'Kein Sonnenuntergang in unserem Reich' - Bedeutung?
Hallo
Zurzeit muss ich meine Gfs in Geschichte vorbereiten, zum Thema 'Kein Sonnenuntergang in unserem Reich - das Deutsche Reich als Kolonialmacht'. Doch ich finde nirgends einen Beitrag, was mit dem Sonnenuntergang in unserem Reich gemeint ist, also wie ich das der Klasse erklären könnte. Vielleicht bin ich auch einfach zu blöd den passenden Beitrag zu finden aber es wäre super lieb wenn ihr mir schnell antworten könntet :)
Gruß Emely
9 Antworten
Hei, Emely2018, das Wort geht wohl zurück auf Kaiser Karl V., der um das Jahr 1500 n.C. sagen konnte: In meinem Reich geht die Sonne nicht unter. Er herrschte über halb Europa sowie die von Spaniern neuerworbenen Gebiete in Südamerika bis hin zu den Faktoreien in Ostasien. Geht dort (im Westen) die Sonne unter, geht sie im Osten bereits wieder auf, schien also den ganzen Tag.... So war das später mit dem wilhelminischen Reich ähnlich: Kolonie in Ostasien (Tsingtau), in Poly-/ Mikronesien, in Afrika. Und so. Grüße!
Da spielte auch Louis der XIVte von Frankreich mit, der sich "Sonnenkönig" nennen ließ und überall sein Zeichen, die strahlende Sonne, anbringen ließ.
Wenn in einem seiner Besitztümer, Kolonien, die Sonne unterging, stand sie in anderen seiner Gegenden bereits hoch am Mittagshimmel. Eben weltumgreifend.
Daher sein Spruch, daß in seinem Reich die Sonne nie untergeht.
Erklärungen dazu findest du auf Wikipedia.
So weit ich weiß (bin nach dem Krieg auf die Welt gekommen, 1952) wollte auch das Dritte Reich so etwas machen / werden, hatte es jedoch nie geschafft. Eroberer, Größensinnige sind eben so.
Heute sind es internationale Konzerne, Banken, Versicherungen, Kapitalanleger, Börsianer, Briefkastenfirmen usw. Dazu muß man nicht unbedingt auf den Kaiman-Inseln suchen, das gibt es auch hier ganz nahe bei uns. Luxemburg (Letzeburg), zollfreie Niemandsgebiete zwischen Österreich, Schweiz und Italien, schweizerische Enklaven auf dem anderen Ufern von Seen wo die Grenze durchgeht, nie kontrolliert werden, und so Sachen. Kleine Villen mit großem Anlegesteig aufm See, wo jedoch noch niemals jemand den Besitzer persönlich gesehen hat. Selbst die Putzfrau und der Gärtner nicht.
Da kamen nachts Schnellboote an und verschwanden dann mit brüllenden Motoren.
Jedoch vor den kleinen Villen ganze Mauern aus gestapelten Briefkästen.
Im Krieg sollte es ja auch ein Tausendjähriges Reich werden. Was eben Gott sei Dank nicht hingehauen hat. 1933 bis 1945 machen nicht tausend Jahre, haben aber mehr als tausend Tote gemacht, Millionen Tote. Auf allen Seiten.
Auf der Erde ist nicht überall zeitgleich Tag bzw. Nacht, daher kann ein Reich, wenn es die nötige Ausdehnung hat, immer Teile besitzten, in denen Tag ist. Also will man mit dem Spruch eigentlich nur auf darauf hinaus, dass man ein global ausgedehntes Reich hat.
Das bedeutet das eine Nation sich so weit global ausgebreitet hat, das eigentlich irgendwo immer die Sonne scheint.
Je weiter sich das Reich ausgedehnt hätte, desto größer ist die Chance gewesen dass irgendwo dort die Sonne scheint.
Denn nicht überall ist gleichzeitig Tag und/ oder Nacht.
Ergo: Ist das Reich groß genug, scheint immer iwo. die Sonne.