
Es steigert das selbstbewusstsein und selbstwertgefühl ins unatürliche hoch.
Anfangs ist man noch nicht Arrogant, sondern eben- gut und irgendwie der beste.
somit bist Du, wenn es um ihn geht unter koks "einfach nichts". Er hat recht und du verstehst es nicht. Denn- Er ist gut, sehr gut und genial.
(Bitte nicht falsch verstehen, erklährungsversuch wie es aus der sichtweise eines konsumierenden sein könnte)
Wenn sein selbstwertgefühl, selbstbild im "normalzustand" schon angeknackst ist, was passiert dann wohl wenn er konsumiert, sich "hochpuscht" und nach dem relativen kurzen rausch (30min -90min) "freebase" ein paar sekunden, "runterfällt"?
Das normale gefühl über sich selbst fühlt sich dann schlimmer an als vor dem kurzen "Tripp" und dann ist jeder schuld welcher nicht zulässt, dass man nicht mehr gut ist.
Uff- hoffe verständlich.
(... nicht zulässt dass man gut ist = Drogen bekommt, einem hilft an die drogen zu kommen = Geld oder Quelle, sprich Dealer besorgen, vermitteln)
noch ein gedankengang:
WIR müssen schauen dass ich zu drogen komme damit ICH mit mir und somit mit DIR klarkomme...
Ich verlange nicht mal viel. Nur das ich mir keine Sorgen machen muss und das er mich nicht verarscht.
Wenn ich über ihn nachdenke, will ich mir anmaßen zu sagen: Er hat kein Selbstbewusstsein, dabei ist er ein toller Kerl und sieht es nicht. Das merkt man in vielen Dingen in denen er Bestätigung sucht. Wenn er diese hat, braucht er auch schon die nächste Bestätigung. Er ist unzufrieden mit sich und seinem Leben. Das schlimme ist für mich zu lesen wie Koks wirkt. Ich stelle mir dabei immer wieder die Frage, wie man jemanden vermitteln soll, das das normale Leben schön sein kann? Oder wie er das von selbst checken soll? Dieser Kick ist ja nur für den Moment real. Als ich gestern zu ihm sagte, das ich es vllt einfach selbst probieren sollte, um ihn zu verstehen, wurde er sauer. Ich würde so ein Dreck nie anrühren, aber ich wollte seine Reaktion sehen. Er wurde sauer, also weiß er schon irgendwie das es Mist ist. Da ist er dann aber wohl, der Teufelskreis von dem alle sprechen :-(
jein- das heimtückische ist das "unterbewusste" am Rausch.
Nehmen wir mal die zufriedenheitsskale von -10 - +10
Wenn dein Freund auf -2 ist, dann kann in koks (unterbewusst) bis auf +20 pushen, dafür fällt er danach auf -5 runter...
anfangs merkst du gar nicht was da abgeht. falsche drogenprevention. man sieht nämlich keine rosa elephanten und was weiss ich...
Er weiss das das leben schön sein kann. vielleicht hat er angst verletzt zu werden?
Die meisten süchtigen wissen dass sie in der sh-eisse sind. Und falsch.
haben jedoch angst vor dem "normal" zustand oder daran zu arbeiten. Dies verlangt nämlich den eigenen schutzmantel abzulegen... Man muss sich jemandem so preis geben wie man wirklich ist.
Er weiss das er sich selber am zerstören ist und will nicht das du dich auch noch wegen ihm zerstörst. (wenn du einmal versuchst)
Könnte zu selbsthass führen, oder? (du konsumierst wegen ihm und zerstörst dich wegen ihm was ihm bestätigt dass er "nichts wert ist")
Nur einmal konsumieren gibt es nicht... Das weiss er.
Weisst Du anfangs spührt man nicht das man süchtig ist...
ps
vergleich es mit dem raucher. der ist genau so doof. zerstört sich für nix und weiss es. wird immer teurer, man hat wirklich nix davon, und macht trotzdem weiter. der kokser spührt wenigstens was... :-/
Was der Raucher nicht weiss, dass mit jedem Zug "Glückshormone" und Dopamin (Psychisches Gleichgewicht) ausgestossen wird. (nikotin benötigt nur ein paar sekunden bis es beim Hirn angelangt ist)
Das ist nämlich das was der raucher vermisst wenn er nicht mehr den glimmstängel bekommt.
An einer Zigarette zieht man 10-15 mal, = 10-15 "Drogen stösse im Hirn" was ist denn da noch der Spray, welcher nur einen, wenn auch höher dosierten stoss auslöst?
Also beruhigst du dich eigentlich, perfiderweise auch noch vom entzug durch eine neue zigarette um dein psychisches gleichgewicht wieder herzustellen.
Was er auf diese weise mit jener substanz sich antut, dass muss ihm klar werden.
(umdenken gefordert)
Das mit dem pushen usw leuchtet mir ein. Macht mich nur nicht unbedingt ruhiger, denn dann will man mehr und ich weiß das er das Gefühl danach nicht lange aushält, es zeigt ihm Zuviel auf mit dem er sich nicht beschäftigen will. Er hat mir schon echt viel anvertraut, denke aber das war nur oberflächlich angekratzt, da schlummert ein riesen Berg in ihm, den er besteigen müsste. Hab mir echt gewünscht das ich ihm einen Halt geben kann und das er dadurch Kraft findet das durch zu ziehen, aber seine Mauer war schneller oben als ich schauen konnte. Mir bleibt jetzt eh nur abzuwarten ob er das Wochenende kommt wegen seinen Sachen oder ob ich ziehen lasse und ihn gegen die Wand laufen lasse. Aufhalten kann ich ihn ja offensichtlich nicht.
