Kein Mathe können aber trotzdem It studium schaffen?

6 Antworten

Ich würde erst mal analysieren lassen, warum du "kein Mathe kannst". Liegt eine echte Dyskalkulie vor? Das kann man prüfen lassen!

Einmaleins ist meines Wissens vor allem Auswendiglernen. Man rechnet die Aufgaben einaml durch, notfalls mit Taschenrechner und lernt dann die Reihen 1 mal 4 bis 10 mal 4 usw. auswendig. Das sollte jeder, der es bis zur 8. Klasse geschafft hat, können, denn du musstest ja auch bisher jede Menge Vokabeln, Geschichtszahlen, Hauptstädte, Fachbegriffe aus Biologie, Chemie, Physik, Grammatikfachbegriffe usw. lernen.

Wenn du bisher immer noch "kein Mathe kannst" und keine Dykalkulie vorliegt, würde ich mal andere Nachhilfelehrer ausprobieren!

Ich konnte auch jahrelang "kein Mathe", hatte zwischendurch mal eine Phase, in der ich 2en schrieb, aber mir wurde irgendwie eingeredet, dass ich einfach das Fach nie verstehen würde. Später habe ich mich dann mal mit ganz einfachen und dann umfassenden (Einführung Mathematik für Studenten) Büchern hingesetzt und doch noch einiges verstanden. Für die höhere Mathematik (Integralrechnung, Matritzen etc.) hatte ich dann keine Geduld und kein Interesse mehr. Also, zu verstehen, worum es da wirklich geht, statt nur Regeln auswendig zu lernen.

Nach meiner Erfahrung ist "kann kein Mathe" oft die Folge von Stress und Zweifel an der eigenen Lernfähigkeit. Bspw. gibt es Kopfrechenaufgaben in der Schule und wer die als Erster löst, darf sich setzen oder muss nicht mehr mitmachen oder so. Alle anderen geraten zunehmend unter Stress und statt in Ruhe zu rechnen, denken sie nur noch über ihre Schande nach. Oder man gibt bei Aufgaben sofort auf, wenn man nicht weiß, was man machen muss, statt das zu recherchierne und wirklich Schritt für Schritt nachzuvollziehen und zu ÜBEN, langsam, täglich, bis man es kann.

Als ich wieder eingestiegen bin, habe ich mir eine Onlineseite (memocamp, keine Ahnung, ob es die noch gibt) gesucht, bei der man kostenlos bis Level 3 bestimmte Gedächtnis- und Konzentrationsaufgaben üben konnte. Da gab es "5 min Addition" von jeweils 10 Zahlen nach einer vorgegeben Methode. In den ersten Übungen habe ich es in der Zeit nicht geschafft, die Zahlen zu addieren, am Ende blieb immer noch einiges an Zeit übrig. Aber das dauerte sehr lange, ein paar Wochen täglichen Übens, bis mir das wirklich leicht fiel.

Ich würde also empfehlen:

Lasse eine Dyskalkulie über den Kinderarzt ausschließen (oder bestätigen).

Suche einen Nachhilfelehrer, der dir wirklich hilft, zu verstehen und zu üben, der Geduld hat, dich aufbaut, dir eintrichtert, dass du Erfolg haben kannst.

Suche dir Webseiten oder Bücher (Bücherei) mit den Grundlagen und übe diese täglich 15 min.

Lerne das kleine Einmaleins auswendig, dann das große. Fange mit EINER Zahlenreihe an, wirklich mit der Einerreihe, Zweierreihe, übe das täglich, schreibe das täglich auf, lerne das mit Rhythmus - jede Reihe hat ihren eigenen Rhythmus, der beim Abrufen hilft! - und mache das so lange, bis du das kleine Einmaleins in wenigen Sekunden abrufen kannst, dann das große.

Ich erinnere mich an die ersten Mathestunden in der 5. Klasse. Öhm, wie dividiert man noch mal schriftlich? Das hatten wir in der Grundschule vor den Ferien gelernt, 7 Wochen später konnte das fast keiner aus der Klasse, aus unterschiedlichen Grundschulen, mehr spontan abrufen! Also, vieles ist wirklich nur Übung, am Ball bleiben! Man ist nicht dumm oder unfähhig, man hat(te) einfach zu wenig Übung!

Deshalb: Fange wirklich mit ganz einfachen Aufgaben an, mache TÄGLICH, jeden Tag, 15 min Übungen, bis sie total leicht für dich sind und gehe dann eine Stufe weiter im Schwierigkeitsgrad. Das ist wie beim Sport oder Instrumentlernen: Anfangs sieht man keinen Fortschritt, dann nur einen sehr geringen, und nach ein paar Monaten sieht man von Tag zu Tag sehr viel Fortschritt! Man muss aber wirklich dran bleiben.

Am besten, du setzt dir eine bestimmte Uhrzeit, zu der du jeden Tag Zeit hast, z.B. eine viertel Stunde eine Stunde bevor du schlafen gehst, und machst das wirklich jeden Tag, hakst das auch ab, so dass du sehen kannst, wie viele Tage du schon durchgehalten hast.

Ich würde dir mit deinen aktuellen Fähigkeiten dringend davon abraten, ein grundlegendes mathematisches Verständnis ist schon sehr wichtig. Kopfrechnen brauchst du hingegen nicht.

Sollte sich in der Oberstufe nichts ändern, dann solltest du lieber über eine Ausbildung nachdenken.

Studium? Vergiss es. Studiums Mathe wird dir das Genick brechen wenn du die Sachen jetzt nicht schon halbwegs drauf hast.

Dann ist vielleicht sinnvoller ne Ausbildung als Fachinformatiker zu machen wenn du in die Richtung gehen willst.

Tasha  21.05.2022, 14:13

Okay, ja. Aber der Fragesteller ist in der 8. Klasse und hätte noch ganze vier bis fünf Jahre Zeit zum Üben! Es gibt Menschen, die Fächer studierten, die sie erst in der Oberstufe wirklich interessant fanden und denen sie vorher nie Beachtung geschenkt hatten. Natürlich ist Mathe anspruchsvoll, aber zumindest versuchen könnte man es ja mal und schauen, wie weit man bis zum Abi kommt!

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FouLou  21.05.2022, 14:23
@Tasha

Da hast du durchaus Recht. Aber dann muss er sich in dieser Zeit auch entsprechend reinknien.

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Nein, ohne Mathe kannst du das vergessen.

Ganz schlechte Idee!

Du würdest nicht mal das 1. Semester überleben.

In IT-Studiengängen bestehen sehr hohe Mathe-Anforderungen und sogar viele, die in der Schule immer nur 1en in Mathe hatten, sind damit überfordert, bestehen die Mathe-Klausuren nicht und müssen das Studium abbrechen.