Kein soziales Leben? Was tun?
Hallo,
ich bin ein 15 jähriges Mädchen und bin schon immer etwas schüchtern gewesen und hatte Probleme mit meinem Aussehen. Schon als kleines Kind war ich übergewichtig. Ich wurde aber nie dafür gehänselt oder dergleichen.
Nach den Sommerferien hat es begonnen, dass ich lieber drinnen sein wollte als draußen mit meinen Freunden oder einfach so alleine. Ich habe Freunde abgesagt und lieber geschlafen, als mich zu treffen.
Das ging so weiter, über 7 Monate. Dazwischen kamen viele schreckliche Ereignisse in meiner Familie. Das hat also dazu geführt, dass ich mich garnicht mehr raus traue. Das hat vielleicht garnichts mit einer Angst zutun, aber ich fühle mich ständig so unsicher, von jedem angeschaut und egal wo ich bin, sei es auf einem Landweg oder in der Stadt, fühle ich mich so schlecht. Wegen diesem schlimmen Gefühl, will ich weiterhin nicht mehr rausgehen. Ich nehme es mir zwar immer vor, mache Treffen mit Freunden ab aber eine Stunde später breche ich es dann wieder ab, weil ich nicht rausgehen will.
Hat irgendjemand Erfahrungen damit?
Was kann ich dagegen machen?
Vielen Dank im Voraus !
6 Antworten
Du musst versuchen, dich zu überwinden, denn sonst wird es immer schlimmer. Das nennt sich Vermeidungsverhalten. Du gehst einer Situation aus dem Weg, die dir unangenehm ist, dadurch wächst aber die Angst davor noch mehr, weil du ja gar nicht die Möglichkeit hast, positiv überrascht zu werden, zum Beispiel weil das Treffen mit den Freunden dann doch ganz nett war.
Verabrede doch mal, dass sie dich abholen und sage sie sollen trotzdem kommen und klingeln, wenn du schreibst du hast doch keine Lust. Bitte sie, dir zu helfen, wieder rauszukommen. Und rede über die schlimmen Dinge, die in deiner Familie passiert sind, mit anderen Familienmitgliedern, mit deinen Freunden oder auch mit den Leuten bei http://www.nummergegenkummer.de
Ich hatte auch mal so ne Phase und es wurde wirklich immer schlimmer, fühlte mich teils im Supermarkt schon unwohl und habe mich immer mehr zurückgezogen, dadurch ging es mir aber immer schlechter. Als ich angefangen habe mich zu überwinden dennoch rauszugehen, wurde es langsam besser, nicht sofort, aber mit der Zeit und heute fällt es mir wieder leichter, unter Leute zu gehen. Dich einzuigeln wäre jedenfalls falsch, denn dadurch geht es dir nur noch schlechter. Fang klein an, geh ne Runde spazieren oder so und halte die Blicke aus, wenn du denkst, die Leute schauen dich an. Mit der Zeit wird es leichter.
Dinge aufzugeben, die dir sonst gutgetan haben wie z.B. die Treffen mit Freunden ist jedenfalls genau der falsche Weg, dadurch geht es dir mit der Zeit nur schlechter. Überwinde dich, auch wenn du keine Lust hast und denkst es wird eh doof.
Ich hatte selber Depressionen und war durch mein damaliges negative soziale Umfeld so umgestimmt, dass ich auch kaum rausging. Auch wenn es mir mittlerweile wegen meiner allgemeinen Therapie besser geht, habe ich bis heute Probleme damit, mich mal mit Freunden zu treffen oder gar Freunde zu finden, eben weil ich kaum privat Zeit mit denen verbringe.
auch Dir könnte sowas helfen. Ich habe in der Psychatrie damals gelernt, dass nicht alle Menschen schlecht sind und nicht jeder „wie die anderen“ sind.
mir hat es geholfen mich zu zwingen und auch mal ehrlich zu den Leuten zu sein, wenn man mal keine Lust hatte.
Auch wenn es bescheuert klingt, würde ich an deiner stelle zu einem Therapeuten gehen. Das machen viele und es wird dir helfen deine Ängste zu besiegen. Rede am besten mit deinem Hausarzt darüber.
Hmm schwere frage da ich weder deine Eltern noch das verhältnis zu diesen kenne. Also entweder du machst einen Termin beim Hausarzt ohne mit ihnen zu reden oder du vertraust dich deiner Mutter an. Normalerweise ist ja die Mutter die verständnissvollere Person in einer Fam. Und da solltest du offen und ehrlich sein.
Ich weiß nicht, ob das Depression oder nur allgemeine Unsicherheit ist. Das kann ich auch nicht sagen.
Persönlich bin ich ein Freund davon dich der Situation zu stellen. Begib dich ganz bewusst in für dich unangenehme Situationen. Meist ist es dann nicht so schlimm wie gedacht ;)
Ein psychologischer Beistand wäre sicher hilfreich.
Weißt du, wie ich das am besten meinen Eltern sagen kann? Ich habe angst, dass sie das auf die leichte Schulter nehmen und es lächerlich finden.