Katze will nicht angefasst werden obwohl sie schnurrt?
Hallo, ich habe eine Katze, die jetzt 2 Jahre alt ist.
Mir ist schon bewusst, dass sie es nicht so mag angefasst zu werden oder generell hochgehoben zu werden und so weiter.
Keine Sorge, das mache ich auch nicht, weil ich weiß, dass sie es nicht mag. Ab und zu tut sie aber schnurren, wenn ich sie streichle, aber läuft dann trotzdem weg.
Deswegen wollte ich hier gerne nachfragen, ob jemand den wüsste, warum sie das macht? Bzw. warum sie schnurrt, aber dann trotzdem wegläuft?
Manchmal kommt sie dann aber selber und legt sich auf mich, will aber dann nicht gestreichelt werden, das respektiere ich dann selbstverständlich.
5 Antworten
Katzen schnurren wenn sie sich / andere beruhigen möchten, oder wenn sie sich wohl fühlen.
Das hat nichts mit ihren persönlichen Vorlieben bezüglich Distanz zu tun.
Unser Katzenweibchen hat, nach dem Wechsel ins Erwachsenenalter, auch für viele viele Jahre kaum Körperkontakt gesucht oder zugelassen. Nur unser Nachwuchs durfte sie anfassen, kuscheln, streicheln, wann immer unsere Menschenkinder Lust dazu hatten.
Wir respektierten dies. Ausser in Situationen in denen es notwendig war die sture Katze aus einem bestimmten Raum zu bringen oder zum Tierarzt zu bringen. Da musste dann hochgehoben werden (und das fand die Katze immer richtig mies).
Sie lernte im Laufe der Zeit das sie so respektiert wurde wie sie war, suchte mit der Zeit immer mal wieder von sich aus Körperkontakt (dann wann sie wollte, solange wie sie wollte). Das war bis zu ihrem Lebensende so
Wir gaben uns Mühe. Es war zu Beginn wirklich schwierig "nicht" hinzufassen wenn sie es sich neben mir mal gemütlich machte (sie lag gern auf dem Tower meines Computers wenn ich am PC etwas erledigte). Aber Aufmerksamkeit bekam sie durch "freundliches Zunicken wenn wir einander begegneten" (das war ihre Angewohnheit sobald sich unsere Wege kreuzten, sie schaute mich dann an, maunzte kurz und ich bekam einen Kopfnicker, so als wollte sie sagen "He, was los? Alles gut?"), ich erzählte ihr von irgendwas in ruhigem sanften Tonfall, sie begann mir bei meinem Hobby (häkeln) Gesellschaft zu leisten.
Highlights waren für mich: Als sie von sich aus begann auf meinen Schoß zu springen/ zu laufen wenn ich irgendwo saß. Zu Beginn stand sie dort dann nur, jederzeit zum Absprung bereit. Irgendwann setzte sie sich hin.... Absolutes Highlight, wenn sie sich mit untergeschlagenen Pfoten dort hinlegte.
Oder wenn sie mir am Abend im Badezimmer Gesellschaft leistete (sprang auf den Heizkörper neben der Toilette, saß dort, stupste mich an, wollte im Bereich Stirn/ zwischen den Ohren gestreichelt werden, stiefelte von dort aus dann auf meine Beine (und wieder zurück auf den Heizkörper). Und eines Tages begann sie "streicheln" zu imitieren indem sie mit einer Pfote durch die Luft ging. Daraufhin streichelte ich kurz ihre Wange oder die Stirn, hörte auf, wartete ab ob sie weiter Körperkontakt haben wollte.
Es war einfach wunderbar wenn sie von sich aus (wenigstens kurz) Körperkontakt suchte. Ich genoss diese Zeiten dann um so mehr.
Ihr Bruder dagegen ist Zeit seines Lebens ein Kampfschmuser der nötigenfalls seine Vorderpfoten einsetzt um eine Menschenhand dazu zu bringen zu streicheln
Man braucht viel Geduld. Klar, manchmal möchte man jetzt einfach selbst kuscheln mit der Katze, möchte "jetzt" streicheln weil sie so niedlich aussieht. Aber da muss man sich zusammenreißen. Denn nicht jede Katze akzeptiert es wenn ihre persönliche Späre so durchbrochen wird (meinem Kater ist es egal, der saugt jede Aufmerksamkeit auf wie ein Schwamm).
Geduld, ruhige Momente einrichten im Tagesablauf. Ich denke, das ist ist ideal für eine Katze die eher distanziert ist.
Und trotzdem auch Spieleinheiten anbieten. Mit der Zeit bekommt man ja mit auf welche Spielsachen "diese eine" Katze abfährt oder was sie kalt lässt.
