Katze kann nach Zwangsumzug nicht mehr raus! Was tun?
Hi Community. Ich und meine Freundin haben ein großes Problem. Nur kurz zur Geschichte - sie hat eine Katze und musste jetzt zwangsweise Umziehen. Die Katze ist 5 Jahre alt, seit sie klein ist mit meiner Freundin in gutem Verhältnis. Die Katze ist sehr lieb und macht keinen Ärger in der neuen Wohnung. Aber das Problem: Die Katze war früher ganz oft draußen und sehr aktiv. Jetzt wohnen wir im 3. Stock und wegen Geld ändert sich das auch bis Sommer 2020 nicht. Die Katze kann nicht mehr raus. Sie sitzt schon öfters da und wirkt sehr traurig und antriebslos. Was können wir nur tun? Wir haben schon einen großen Kletterbaum und paar Spielzeuge bestellt aber die sind noch nicht da...
Edit: Der Umzug war vor 1 Woche.
6 Antworten
Ihr könnt der Katze lernen die Treppe mit euch runter zu gehen und sie dann raus lassen... eine Freigängerkatze sollte man auf keinen Fall einsperren. Die lernen das recht schnell, bleibt anfangs bei ihr und lasst sie auch das Treppenhaus erkunden.
Ein ähnliche Problem hatte ich mit einer 1-2 jährigen Katze, die ich aus dem Tierheim geholt hatte. Solange ich mit ihr spielte war alles gut, aber dann wollte sie raus und durfte nicht (Stadtwohnung). Sie war sehr unglücklich drüber.
Das habe ich dann nicht mehr ausgehalten, habe sie in einen Katzenkorb gesetzt und bin mit ihr im Auto an eine Stelle im Wald gefahren, wo weder mit Hunden noch mit Menschen zu rechnen war. Katzenkorb auf, Autotür auf und weg war sie, und 10 sek später wieder da. Autotür leise zugemacht und mich erstmal auf den Waldboden hingesetzt und sie beobachtet. Sie hat immer größere Kreise um mich gezogen und wenn sie mal hinter Gras ausser Sichtweite war, hat sie gerufen. Nach einer ganzen Weile bin ich dann aufgestanden und langsam losgegangen. Und sie hinterher, oder an mir vorbeigedonnert, Bäume hoch und runter. Wir haben uns so ein paar Stunden im Wald geschenkt und Katz war glücklich. Weil das so gut geklappt hat, haben wir es dann öfter gemacht, sogar dann, als wir nach Umzug direkt am Wald wohnten. Sie liebte diese Spaziergänge.
Weil deine Freundin ein so gutes Verhältnis zu ihrer Katze hat, könnte das bei euch auch genauso gut gehen. Man darf nur nicht vergessen, dass man mit einer Katze nicht so Strecke machen kann, wie mit einem Hund. Man begleitet sie nur als Aufpasser und läßt sie die Natur genießen.
Mit 22 Jahren ist sie dann leider gestorben und ich wollte lange keine Katze mehr haben, aber dann kam Kiki, ein Findelkind. Jetzt wohnte ich auf dem Land mit viel Freigang, aber ich wollte trotzdem mit ihr spazieren gehen. Von so einem Spaziergang sind diese Bilder:
Eine frühere Freigängerkatze kann man nicht zur Wohnungskatze umerziehen. Sie ist gefangen und kreuzunglücklich. Das kann bis zu Erkrankung und "Unsauberkeit" gehen. Früher oder später wird sie entwischen.
Entweder deine Freundin lässt die Katze raus. Das geht auch im 3. Stock. Erst ins Treppenhaus und später vor die Tür, am besten im Hof o.ä. Zuerst soll sie mitgehen. Die Katze wird die Umgebung Stück für Stück erkunden. Trainiert, wie sie wieder rein kommt. Mein Kater ist damit z.B. von Anfang an sehr gut zurecht gekommen, er war noch am Abend des Umzugs das erste Mal auf Erkundungstour
Oder ihr sucht für die Katze eine neue Heimat. Im Tierheim hat sie vielleicht noch gute Vermittlungschancen. Und meistens etwas Auslauf. Wenn die Situation sich bessert und die Katze noch da ist, könnt ihr sie wieder zu euch nehmen.
Morgens mittags abends mind 15-20 Minuten mit ihr spielen: Reizangel, Laserpointer, rascheltunnel, usw usw.
Für zwischendurch: Intelligenzspielzeug/ Fummelbrett etc
Ein tobezimmer einrichten mit mindestens drei Ebenen, Treppen, Podesten, Brücken, Kuschelbereichen, Aussichtsplatz am Fenster usw usw usw.
Clickertraining
Ggf pheromonstick vom TA holen.
Und ließ: catwatching von Desmond Morris.
Am besten immer mit dem Tier beschäftigen und versuchen abzulenken.