Könnte man tatsächlich dauerhaft im Wohnmobil leben?
Klar weiß ich, das es einige totale Freaks gibt, die dauerhaft im Wohnwagen oder Wohnmobil leben. Es gibt ja auch wirklich viele besondere Lebensformen für besondere Leute.
Allerdings höre ich jetzt immer mehr von irgendwelchen Menschen, gerade solche kurz vor Ende des Berufslebens, die ihr Haus verkaufen sich für 70 tsd ein gutes Wohnmobil kaufen und da dauerhaft drin leben. Im Sommer in Andalusien sind und wenn es dort nervt wieder herkommen und bei irgendwelchen Verwandten oder Bekannten im Garten stehen oder auf der Pferdewiese oder so.
Also, was ich sagen wollte, das sind keine Freaks sondern eher ganz normale Leute, Ende Mitte 50, die ihre Arbeit vorzeitig aufgeben und das Leben genießen.
Ist das nicht der totale Verzicht? Immer diese Enge usw? Oder ist das wirklich ein ziemlich gutes Leben wo man quasi nichts vermisst?
Ich meinte nicht diese Van Life Leute, die Arbeitslos und langhaarig durch die Welt tingeln und ihre Brötchen als influenca und Blogger auf YouTube verdienen sondern ich meinte eher ganz normal Mainstream Leute, die nicht ihr Leben im Wohnmobil öffentlich stellen sondern zb von ihren Hausverkauf dann bis zur Rente leben.
Kennt ihr solche und was berichten die? Geben die es nach 2-3 Jahren wieder auf oder gefällt es wirklich?
10 Antworten
Ich arbeite seit letztem Jahr jeden Sommer 3-4 Monate in einem Restaurant am Strand in Zeeland (Niederlande) und kriege dort von den Eltern der Eigentümerin immer einen festliegenden Caravan auf ihrem Minicamping als Unterkunft gestellt. Also nicht so einen zum rumfahren, so einen, der fast wie ein kleines Haus ist, nur halt aus Metall und Plastik. Der ist zwar alt und von außen hässlich, aber drinnen gepflegt und gemütlich und außerdem recht groß. Zwei Schlafräume, ein kleiner und ein größerer, letzterer mit großem Bett, eine Sitzecke mit Tisch, eine große Wohnzimmerecke mit großen Fenstern, Kühlschrank, Gasherd, Spülbecken und Klo. Nur zum Duschen muss ich raus. Ich habe Platz genug und fühle mich darin wohl und zu Hause, auch der Campingplatz gefällt mir, er ist recht klein und man hat weitgehend seine Ruhe, tagsüber bin ich aber eh arbeiten oder unterwegs. Ich bin ganz sicher keiner der von dir beschriebenen Stereotypen und würde mich als ziemlich normal bezeichnen. Ich bin 37 (sehe aber jünger aus). Ich könnte mir aber ehrlich gesagt nicht vorstellen, da auch im Winter zu wohnen, da es schon im Sommer in kühlen Nächten innen ziemlich kalt wird und das Ding keine Heizung hat, bzw. nur so einen kleinen Heizlüfter.
Es gibt auch Leute, die nach einem langen Berufsleben gerne mehr Zeit haben, gerne reisen und mit wenig zufrieden sind.
Ich kenne einiger dieser Leute.
Das sind nicht „ganz normale Leute“, sondern ein besonderer Menschenschlag. Denn ja, es ist etwas ganz anderes wenn man dauerhaft in einem kleinen Wohnmobil lebt. Man muss materiellen Verzicht leben.
Die meisten, die ich kenne, machen das nur ein paar Jahre. Dann werden sie wieder sesshaft.
Ja, könnte man.
Ich kenne Leute, die Überwintern im Wohnmobil und sind den rest des Jahres Dauercamper.
Sie sind aber icht Autark/Energieautark.
Ich denke, der Verzicht hat auch seinen Reiz.
Hauptproblem in Deutschland ist, daß Du immer noch so etwas, wie eine Ladungsfähige Anschrift brauchst für Post, insbesondere Behördenpost und auf die Adresse, wo dein Fahrzeug angemeldet ist.
Bei den Youtue-Leuten ist auch nicht immer alles Gold, was glänzt.
Ich kenne niemanden, der dauerhaft im Wohnmobil lebt.
Ein Paar aus meinem Bekanntenkreis ist mit Ü40 aus dem Berufsleben ausgestiegen und kann von seinen Ersparnissen leben. Die haben noch ein Häuschen, sind aber auch viel auf Reisen. Frugalität als Lifestyle haben die schon betrieben, bevor irgendwer Bücher darüber geschrieben hat.
In Nordamerika tun das übrigens sehr viele "Freaks", einige not gedrungen, andere aus freien Stücken, weil sie im Alter mobil sein wollen und sich Snowbirds nennen.