Könnte eine Frau Kardinal werden?
ich meine in der Theorie spricht doch nichts dagegen wenn ich das richtig verstanden habe. Es ist mMn vollkommen vereinbar mir dem kanonischen Recht. Man müsste es nicht mal ändern. Oder?
7 Antworten
Es gab vor langer Zeit Laienkardinäle. Das kann theoretisch eine Frau sein. Sie könnte aber nicht die Priesterweihe und nicht die Bischofsweihe empfangen. Also nicht die Messe feiern, nicht die Beichte hören, etc. Das wäre sehr seltsam und macht nicht wirklich Sinn. Deswegen gibt es das auch nicht mehr.
Frauen haben andere Aufgaben.
Sie werden erst Kardinäle, wenn die Kirche keine Mitglieder mehr hat und man sie deshalb mit Steuergeldern am Überleben hält.
Theoretisch wäre das möglich, praktisch wohl kaum.
Der Kardinal ist ein Ehrentitel, kein Weiheamt, obwohl er meist aus der Reihe der Bischöfe gewählt wird. Es ist ein Titel, der sich aus dem römischen Klerus ergeben hat und heute das Gremium bildet, das den Papst berät und dessen allerwichtigste Aufgabe die Wahl eines neuen Papstes ist. Es stimmt, dass es bis ins 19. Jahrhunderte auch Einzelfälle von Laien gegeben hat, die diesen Rang hatten.
Von daher stünde der Erhebung von Frauen in den Kardinalsstand nichts im Wege, zumindest spricht kein göttliches Gebot dagegen. Bei Synoden und Konzilien gab es bereits im Mittelalter die Überlegung, ob man damals die recht mächtigen und sehr einflussreichen Reichsäbtissinnen hinein nehmen sollte, die ja nun auch wirklich einen Status hatten, der fast einem Bischof gleichkam.
Praktisch wird es wohl kaum Kardinälinnen geben. Dabei spielt der Mut eines Papstes, diesen Schritt zu tun, keine Rolle. Es geht vielmehr um die Frage, ob und wie über Jahrhunderte in der Tradition Gewachsenes einfach abgeschnitten werden kann.
Nein, das ist nicht möglich, weil Kardinäle geweihte Priester sein müssen. Siehe Can. 351 §1 CIC: "Der Papst wählt die Männer, die zu Kardinälen erhoben werden sollen, frei aus; sie müssen wenigstens die Priesterweihe empfangen haben, sich in Glaube, Sitte, Frömmigkeit sowie durch Klugheit in Verwaltungsangelegenheiten auszeichnen; wer noch nicht Bischof ist, muß die Bischofsweihe empfangen."
Theoretisch ja, aber nur sehr theoretisch.
Das Kirchenrecht bestimmt, dass ein Kardinal bei der Ernennung wenigstens Priester sein muss. Frauen würden somit von vornherein ausscheiden.
Aber der Papst ist ja auch Gesetzgeber und könnte das Kirchenrecht an dieser Stelle ändern und aus Grundvoraussetzung z.b. Firmung vorschreiben. Dann könnten auch Frauen ernannt werden - die dann aber nicht die Bischofsweihe empfangen könnten, die das Kirchenrecht ebenfalls vorschreibt. Auch hier könnte der Papst Änderungen vornehmen. Allerdings macht es durchaus Sinn, dass Kardinäle zugleich Bischöfe sind.