Könnte es (rein theoretisch) im Bodensee zu einem Tsunami kommen?

10 Antworten

Wenn der Impuls stak genug ist um die Wassermasse von der Oberfläche bis zum Grund(oder anders herum) in Bewegung zu setzen(das ist ja da gefährliche an Tsunamis und unterscheidet sie z.B von Sturmwellen,die nur einige Meter tief reichen),kann auch im Bodensee ein "Tsunami" entstehen.Natürlich nicht vergleichbar mit einem im Ozean.

Ja, das kann passieren. Da ein Erdrutsch als Auslöser dort kaum vorkommen kann gehen die größten Gefahren von Erdbeben aus. Der Verlauf des Sees (OSO-WNW-Richtung) weist bereits darauf hin, dass er in einer Schwächezone der Erde liegt (ansonsten müsste er die N-S-Richtung haben, da die Gletscher in dieser Richtung ins Alpenvorland flossen). In der westl. Verlängerung des Sees befindet sich außer dem Hegau-Vulkangebiet auch der Bonndorfer Grabenbruch, der in seiner westl. Fortsetzung auf den Oberrheingraben trifft (genau an dieser "Kreuzung" liegt das Vulkangebirge Kaiserstuhl). Ein Meteoriteneinschlag im östlichen Seebereich könnte (nach Berechnungen) im Untersee und Überlinger See Wasserwellen von bis zu 40m Höhe erzeugen! Das würde auch die Stadt Singen zerstören. Aber die Wahrscheinlichkeit, dass das passiert ist sehr gering, fast null - aber nur "fast".

Ich schätze mal ,der Bodensee hat nicht genug Wasser, um eine solche Monsterwelle auszulösen

nein, der bodensee st zu klein. außerdem liegt er soweit ich weiß nicht in einer erdbebenzone, das heißt, dass es dort gar kein stark genuges erdbeben geben kann.

Über ein Jahr später beschäftige ich mich mit der gleichen Frage. Gründe für Tsunamis innerhalb geschlossener Gewässer: 1) Erdbeben (Klar) 2) Hangrutuschungen/Bergstürze von benachbarten Bergen 3) Unterseeische Rutschungen (Vorkommen häufig am Kontinentalhang, Grenze zur Tiefsee) 4) Meteoriteneinschlag (indiskutabel).

Dass es noch keine Tsunamis in Seen gab stimmt nicht. (Vierwaldstätter See 1601, Hangrutschung, 4 Meter höhe; Vajont, Italien 1963, Bergsturz in einen Stausee) Der höchste von Menschen jemals registrierte Tsunami wälzte sich durch die Lituya Bay, Alaska, 1958, von der Landseite her mit bis zu 150 Mtern Höhe zum Meer. Hervorgerufen durch einen Bergsturz.

Das für den Bodensee noch denkbarste Szenario wäre eine unterseeische Hangrutschung ausglöst durch ein Erdbeben. Dabei würde aber ein starkes Beben alleine nicht ausreichen, denn es müsste zu dem sogenannten Boderverflüssigungseffekt kommen und der setzt meist ein langanhaltendes Beben vorraus (3-4 min) muss dafür auch nicht so heftig sein (geht auch unter 6.0).