Könnte man Minitauchflaschen oder gar nur Mundstücke entwickeln die mit über 1000 bar aufgepumpt werden können?

5 Antworten

Kann man Flaschen entwickeln die 1000bar aushalten? Ja. Macht das Sinn? Nein.

Ab ca. 350 bar fängt Luft an Eigenschaften einer Flüssigkeit anzunehmen. Dadurch steigt der Kompressibilitätsfaktor stark an und man bekommt immer weniger Output für den selben Input (Sprich ich muss immer mehr Energie aufwenden um selbst kleinste Mengen an mehr Luft in die Flasche zu bekommen). Bei 1000 bar liegt der Faktor jenseits der 2,0 (sprich für 1 bar Luftverlust bekomme ich nur noch 0,5 bar aus der Flasche). Gleichzeitig steigt die Erwärmung der Flasche immer weiter an (da ich mehr Energie rein stecken muss).

Der Letzte Sargnagel im Prozess sind die Kosten für Flasche, Atemregler, Kompressor, Strom und Wartung die ins exorbitante steigen (1000 bar machen nur noch teure Industrieanlagen, die Druckbehälter, Filtergehäuse und Druckleitungen unterliegen strengeren Kontroll- und Betriebspflichten und die Anlagen schlucken den Strom kleiner Kraftwerke). Selbst im Industriellen Bereich werden solche Drücke nur da eingesetzt wo es keiner andere Möglichkeit gibt. Fürs Tauchen ist sowas vollkommen ungeeignet.

Selbst wenn man all dies außer Acht lassen würde: Die Abkühlung die beim entspannen der Luft von 1000 auf 10 bar (Mitteldruck im Atemregler) auftritt, würde jeden Atemregler sofort zu einem Eisklotz gefrieren lassen. Das wäre nicht mehr Sinnvoll handlebar im Atemregler mit beweglichen Teilen.

Woher ich das weiß:Hobby – VDST TL**/Nitrox TL**/Trimix*/Gasblender*/Medizinausbilder

Sicher. Die Frage ist nur, was für ein Rattenschwanz diese Forschung mit sich bringen würde. Häufig müssen erst andere Entdeckungen/Erfindungen gemacht werden, bevor man an anderer Stelle weiter kommt.

Natürlich, es gibt bereits Hochdruckspeicherflaschen die 1000bar aushalten.

Und ein pupsnormaler HD Schlauch zu nem Tauchflaschenfinimeter hat auch schon zumindest nen Berstdruck von 1200bar.

Man muss das nur noch auf Tauchformat bringen und entsprechend verstärken. Ob das dann allerdings noch jemand bezahlen will?

Woher ich das weiß:Hobby

Ich bin jetzt kein Physiker.

Aber je kleiner die Flasche wäre, desto grösser wäre die Belastung auf nen Quadratzentimeter.

In meinen Augen gibt es momentan kein Material, dass das aushalten würde

Klar, kein Problem, man muss nur die Behälterwand dick genug machen. Das Problem wäre aber das kleine Volumen, sodass der Luftvorrat nicht lange reichen würde.