Klausur in Geschichte - wie vorbereiten?
Guten Tag,
am 04.05. schreibe ich eine Klausur in Geschichte. Ich bin zwar erst in der zehnten Klasse , jedoch müssen wir in beinahe jedem Fach eine Klausur im Format der Oberstufe geschrieben haben. Ich weiß schon, wie der Aufbau ist, doch ich komme mit dem Anforderungsbereich III gar nicht klar.
Ich weiß zwar, wie ich den Kram auswendig lernen kann und so - da bin ich auch schon bei - , jedoch weiß ich gerade überhaupt nicht, wie man sich auf Quelleninterpretationen etc. vorbereiten kann/soll/muss...das Hintergrundwissen habe ich (dank PeVau) bereits (an dieser Stelle nochmal danke!), allerdings bin ich, was das Analysieren und Interpretieren von geschichtlichen Quellen angeht, echt mies - meine letzte LEK war eine glatte 5. Es wird vor allem um die Nachkriegszeit, den kalten Krieg und den OWK (Ost-West-Konflikt), DDR/BRD und die damit zusammenhängenden Sachen gehen.
Kann mir bitte jemand geeignete Strategien nennen oder verlinken? Ich komme extra schon so früh, da mir diese Note sehr, sehr wichtig ist uns sie mindestens eine 3 werden soll! Ich möchte mich eben gezielt darauf vorbereiten und deshalb komme ich nicht nach dem Motto "OMG morgen Klausur Geschichte was tun HILFEEE!!!" ...
Deshalb wäre ich über jede Hilfe - die nicht den Satz "Lernen", "Eben üben oder so" oder solch einen Kram enthält. Mir geht es um meine Geschichtsnote und da ich Geschichte gezwungenermaßen als 4. PF im Abitur wählen musste, ist da schon eine gewisse Methodenkompetenz von Vorteil.
Vielen lieben Dank im Voraus!
LG ShD
2 Antworten
Nachdem ich sowieso gerade mein Geschichtsabitur hinter mich bringen musste, versuch ich mal, dir zu helfen ;D
Was für Quellen sind das denn, mit denen du diese Probleme hast? Grundsätzlich? Oder geht es eher um Textquellen, Statistiken, Karikaturen im Speziellen?
Also, wichtig ist zunächst, dass dir der vorgegebene Grundaufbau deines Aufsatzes klar ist (ich denke, dazu habt ihr im Unterricht bereits genug gemacht...und da ist ja jeder Lehrer etwas anders). Also Einleitungssatz, Beschreibung, historischer Kontext, die Erörterung der Aufgabe, ein zusammenfassender Schluss. Mach dir am besten, bevor du anfängst, eine Gliederung dazu, damit du später auch nichts vergisst. Achte beim Schreiben auch immer auf gute Formulierungen und baue am Besten ein paar Spezialbegriffe ein, deren Bedeutung du natürlich vorher extra gelernt hast :D, denn all das kommt meistens gut bei den Lehrern an und fließt schon entscheidend mit in die Bewertung ein.
Du schreibst ja, dass du keine Probleme damit hast, den geschichtlichen Hintergrund und die Infos auswenig zu lernen. Dann solltest du beim Verständnis und Einordnen der Quellen auch nicht allzu große Probleme haben. Sieh dir genau alle wichtigen Informationen an wie das Erscheinungsdatum, den Ersteller, die Überschrift, die Beteiligten, die gezeichnet wurden oder von denen geschrieben wird und versuche grob herauszufinden, worum es in der Quelle geht. Mach dir dazu am besten Stichworte oder streich dir bei Texten das Wichtigste mit dem Marker an. Dann versuchst du, diese Informationen mit dem Wissen, dass du gelernt hast zu verbinden und das ganze einzuordnen. Und ich denke, der Teil mit der Beschreibung sollte einfach sein. Wenn das gut geht, hast du schon einen bedeutenden Teil vom Aufsatz geschafft ;)
Die wichtigsten Operatoren im 3. Bereich sind ja
überprüfen (also quasi einschätzen, ob der den Inhalt der Quelle mit dem Hintergrundwissen, dass ihr gelernt habt, für richtig befunden werden sollte und falls nicht, warum), beurteilen (inwiefern ist die Aussage der Quelle deiner Ansicht nach richtig, wo liegen die Stärken und Schwächen der These), bewerten (quasi wie beurteilen, doch du darfst deine eigene Meinung zu dem Thema stärker miteinbringen), erörtern (wie eine Erörterung in Deutsch aufzubauen, mit sachlichen Pro/Contra-Argumenten). Im Prinzip ist es bei allen wichtig, dass du die Position, die mithilfe der Quelle verdeutlicht werden soll, einer anderen Position zu dem Thema der Quelle gegenüberstellst. Um dafür zu lernen, ist es am Besten, sich zu den Themen, die für so eine Diskussion geeignet erscheinen, schon vorher Notizen zu machen und eine Pro/Contra-Liste anzulegen. Beispielsweise zu den Vor- und Nachteilen der Wiedervereinigung oder zu dem Thema, ob die Kuba-Krise die Entspannungsphase in den 70ern eingeleitet hat. Dann ist man schon mal auf viele mögliche Fragestellungen gut vorbereitet. Falls du mal improvisieren musst, denk an alles, was du zu diesem Thema weißt. Wenn du herausgefunden hast, welche Meinung in der Quelle vertreten wird, denk darüber nach, wie du selbst zu dem Thema stehst oder damals gestanden hättest (auch wenn es dich eigentlich nicht interessiert :D) oder ob du weißt, wie wichtige Persönlichkeiten, die Regierung oder Bürgerbewegungen zu dem Thema standen und überlege, welche historischen Ereignisse du als Beispiele nutzen könntest, um deine These zu untermauern oder, falls du willst, die These der Quelle zu unterstützen.
