Könnt Ihr mir das Wort "Nazi" definieren?
Einmal bitte so kurz wie möglich und dabei auch so detailliert wie möglich.
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Meine Definition:
Eine Person die:
- den Nationalsozialismus in Teilen/Aspekten oder in sein Gesamtheit als politischen Ideologie annimmt und als politisches System etablieren will
Aspekte Nationalsozialismus:
- Ein Nationalstaat welcher als Grundlage hat nur Menschen zu beherbergen, welche der eigenen Ethnie durch Abstammung oder durch gleiche körperliche Merkmale umfassen (Rassismus)
- Ausrottung/Ausgrenzung von Personen aus diesem Nationalstaat, welche nicht in das zu erzeugende Bild der Gesellschaft passen (ethnische Säuberung)
- Die Idee das eine Rasse/Ethnie anderen Rassen/Ethnien überlegen ist und sich aus dieser Hierarchie eine Weltordnung ergeben soll.
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Kürzer und nach meinem höchst eigenen Verständnis genauer bekomme ich es nicht hin.
3 Antworten
Nazi" ist eine Kurzform für einen Anhänger des Nationalsozialismus. Es ist eine abwertende Bezeichnung, die auch in der Alltagssprache verwendet wird. Historisch wurde der Begriff vor allem für Mitglieder der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP) und des NS-Regimes verwendet.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Deutschland durch die Siegermächte – insbesondere Frankreich und Großbritannien – massiv unter Druck gesetzt. Der Versailler Vertrag von 1919 brachte nicht nur territoriale Verluste, sondern vor allem hohe Reparationsforderungen, die Deutschland über Jahre wirtschaftlich lähmten. Die Situation war so drastisch, dass man von einem politisch motivierten wirtschaftlichen Zermürbungskurs sprechen kann.
Ein zentraler Punkt war die Verlust der Kontrolle über die Reichsbank und die zunehmende Abhängigkeit von ausländischen Krediten, vor allem aus den USA. Deutschland hatte in der Kaiserzeit begonnen, sich ein vom britischen Pfund und dem US-Dollar unabhängiges Finanzsystem aufzubauen. Nach dem Krieg war dieses Ziel zunächst vollständig verloren: Die Reichsbank wurde unter Kontrolle der Alliierten gestellt, und Deutschland wurde gezwungen, seine wirtschaftliche Souveränität in weiten Teilen aufzugeben.
Die darauf folgende Hyperinflation von 1923 war das Resultat einer extrem angespannten Lage: Reparationsdruck, politische Instabilität, Ruhrbesetzung durch Frankreich und Belgien und eine Regierung, die als Reaktion die Geldpresse laufen ließ. Diese Entwicklung war für viele Deutsche traumatisch – Ersparnisse wurden wertlos, das Vertrauen in Staat und Währung wurde zerstört.
Dass diese Entwicklung billigend in Kauf genommen wurde – oder gar gezielt herbeigeführt wurde, um Deutschland als Konkurrent wirtschaftlich auszuschalten – ist ein verbreiteter Vorwurf in der historischen Debatte. Historiker streiten bis heute, wie gezielt die Maßnahmen wirklich waren. Fest steht aber: Die wirtschaftliche Strangulierung nach dem Krieg schuf einen Nährboden für politischen Extremismus, was später dem Nationalsozialismus den Weg ebnete.