Ich hoffe das ich ihn nochmal zum Gespräch bekomme. Ich versuche ihm das klar zu machen, nur er muss auch hinhören.
reden nützt nix- tu dir einfach nicht selber weh indem du auf etwas unmöglich eintretendes hoffst. Beobachte einfach ohne zu werten was beim nächsten zusammentreffen ist. und sollten deine Alarmblocken klingeln, dann-
höre auf sie.
Stell Dir noch eine Frage: Warum er? Was suchst du bei ihm, Was kann er Dir geben oder was erhoffst Du dir das er Dir gibt?
Es gibt Menschen, welche sich bewusst eine Person auswählen, sei es Freundschaftlich oder für eine Beziehung, welche "nur destruktiv" sein kann. Gib einfach darauf acht, dass du dir nicht selber "ein paar knallst", z.B. um dich wieder mal selber zu spühren.
Geredet habe ich schon soviel, es nützt nicht, da muss ich dir leider recht geben. Ich hoff eigentlich darauf das er sieht das wir was besonderes haben und da was großes draus werden könnte, wenn er das will und das er mich nicht so hart ausschließt. Vllt bin ich ihm aber auch egal, jetzt wo er seinen Kick hat. Vllt sollte ich auch aufhören in wir zu denken. Es geht um ihn, er hat das Problem und es muss von ihm kommen, nicht von mir.
Und warum er? Weil er ein toller Mensch ist, wenn er bei sich ist. Ich mag seine Art über Dinge nachzudenken, ich kann mit ihm lachen und weinen, er ist einer der wenigen Menschen denen ich alles anvertrauen kann. Er ist intelligent, ich liebe seinen Humor. Er ist fürsorglich, liebevoll, zärtlich, aufmerksam. Wir haben beide viel ähnliches erlebt und können vieles voneinander verstehen. Ich fühle mich bei ihm einfach wohl und kann ich selbst sein. Wir hatten tolle Monate, richtig coole Pläne, wollten wegziehen, neu anfangen und uns was aufbauen. Bis er vor Einer Woche durchgeknallt ist und das aus dem nichts heraus. Jetzt ist er nicht mehr zu greifen und es scheint ihm nicht mehr wichtig zu sein. Sein nächstes Autauchen wird es zeigen ob ich das aufrecht erhalten kann oder nicht. Wenn er überhaupt wieder auftaucht. Glaub er begreift nicht mal das man sich sorgen macht
Es gibt auch Menschen die wollen nicht dass man sich Sorgen um einen macht. So paradox es auch tönt, es könnte einen am Absturz hindern was dann zu einem "unverständlichen" aggresiven verhalten führt.
Naja- Viel glück und- "erkentnis zwischen wunsch, tatsache und realität"
Oh man, das ist ein kniffige Situation. Also, wenn ich hier direkt lese, verlass ihn oder lass ihn ziehen, da würde ich erstmal null wert drauf legen, schließlich gibt es einen Grund warum ihr zusammen seid und du so Gefühle für ihn hast.
Wenn ich mir so vorstelle das mein baby ein Problem hätte, würde ich einiges dafür tun, mit ihr dadurch zu gehen, es Sei denn er bzw. Sie würde mich komplett verarschen.
Versuch mal die Situation aus einer anderen Perspektive zu betrachten. Nicht in der “oh ich bin so verliebt“ Sicht, sondern einer realistischen
Hoffe es wird wieder ;-)
Ich habe wirklich Gefühle für ihn und ich weiß nicht was ich machen soll. Ich verstehe ihn, ich habe Verständnis für Auslöser, Handeln und Rückfall, aber er belügt mich. Entweder aus Scham oder aus Schwäche. Ich habe ihm mehr als deutlich gesagt das ich da bin. Das ich durch die Hölle mit ihm gehe wenn er mich lässt und das wir eine Lösung finden. Das ich ihm den Halt geben will der ihm fehlt, aber es kommt nicht an, als erzähle ich es der wand und das tut echt weh
Er kann es nicht sehen so hart es klingt. Er ist völlig in der Gewalt der Drogen gefangen. Was der Auslöser war, für den Absturz weiß ich nicht aber du musst stark sein und gib ihm kein Geld oder hol nicht seine Sachen. Wenn er es selber nicht kann darfst du ihn nicht unterstützen sich zu zerstören. Auch wenns weh tut, lass ihn jetzt gegen die Wand fahren und wenn es für dich nicht geht brich (erstmal) den Kontakt ab
Naja, ich überlege noch ob ich die Sachen hole und ihn dann ziehen lasse. Dann weiß ich für mich das ich alles gemacht habe und nun nichts nehe
Eigentlich glaube ich muss man für seinen Partner auch etwas aushalten können, aber irgendwie macht es mich verrückt nicht zu wissen wo und bei wem er ist
Uff er hat ein echtes Drogenproblem und noch dazu weiß ich nicht ob da irgendeine Form von Liebe hinter ist wenn er dich nur als Geldquelle sieht.
Er muss glaub ich in ne Sucht Klinik aber um das abzulegen muss er das auch wollen.
Oha.
Zieh klare Konsequenzen. Solange er nicht von allein am ende ist wird er weiter machen. Es wird sich nicht so einfach ändern. Gib ihm kein Geld mehr und Lauf ihm nicht nach...
Leichter gesagt als getan. Man schaut quasi zu wie sich jemand kaputt macht
Die Einrichtung ist gelaufen, wenn dann brauchen wir eine neue für ihn und darauf muss er sich jetzt in dem Wahn erstmal entscheiden. Die erste jetzt, für die hat er sich ja im klaren Kopf entschieden