Kann mir jemand helfen bei den Philosophie Aufgaben über Platons Höhlengleichnis?

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Aufgabe 1

Zusammenhang zwischen Seele und Erkenntnis

Die Seele ist unter anderem Trägerin des Denkens, also eines Erkenntnisvermögens. Zu einer echten Erkenntnis kommt ein Mensch nur durch Denktätigkeit.

Die Erkenntnisse sind auf Ideen bezogen. Ein Idee ist nach der Lehre Platons ein durch Denken einsehbares wahrhaft Seiendes, etwas Bestimmtes (nämlich rein die Sache selbst), das besondere und in sich selbst immer gleiche Wesen einer Sache. Eine Idee kann als innere Form, das Wesen einer Sache verstanden werden. Eine Idee ist wie ein Urbild, zu dem Gegenstände der wahrnehmbaren Welt nach diesem Muster geformte Abbilder sind.

Lernen und Erkennen beruht auf etwas, das Platon als Wiedererinnerung (Anamnesis; griechisch: ἀνάμνησις) bezeichnet. Zu einer Wiedererinnerung ist etwas nötig, das vorher etwas schon wahrgenommen oder als Gedankeninhalt gehabt hat (Ideenschau). Die Seele hat nach einigen Darstellungen Platons in einem früheren, jenseitigen Dasein, vor ihrer Existenz in einem einzelnen Menschen, Ideen geschaut. Dieses Wissen ist beim Aufenthalt der Seele im Körper nur noch verborgen, der Möglichkeit nach vorhanden, kann aber durch einen geistigen Anstoß aktiviert werden.

Dies sollte aber nicht verdecken, daß am Erkennen der Ideen begriffliches Denken beteiligt ist, das rational etwas erschließt. Erkennbar ist, was etwas Bestimmtes ist. So etwas Bestimmtes an einem Ding gilt es unterscheidend zu erfassen, um zur Erkenntnis von Ideen zu gelangen.

Zum Gewinnen echter Erkentnisse ist es nach Platons Darstellung nötig, sich von einer Fesselung, einem Stehenbleiben bei einem bloßen Anschein, den Sinneswahrnehmung gibt, einem Verhaftetsein an der bloßen Sinneswahrnehmung und der Meinung, die Dinge seien so, wie sie erscheinen, zu befreien. Der Aufstieg zu den Ideen setzt daher eine Umwendung der Seele voraus.

Aufgabe 2

Erklärung der Thesen, „Der Mensch ist zur Erkenntnis fähig, die aus der Wiedererinnerung besteht“ und „Die Erkenntnis bedarf der Vernunft“

Der Mensch ist aufgrund seiner Denkfähigkeit in der Lage, zu Erkenntnissen zu kommen. Die Erkentnisse kommen nicht aus dem Nichts. Sie sind auf Ideen bezogen, die objektiv exstieren, unabhängig vom Bewusstsein der Menschen. Die Ideen sind keine subjektiv entwickelte Vorstellungen, sondern immer bestehende Sachen in einer Welt der Ideen. Die Wiedererinnerung an eine frühere Ideenschau ist ein bildlicher Ausdruck Platons für bestimmte Leistungen der Vernunft. In der Seele gibt es aufgrund der Erkenntnisvermögen potentiell (der Möglichkeit nach) ein Einsehen der Ideen. Es gibt in der Erkenntnissuche ein Allgemeines, das ein Zusammenfassen verschiedener Merkmale zu einer Einheit darstellt, unter Fernhalten dessen, was nicht dem Wesen nach zu dieser Sache gehört. Dieser Weg zu den Ideen entspricht einer natürlichen Bestimmung des Menschen.

Echte, also auf Ideen bezogene Erkenntnisse sind nur mit Hilfe der Vernunft möglich. Zum Erkennen der Ideen ist es erforderlich, sich von einer Beschränkung auf bloße Sinneswahrnehmung zu lösen. Das Erfassen der Idee als Ganzes, als Sacheinheit, leistet die Vernunft. Eine Idee voll zu erkennen, bedeutet, eine Sache in der Fülle ihrer Bestimmungen zu erkennen.

Zur Vernunft (griechisch: νοῦς [nous] = Vernunft, Geist, Denkkraft, Einsicht) gehören nach Darstellung Platons:

a) Verstand/hin- und herlaufendes (diskursives) Denken (griechisch: διάνοια [dianoia])

b) einsehendes/geistig erfassendes Denken (griechisch: νόησις [noesis])

Der Begriff Seele ist nicht definierbar und sollte daher nicht verwendet werden. So auch Schopenhauer und die Buddhisten. Auch das Höhlengleichnis habe ich anders verstanden. Einer von mehreren Personen in einer dunklen Höhle rafft sich auf und begibt sich an den oberen Ausgang um das Licht der Erkenntnis zu erblicken, während die anderen zu bequem sind diesen Aufwand zu betreiben. Als dieser dann zu den anderen Leuten zurückkam, wurde er scheel und voller Neid und Missgunst empfangen. Solche Vorgänge sind immer noch nicht so selten zu beobachten. Staatliche Organe sind notwendig geworden als Teile der Menschheit das Nomaden-Da-Sein aufgeben mussten und sich anders die öffentliche Ordnung nicht aufrecht erhalten ließ. Der Staat ist also nur ein notwendiges und gerade in Deutschland ein kostspielige Unterfangen. Platon war eben in der Regel dem Idealismus zugeneigt und nicht dem Realismus.

Pyramesse27806  14.01.2022, 16:33

Noch ein Zusatz. Platon meinte, wer am besten die Geschicke des Staates lenken sollte und zwar die gebildeten Eliten und nicht irgendwelche ungehobelte Despoten. Heute entscheidet höhere Bildung und das Parteibuch über die Vergabe eines staatlichen Amtes,nicht so sehr die Befähigung. Dafür gibt es Berater.

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I. Zwischen Seele und Erkenntnis liegt lediglich die Erinnerung. Im Unterbewusstsein sind alle Kenntnisse schon vorhanden, sie müssen nur abgerufen werden.

II.a. Hier geht es um das selbe Phänomen. Die Seele erfasst Ideen, aufgrund der Wiedererinnerung dieser, da sie schon im jenseits erfasst wurden. =Reproduktion!

II.b. Da Menschen die Dinge subjektiv erfassen, dies zu einem Missverständnis führen kann, bedarf es einer subjektiven Betrachtung. Die Vernunft ermöglicht dies.

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