Bei meinem Katzenweibchen wars Schnur die ich hinter mir herzog. Und sie liebte Geschenkband (dieses bunte, aus Plastik, das man so krisseln kann wenn man es über eine scharfe Kante zieht). Packte ich Geschenke ein, musste ich immer aufpassen das sie mir die Rollen nicht klaute (oder einfach ein Ende packte, damit weglief und dadurch die Rolle abwickelte). Wenn ich Spaghetti kochte, bestand sie darauf eine ungekochte Nudel zum Spielen und zerbeißen zu bekommen. Und sie liebte Kartons (wir hatten einen großen in einer Wohnzimmerecke, angefüllt mit diversen zerknitterten Packpapierbahnen. Dort chillte sie, versteckte sich, lauterte sie). Und sie mochte Fummelbretter.
Hi,
Katzen schnurren aus verschiedenen Gründen, ich denke das du ihr verhalten falsch interpretierst, es wird gemacht wenn sich die Katze wohlfühlt aber auch wenn genau das Gegenteil der Fall ist dann schnurren um sich selber zu beruhigen oder Artgenossen zu beschwichtigen.
Da du schreibst das die Katze sich nicht anfassen lässt wird sie meiner Ansicht nach dich beschwichtigen wollen und sich selber beruhigen wollen. Sie hat schlicht nicht gelernt das Berührungen vom Mensch was positives sind, ähnlich wie bei einer Strassenkatze die nicht bei Menschen aufwuchs kennt sie es nicht.
Katzen sind aber trotzdem sozial sie kommt deswegen immer wieder zu dir und versucht es immer wieder mit dir im Kontakt zu gehen, denn sie braucht Wärme und Kontakt.
Es wäre schön wenn du dich etwas mehr mit ihr beschäftigst, ihr beibringst das die Hand nix böses ist sondern sie streicheln kann. Für zukünftige Tierarztbesuche wäre es auch gut mit ihr zu üben das sich bedingt hoch nehmen und festhalten gefallen lässt. Das alles aber langsam, an Anfang reicht es die Hand neben sie zu legen so das die Hand anliegt und noch nix für die Katze gruseliges passiert. Wenn sich das gefallen lässt kannst mit ein Finger sie etwas kraulen aber immr nur so lange wie sie auch entspannt liegen bleibt, nimmt die Körperspannung zu Hand wegnehmen.
Vielen lieben Dank! Ich werde das definitiv ausprobieren und noch danke, wegen der Information das sie sich so auch beruhigen, dass wusste ich wirklich nicht. 😊
Ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen 😅 nun weisst es und hast immer noch über ein Jahrzehnt Zeit es richtig zu machen 😊 leben ja lange so Katzen 😊 ist halt nur wichtig wenn ihr tatsächlich nur eine habt das ihr versteht das ihr wahnsinnig viel Zeit für die braucht eine einzelkatze muss ähnlich wie ein Hund fest im leben eingebunden werden und kann nicht stundenlang alleine bleiben jeden Tag.
Ich habe auch so eine kleine, süsse Zicke. Findelkatze aus Zypern, nervös und doch liebesbedürftig. Ich lasse sie an meiner Hand riechen und sich daran mit dem Kopf reiben, streichle sie, aber nie einengend und wenn sie ruhig da liegt und schläft, lässt sie sich jetzt sogar richtig streicheln und schmust etwas, schnurrt dabei. Bis sie urplötzlich aufspringt und wegrennt. Ist wohl ein "Jugendtrauma". Das alles hat aber gute eineinhalb Jahre gedauert, mit viel Rücksichtnahme, mit ihr sprechen und ihr die Hand und den Arm hinhalten, ich auf dem Stuhl, die daneben am Boden, sie auf dem Sofa, ich mich ganz vorsichtig mit Distanz ebenfalls hinsetzend und die Hand zu ihr hinlegen, die sie erst beschnuppern kann.
Katzenschnurren ist nicht immer etwas positives! Katzen schnurren auch, um sich selbst zu beruhigen! Hört sich danach an, als würde sie die Berührung stark stressen…
Vielleicht fühlt sie sich bei dir zuhause einfach nicht wohl.
Oh, so habe ich das noch nie gesehen. Aber ich denke eigentlich schon, denn sie läuft hier sehr gerne herum und mag es auch zu spielen. Sie ist zu Hause sehr aktiv unterwegs und der Arzt meint, es ginge ihr super. Sie mag mich eigentlich schon, das zeigt sie mir auch, aber sie mag es nicht angefasst zu werden, es sei denn sie kommt selber zu mir.
Vielen lieben Dank für die Antwort und es hört sich so an, dass sie sehr liebe Besitzer hatte. ☺️