Kann mir bitte jemand bei Bio helfen (Molekulargenetik)?

2 Antworten

Das sieht nach sehr komplizierten Aufgaben aus, wo man die Chemie dahinter studieren muss. Das wird so, wenn du so sehr allgemein fragst, kaum jemand beantworten können, so ganz ohne deinen Kursunterlagen. Ärzte müssen solche Fragen meist erst nachschauen, bloß der Forschungsprofessor weiß es Auswendig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Thk16p 
Fragesteller
 19.01.2024, 10:42

Ja, verstehe ich auch aber ich habe trotzdem auf eine Antwort gehofft, da ich gerade selbst verzweifelt bin. Dennoch vielen Dank für die Antwort. ^^

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Ich versuche dir im Laufe des Wochenendes ein paar Antworten aufzuschreiben.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studiert, promoviert und als Molekularbiologe tätig
Thk16p 
Fragesteller
 19.01.2024, 11:56

Vielen lieben Dank!!

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Saim0n  21.01.2024, 12:59
@Thk16p

Zu 3.: Ohne über die Angaben aus deiner Prüfung hinaus recherchiert zu haben, ist für die Wirksamkeit des Fipronils offenbar die Aminosäure Alanin an Positionen 381 des Chloridionen-Kanalproteins kritisch für die volle Wirksamkeit des Stoffes. Wann immer diese Aminosäuren durch eine Missense-Mutation im codierenden Gen durch Serin oder Asparagin ausgetauscht ist, oder eben sich dort wie beim Wildtypen der Spinnmilbe ein Histidin befindet, sinkt die Wirksamkeit des Fipronils. Durch die veränderte Aminosäure ändert sich die Konfirmation des Proteins im Bereich der Bindestelle für den Wirkstoff, wodurch die Interaktion, und damit die Wirkung, beeinträchtigt wird. Fluralane scheinen an einer anderen Stelle an das Kanalprotein zu binden, da hier durch die Mutation kein Verlust der Wirksamkeit festgestellt wurde.

Da die in Tabelle 1 gezeigte Aminosäuresequenz laut Abbildung 1 im transmembran-Bereich der Kanaluntereinheiten liegt, findet die Bindung der Nervengifte mutmaßlich bei aktivierten Kanälen statt, wenn der entsprechende Bereich des Proteins zugänglich ist. Dabei könnte das erneute Schließen des Kanals behindert und so die Wirkung erzielt werden.

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Saim0n  21.01.2024, 13:24
@Thk16p

Zu 4.1 fällt mir gar nicht so wahnsinnig viel ein, die Abbildung ist ja schon beschrieben worden. Zumal ist da ein Fehler in der Aufgabenstellung. ("Erläutern Sie und den phylogenetischen Stammbaum...")

GABA-gesteuerte Kanäle sind evolutionär betrachtet offenbar die ältesten, die bereits existiert haben, bevor sich Wirbellose und Säugetiere voneinander abgespalten haben. Bei den Säugetieren hat sich dann noch der Gylcin-gesteuerte Kanal entwickelt; bei den Wirbellosen der Glutamat-gesteuerte Kanal, bevor diese sich weiter in Insekten und Spinnentiere aufgeteilt haben.

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Saim0n  21.01.2024, 13:40
@Thk16p

4.2: Wenn Fluralane sowohl bei GABA- als auch bei Glutamat-gesteuerten Kanälen wirkt, ähneln diese Kanäle sich offenbar in ihrer Aminosäuresequenz. Einen Hinweis auf eine relativ große Übereinstimmung in der Sequenz gibt der phylogenetische Baum. Sequenzen, die erst nach mehreren Aufspaltungen in neue Äste voneinander getrennt werden, haben eine große Ähnlichkeit. Findet schon weit links im Baum eine Aufspaltungen statt, ist die Ähnlichkeit relativ gering. Folgt man dem ersten Ast ganz links weiter nach rechts, spalten sich zuerst die Gylcin-gesteuerten Kanäle ab. Diese haben demnach weniger Sequenzähnlichkeit, als GABA-gesteuerte- und Glutamat-gesteuerte Kanäle untereinander. Auch wenn sich dadurch allein nicht hätte ableiten lassen, dass Fluralane auch Glutamat-gesteuerte Kanäle hemmen kann, so kann man anhand des Baumes doch ableiten, dass die Wahrscheinlichkeit für eine Wirkung hier höher lag, als bei den Glycin-gesteuerten Kanälen.

Da die Wirkung auf die Glutamat-gesteuerten Kanäle schwächer ist, gibt es offenbar auch hier Unterschiede in der Aminosäuresequenz im Vergleich zu den GABA-gesteuerten Kanälen. Diese stören die Bindung allem Anschein nach aber nicht so stark, wie es beim Austausch des Alanin bei Fipronil der Fall ist.

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