Warum wird der Begriff "Rassismus" weiterhin verwendet, wenn es doch keine "Rassen" gibt?


08.03.2025, 02:33

Ich habe das hier herausgefunden und möchte das als Fußnote ergänzen. Für mich ist das Thema jetzt glasklar:

In vielen Gesetzen; zum Beispiel im Grundgesetz (Artikel 3) oder im Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetz (AGG); steht, dass niemand wegen seiner „Rasse“ diskriminiert werden darf. Das Problem: Wissenschaftlich gesehen gibt es keine menschlichen „Rassen“, der Begriff ist also falsch.

Trotzdem bleibt er in den Gesetzen, weil Rassismus real ist. Wenn man ihn rechtlich verbieten will, muss man auf den Begriff Bezug nehmen, der in der Gesellschaft etabliert ist. Gleichzeitig gibt es oft Fußnoten oder Erklärungen, die klarstellen, dass „Rasse“ eine soziale Konstruktion ist.

Als soziales Konstrukt existiert die Rasse.


08.03.2025, 02:41

Wissenschaftlich gesehen gibt es Rassen als soziales Konstrukt, nur nicht als biologisches Konstrukt meinte ich.

6 Antworten

Menschen, die rassistisch sind, sehen in der Rassentheorie vor allem ein biologisches und soziales Konstrukt.

Menschen, die asiatisch aussehen gehören nach Asien und sonst nirgendwo hin. Das gleiche gilt für Afrikaner oder Syrer und Araber. Nach dem Gesellschaftsbild von Rassisten bilden all diese Ethnien bestimmte „Rassen“ mit bestimmten Eigenschaften, die auf Vorurteilen beruhen und die allesamt als schlechter und minderwertiger angesehen werden als die eigene Abstammung und kulturelle Zugehörigkeit.

Wieder andere warnen vor der „Vermischung“ - zum Beispiel durch die Gründung einer interkulturellen Familie - oder fordern gar die Auslöschung anderer „Rassen“ nach einer konstruierten Idee des Sozialdarwinismus, nach der sich nur die überlegene - also die eigene „Rasse“ - gegen die schwächeren durchsetzen und diese ausmerzen müsse.

In diesem Sinne kombiniert der Rassismus sowohl das biologische als auch das soziale Konstrukt, weil es sich auf biologische Unwahrheiten bezieht und dadurch eine gezielte gesellschaftliche - also soziale - Spaltung auslöst. In diesem Fall in Form von Diskriminierung, Anfeindung und auch Gewalt.

Weil es Menschen gibt, die an die Rassen glauben und danach auch handeln :)


DrRiesenstein 
Beitragsersteller
 08.03.2025, 02:27

Rasse als soziales Konstrukt oder ehr als biologisches Konstrukt? Auf was beziehst du dich? Da gibt es eine Distinktion, selbst in deutschen Gesetzestexten.

Chauvinismus ist viel passender, R-ismus wird teilweise verendet, wenn Homophobie, Antijudaismus oder Islamophobie usw. gemeint sind.

Definiert die Verwendung den Begriff?


Regilindis  08.03.2025, 05:02

Nun, Rassismus ist nun doch ein klein wenig etwas ganz anderes als Chauvinismus, etc. sondern Dr.Riesenstein erlärt das in seinem obgen Kommentar oben in der Antwort von Thiazi, ganz hervorragend! Am besten Du liest Dir das mal durch, dann weißt Du, w a s man unter Rassismus versteht!

WalterMatern  08.03.2025, 11:14
@Regilindis
Riesenstein erlärt das in seinem obgen Kommentar oben in

Dr.Riesenstein erklärt in seinem Kommentar Menschen welche sich rassistisch verhalten wissen sie wenden ein "soziales Konstrukt" ohne irgendwelchen tatsächlich gegeben Zusammenhang an?

Wann und wo soll ich diesen Kommentar finden können?

FAQxJenosse  08.03.2025, 11:45
@Regilindis

Der explizite R-ismusbegriff ist sehr eng, dem können sich viele Beschuldigte noch entziehen. 2025 meint der Begriff mehr als er hergibt.

Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit taugt wohl nicht als Schlagwort.

Genau das ist doch einfach zu verstehen. Es gibt keine unterschiedlichen menschlichen Rassen. Und diejenigen, die das negieren, nennt man halt Rassisten. Wo ist das Problem?


DrRiesenstein 
Beitragsersteller
 08.03.2025, 02:37

Hast du die Ergänzung von mir schon gelesen? Kannst du darauf Bezug nehmen?

Picus48  08.03.2025, 02:51
@DrRiesenstein

Rasse rein biologisch definiert ist halt ein anderer Begriff als er im alltäglichen Leben verwendet wird. Was möchtest Du nun daraus konstruieren?

Diejenigen, welche überall Rassismus hineininterpretieren, sind die wahren Rassisten. Denn es sind genau diese Leute, die am meisten auf die Hautfarbe fixiert sind – wo andere nicht im geringsten überhaupt daran denken.