Zum Schluss fasst du einfach die Aussage der Quelle und deine Beurteilung von ihr zusammen und korrigierst gegebenfalls das, was deiner Ansicht nach an der These der Quelle falsch ist.
Ich weiß nicht, ob es sich lohnt, wenn du erst in der 10. bist, aber ich persönlich fand das Abi-Training Buch vom Stark-Verlag für Geschichte wirklich hilfreich zum Lernen :) Da waren auch ein paar Beispielaufgaben zum Üben drin. Vielleicht kannst du's dir ja auch irgendwo ausleihen oder billig von einem Abiturienten kaufen? :D
Ich hoffe, ich konnte dir zumindest ein wenig helfen :)
Oh, vor allem das zweite Problem kenne ich auch :/
Ich schätze, auf Dauer hilft es da nur, sich einfach viele, viele Beispielaufgaben (es gibt ja auch immer diese Hefte mit den alten Abiaufgaben und möglichen Lösungen, die sind relativ bezahlebar und da findest du viele Übungen) zuhause vorzunehmen und sich schrittweise daran heranzutasten, sich auf das Wichtige zu konzentrieren. Mit der Zeit wird das dann besser, und du hast ja noch einen Monat zum Vorbereiten :) Es reicht ja zum Üben auch, wenn du dann nur den Hauptteil aufschreibst.
Und was das erste Problem angeht: Mach dir klar, dass Interpretieren keine Kunst ist, sondern eigentlich immer der gleichen Struktur folgt. Du schreibst zunächst den Teil vom Text heraus, auf den du näher eingehen möchtest bzw. beschreibst den Teil der Karikatur nochmal kurz. Dann schreibst du auf, wofür dieser Teil steht, was er symbolisiert und woran dies zu erkennen ist (bestimmte Schlüsselwörter, die darauf schließen lassen oder offensichtliches, wie z.B. der deutsche Michel in einer Karikatur) und dann versuchst du, dass ganze noch mit einer knappen, etwas genaueren Erläuterung zum Thema und geschichtlichen Kontext zu verbinden. Die meisten lehrer, die ich kenne, finden es eher positiv, wenn du ein bisschen "laberst" und dich mehrfach mit verschiednen, "gebildet" klingenden Wörtern ein wenig wiederholst. Sie behaupten zwar alle, dass sie genau das nicht wollen, aber wenn du's nicht zu auffällig machst, klappt das meistens trotzdem ;)
Hallo.
Ich habe mich gerade etwas über eure Themen gewundert, das nehmen wir momentan auch durch... Aber egal, ich habe einen Link gefunden, der vielleicht ganz nützlich ist.
Der Text ist sehr ausführlich und gut erklärt, wie ich finde.
http://www.abipedia.de/quellenanalyse.php
Wenn ich noch eine weitere Hilfreiche Seite finde, schicke ich sie als Kommentar...
Lg
Danke erstmal für die Antwort! :-)
Na ja..wir sind etwas lahm, was Geschichte angeht - lass uns zusammen lernen :D
Außerdem: Anderes BL, anderer Lehrplan;)
LG :)
Unser Lehrer hat sowieso keine Lust auf Unterricht und lässt uns immer Texte lesen und zusammenfassen. Klar, dass wir da schnell sind, wir schaffen ja auch 4 Seiten in 45 Minuten...
Ja, das mit dem Lehrplan stimmt natürlich, allerdings dachte ich nicht, dass es da wirklich so große Unterschiede gibt. Naja, egal :D
Du konntest mir helfen, danke :)
Hm, ja, Fachbegriffe sind - leider - bei unserer Lehrerin ein Muss...die Struktur sind wir schon so oft durchgegangen...oh man :D
Mein entscheidendes Problem ist, dass
a) ich nur den historischen Hintergrund richtig nenne (und dann viel zu ausführlich darlege), allerdings nie wirklich analysiere und interpretiere. Da habe ich große Schwierigkeiten mit...
b) ich viel, viel zu wenig Zeit habe, um mich mit der Quelle zu befassen. Man muss mir dafür mindestens drei Mal so lange Zeit geben, wie ursprünglich geplant, weil ich mich sehr intensiv damit befassen muss. Dieses Problem habe ich auch in Deutsch. An meinem letzten, freiwilligen Aufsatz saß ich zusammengerechnet 5-6 Stunden, weil ich wirklich einfach eine intensive Beschäftigung mit dem Text notwendig habe. Deshalb fehlt es meinen Aufsätzen sehr an Tiefe, weshalb die Note dann mau ist...
Danke nochmal :D