Kennt jemand ein gutes Internat (Realschule), möglichst kleine Klassen und gutes Sportangebot, möglichst in Niedersachsen oder NRW oder Hessen?
Kann uns einer ein Internat empfehlen?
Unser Sohn ist 15, 9. KLasse Realschule, hat ADHS, vor allem Probleme mit Impulsivität (getestet), einen leicht überdurchschnittlichen IQ, ist aber in der Schule so abgerutscht, dass er das Schuljahr nicht schafft.
Die Klassengröße (32 KInder) macht ihm zu schaffen, im Homeschooling schaltet er total ab bzw. "schwänzt" und macht seine Aufgaben nicht. Nun kommt noch Gewalt und Illegalität dazu (Bedrohung mit Messer und Drogen, Diebstahl), er steht kurz vor dem Schulverweis.
Ich muss nach einer Alternative schauen und bin auf der Suche nach einem möglichen Internat mit kleinen Klassen, intensiver Betreuung, guten geregelten Strukturen und einem vernünftigen Freizeitangebot, möglichst in NRW, Niedersachen oder Hessen. Es muss nicht unbedingt auf ADHS spezialisiert sein, das sind normale Schulen ja auch nicht, aber ein gutes pädagogisches Angebot haben.
Im Internet klingen ja alle Internate super, aber wenn man sich ein bisschen mit dem Thema beschäftigt, stellt man fest, dass nicht alles Gold ist was glänzt.
Bitte keine Tipps wie: Therapie, mit ihm reden, ihn verstehen... das haben wir alles gemacht, waren schon bei zig Anlaufstellen, aber es wird immer schlechter als besser. Ich möchte einfach nur Eure Erfahrungen mit Internaten, im besten Fall die guten, hören!
2 Antworten
Die extremste Form ist der Unterricht im Jugendknast.
Und dahin steuert dein Sohn, wenn er andere mit dem Messer bedroht.
Also nimm die rosarote Brille ab, zieh die Samthandschuhe aus und suche nicht länger Ausreden.
Dein Kind braucht Hilfe, auch wenn es sich für ihn erst mal wie eine Strafe anfühlt. Sprich offen mit den Lehrern, seinen Ärzten, dem Jugendamt, und finde eine Lösung, die ihm langfristig hilft.
Langzeittherapie, betreute Wohngruppe mit mehr Regeln, "Sonderschule", therapeutisches Internat oder "Bootcamp-Verschnitt", es geht nicht mehr darum, was du dir für ihn wünschst oder welche Freizeitangebote er gerne hätte, sondern darum, die Notbremse zu ziehen, bevor er sich sein ganzes Leben verbaut.
Es gibt in Bonn ein Internat das von sich behauptet, auf ADHS spezialisiert zu sein, die HEBO - Schule. Die kannst Du Dir mal anschauen. Obwohl ich bin hin-und hergerissen, ob es gut ist, das Kind in dieser Weise zu separieren. Habe es Dir nur hier geschrieben, weil Du diese Möglichkeit nicht sofort ausschließen sollst.
In der Regel gibt es auf allen Internaten ADHS-Schüler und ausgebildete Erzieher wissen in der Regel auch, wie sie damit umgehen. Ich würde bei der Internatssuche also in erster Linie nicht auf ADHS-Tauglichkeit gehen, sondern anders herum das Thema ansprechen, wenn Ihr ein Internat gefunden habt, das Euch gefällt und Ihr hinfahrt, um es Euch anzuschauen.
Ich würde ein Internat nach folgenden Kriterien suchen:
- Realschule
- kleine Klassen
- Einzelzimmer
- möglichst großer Campus und viele sportliche Aktivitäten
- Menschenbild, das dem Internat zugrunde liegt. Ich glaube, die Internate von CJD (Christlichem Jugendwerk) sind ganz gut, aber ich kenne sie selbst nicht.
Es gibt nur eine Website, die nicht interessensgerichtet ist, sondern ALLE Internate in Deutschland aufzählt, das ist die Seite www.Internate-Portal.de. Da könnt Ihr nach den Kriterien suchen.
Zum Thema: Erfahrungen... Gerade beim Thema Internat kann man auf die Erfahrungen anderer nichts geben. Dazu müsste man nämlich wissen, ob die, die ihre Erfahrungen mitteilen, genauso ticken, wie Euer Sohn. Es hilft nichts: Die einzige Möglichkeit, herauszufinden, ob das Internat passt, ist hinfahren, angucken und Euren Sohn probewohnen lassen.
Zum Thema Kosten: Die sollten Euch erstmal nicht daran hindern, Euch auch teurere Internate anzusehen (Lietzschulen). Wenn Ihr dem Jugendamt nachweisen könnt, dass Euer Kind nur da beschulbar ist, dann übernimmt es einen Teil der Kosten. Ihr solltet nur rechtzeitig auch mit denen Kontakt aufnehmen.
Viel Glück
- Gerne nachfragen!
Ach Mensch, hast Du bis zuende gelesen? "Bitte keine Tipps wie: Therapie, mit ihm reden, ihn verstehen... das haben wir alles gemacht, waren schon bei zig Anlaufstellen, aber es wird immer schlechter als besser. Ich möchte einfach nur Eure Erfahrungen mit Internaten, im besten Fall die guten, hören!" steht da
ich habe keine rosarote Brille auf, ich weiß selbst, woin er steuert und versuche gegenzusteuern. Der Rat, auch auf Freizeitangebote und pädagogisches Konzept zu schauen, stammt von unserem Kinder- und Jugendpsychiater.
Wer eine Frage so beantwortet wie du, kann sich die Zeit doch sparen Hilft keinem